„Würde dich freuen oder?", frage ich und heb trotzig mein Kinn. Malfoy fährt sich durch die Haare. „Ihr habt einen Menschen verschleppt? Ist es dir völlig gleich?", frage ich ihn ehrlich. „Aber ich habe dir doch gesagt du sollst dich auf schlimme Dinge vorbereiten also sei gefälligst nicht verwundert wenn Menschen verschwinden", sagt er selbstgefällig. „Ist er tot?", frage ich leise und starre auf den Boden. „Das kann ich dir echt nicht sagen", meint Malfoy. Ich hebe meinen Blick und mir rollen Tränen über die Wangen. „Was haben sie vor?", frage ich leise. „Was sie vorhaben weiß ich selber nicht einmal", antwortet er. Dann schaut er sorgenvoll auf meine nassen Wangen. Ich schluchze leise auf. Mir ist es peinlich vor ihm zu weinen, aber das hat einfach so lange schon drinnen gesteckt. „Bitte hör doch auf zu weinen", sagt er und streicht mir über eine Wange. Ich erzittere und wische mir die Tränen weg. Ich bin so verwirrt, dass mir schon die nächste Träne über die Wange kullert und da schaue ich ihm jetzt direkt in die Augen. Er starrt stumm zurück und ich versuche etwas zu finden das darauf andeutet das er sich gerade über mich lustig macht. Wer ist dieser Junge der vor mir steht? Er hat nichts mit dem zu tun der mich jahrelang gequält hat.
„Ich weiß das das viel ist, aber...", meint er. „Was interessiert es dich eigentlich was mit mir ist?",platzte ich heraus. „Ich weiß es selber nicht", gesteht er. „Ich dachte du hasst mich", meine ich. „Dachte ich auch", murmelt er leise, aber ich höre es trotzdem. Es ist mir ein Rätsel. Ein Rätsel wo der alte oder besser gesagt der gehässige fiese Malfoy hin ist. Wieso er mich gewarnt hat und ob es einen hinter Gedanken gibt. Das Alles ist mir ein Rätsel. Mein Blick wandert von seinen hellen Harren die ihm lässig in die Stirn fallen zu seinem markanten Kinn und den vollen Lippen. Er ist erwachsen geworden fällt mir auf. Seine Züge sind viel männlicher und nicht mehr so kindlich wie noch vor einem Jahr. Ich kann irgendwie verstehen weshalb er so begehrt in Sylterin ist.
Stopp, Hermine was denkst du das? Ich möchte mir am liebsten selbst eine hinunter hauen. Schnell tretet ich einen Schritt zurück und räuspere mich: „Ich verstehe es wie gesagt noch immer nicht. Weshalb hast du mich gewarnt, du warst immer so schrecklich zu mir. Ich kann es einfach nicht verstehen" Malfoy schaut mir nicht in die Augen. Ich fasse allen Mut zusammen und frage etwas anderes: „Wieso hast du mich geküsst?" Als er noch immer nicht antwortet hebe ich vorsichtig sein Kinn. Verzweifelt schaut er mich jetzt an. „Ich weiß es nicht okay?", sagt er plötzlich in einem harschen Tonfall. Ich schrecke zurück. Er ist wie ausgewechselt. Nichts mehr von der Verzweiflung und Verwirrung zu sehen. In seinen Augen existiert nur noch Hass und Kälte. „Außerdem ist es nichts besonderes. Ich hatte einfach Bock drauf. Pansy war nicht da und du hast dich ja auch praktisch an mich ran geschmissen", sagt er kalt und sein gewöhntes Grinsen kehrt zurück. Ich bin so schockiert von dem was er sagt, dass ich kein Wort heraus bringe. „Ich sollte sie eh wieder suchen. Die Kleine kann zwar manchmal nerven, aber ...", beginnt er, aber ich unterbreche ihn: „Du bist widerlich. Wie kannst nur in dem einem Moment so besorgt und nett sein und im anderen ein komplett anderer Mensch?" Ich spüre wieder die Tränen auf meinen Wangen. Malfoy haltet wieder den Mund und betrachtet mich jetzt still. Ich wische mir peinlich berührt die Tränen weg und frage dann: „Wieso bist du überhaupt mit Parkinson zusammen, wenn du sie nervig findest?" Malfoy sagt ohne zu zögern und jeglichem Anstand: „Weil sie ganz gut im Bett ist" Mir klappt die Kinnlade hinunter und er meint noch grinsend bevor er geht: „Mund zu Streber bevor man etwas rein steckt" Ich werde rot vor Wut und Scham. Malfoy knallt hinter sich die Besenkammertür zu und ich stehe im Dunklen. Was bildet der sich ein? Ich bin so verwirrt. Es ist als ob es zwei Malfoys gibt. Der eine ist ganz nett, hat mich gewarnt und geküsst, der andere ist der schreckliche Arsch den ich seit der Ersten kennen mit dem losen Mundwerk. Ich weiß nicht ob er eine Persönlichkeitsstörung hat oder ob er einfach nur den Netten vorspielt und sie hinter meinem Rücken über mich kaputt lacht. Ich bin so verzweifelt und verwirrt das ich mich tatsächlich auf den Boden setzte und einfach nur im Dunklen an die Tür starre. Schließlich werde ich von Filch entdeckt und in meine Klasse gejagt. Ich habe die Hälfte von der Stunde verpasst und meine Ohren tuen weh von Filchs Gekreische. Sehr erfolgreich war das ja wohl nicht...

DU LIEST GERADE
A different love story
FanfictionWir waren Fremde. Nein, besser gesagt Feinde. Ich habe ihn gehasst so wie er mich. Von vorne herein konnten wir uns nicht leiden. Es war vorher bestimmt. Ich meine, ich bin mugelgeboren oder wie er so schön zu sagen gepflegt hat, ich bin ein Schlamm...