Kapitel 8

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„Er hat gesagt, dass sie frei gesprochen sind", erkläre ich empört und gehe auf und ab. Vor mir sitzen Harry und Ron auf einem Sofa im Gemeinschaftsraum. Auch wenn Ron noch immer etwas wütend auf mich ist, hockt er jetzt aufmerksam vor mir während ich nervös vor ihnen auf und ab gehe. Nachdem ich einige Minuten alleine in der Kälte gestanden war, bin ich schnell in den großen Saal gerannt und habe Ron und Harry unter viel Protest in den Gemeinschaftsraum geschleift.

„Er hat praktisch gesagt, dass sie das Ministerium kontrolliere", sage ich und verschränke die Arme.„Hermine, du darfst dich da nicht hinein steigern. Das hat er bestimmt nur so gesagt", meint Harry vorsichtig. „Nein Harry. Wir haben doch schon darüber geredet. Sie kontrollieren das Ministerium", sage ich und tigere weiter durch den Raum. „Harry hat Recht. Du kennst ihn doch. Er wollte dich nur ärgern", meint Ron. „Nein nein. Da steckt sicher mehr dahinter", sage ich. „Hermine. Malfoy sagt, dass doch nur um zu zeigen wie toll seine Familie ist", erklärt Harry. „Er hat gesagt, dass ich nach denken soll", zische ich Harry und Ron an, „das seine Familie frei gesprochen ist, aber noch nicht ganz offiziell. So als ob alles schon geklärt wäre" „Sie haben das Ministerium nicht unterm Pantoffel", meint Ron.„Kingsley amtiert für das Zauberministeramt und die Chancen stehen sehr gut, dass er es schafft", sagt Harry zu mir und tut so als ob dadurch alles geklärt wäre. Ich setzte mich verblüfft hin. „Ich dachte ihr denkt, dass ein nicht qualifizierter Minister an dich Macht kommt?", frage ich und erinnere mich an unsere Gespräch über den Zeitungsartikel. „Wir haben einfach alles ins negative gezogen", meint Harry und fügt hinzu, „wir sind es nicht gewöhnt, dass es auch mal gut laufen kann" „Aber es läuft nicht gut? Die Malfoys sind ohne Strafe davon gekommen", ärger ich mich. „Das ist doch nicht zum aushalten", stöhnt Ron. Ich starre ihn verblüfft an. „Als erstes, scheint es als ob du den Mistkerl, Malfoy, verteidigen würdest, jetzt bildest du dir ein das er einen Komplott plant!", antwortet Ron. „Was ...", beginne ich, aber Harry unterbricht mich: „Auch, wenn Ron es etwas wirsch gesagt hat", er wirft Ron einen vorwurfsvollen Blick zu, „hat er Recht. Hermine, das Schlimmste was gerade passiert ist das die Malfoys alle mal wieder bestochen haben und somit frei sind, aber die können ja auch nichts anstellen außer fies zu sein. Sonst geht hier nicht vor" Ich schweige. Ich weiß, dass Harry Recht hat, aber andererseits habe ich so ein Gefühl. „Das Ministerium kriegt das schon in den Griff und wir müssen uns nicht darum kümmern. Wir sind nicht verantwortlich", murmelt Ron. „Voldemort ist tot. Wir brauchen nicht mehr die Welt zu retten", sagt Harry. Ich klappe den Mund auf, aber schließen ihn wieder. Mir ist klar, dass Harry und Ron nichts von meinen Theorien hören wollen. Sie denken positiv und sind guter Dinge. Vielleicht das erste Mal wieder seit Jahren. Das zerstöre ich nicht wegen eines Gefühl und einer blöden Aussage von Malfoy.

Später in der Nacht, wälze ich mich in meinen Bett hin und her. Ich habe noch keine Minute geschlafen. Ich presse ständig die Augen zu und versuche krampfhaft ein zu schlafen. Doch sinnlos. Ich drehe mich wieder auf eine andere Seite. Ich bin, aber auch noch kein Stück müde. Langsam setzte ich mich schließlich auf. Vielleicht sollte ich noch etwas lesen. Ich taste im dunklen nach meinen Zauberstab als mein Blick auf das große Eckfenster links von meinem Bett fällt. Ich sehe wie Schneeflocken dagegen fallen. Sie bilden wunderschöne Muster an der Scheibe und die Wiese die man durch das Fenster sehen kann und welche zuvor noch hellbraun gewesen war ist jetzt überzogen von einer weisen Schneeschicht. Es verwandelt den Ausblick in ein kleines Winterwunder und versetzt die Welt in eine Art trügerische Trance.

Ich seufze. Schnee war schon immer mein Lieblingswetter gewesen. Um so länger ich auf die Bäume und Wiese starre um so ein größeres Bedürfnis empfinde hinaus zu gehen und die einzelnen Flocken auf meiner warmen Haut zu spüren. Langsam halte ich es nicht mehr aus und beschließe tatsachlich hinaus zu gehen. Was für eine hirnverbrannte Idee, um diese Jahreszeit, aber das haltet mich nicht auf. Ich schlüpfe in Schuhe und Mantel, zeihe mir eine Mütze über den Kopf und husche aus dem Zimmer. So leise und unauffällig wie möglich schleiche ich zum Astronomieturm. Ich habe vor mich auf die Plattform zu stellen und den Schneeflocken beim Fallen zu zusehen.

Als ich oben ankomme ist es genau so wie ich es erwartet habe. Der Boden ist schneeweiß und ich lehne mich an die eisigen Stangen zum Abgrund. Ich betrachte die Landschaft und ignoriere die kalte Luft die sich anfühlt als ob sie meine Lunge zerschneiden würde. Ich werfe einen Blick nach unten und schätzte das es gut 15 Meter bis auf den Boden sind. Ich hebe meinen Blick wieder und lehne mich noch näher heraus. Ich stecke vorsichtig eine Hand aus und spüre wie die Flocken auf meiner warmen Haut schmelzen. Die Landschaft sieht aus wie aus einer Schneekugel. So schön täuschend friedlich und verzaubert...

„Du willst doch wohl nicht etwa springen?", ertönt da hinter mir eine Stimme. 

A different love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt