Kapitel 17

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„Was?", frage ich verwirrt. „Ich habe einen Zauberspruch gefunden, der ihre Erinnerungen an dich zurück holen könnte", sagt er schlicht als wäre das belanglos für mich. Meine Knie werden weich. Mich durch fährt ein Art Gefühlswirbel. 

„Wenn du scherzt...", sage ich schwach und halte mich am Baum fest. „Tu ich nicht", sagt Malfoy. „Wie hast du ihn gefunden?", frage ich misstrauisch. „Ein altes Familienbuch", antwortet er. „Und wieso hast du nach ihm gesucht?", frage ich weiter während ich tief ein und aus atme.„Hab ich nicht, bin zufällig darauf gestoßen", meint er aber ich merke schon wieder, dass er lügt. Sein Blick schweift in der Luft herum und er ich sehe wie er verlegen auf seine Lippe beißt. Misstrauisch starre ich ihn an und versuche dahinter zu kommen aus welchem Grund er danach gesucht haben könnte.

„Willst du ihn jetzt ausprobieren oder nicht?", fragt er schließlich ungeduldig. „Sicherlich, wenn ich weiß, dass er funktioniert", antworte ich gleichgültig und prüfe ihn weiter mit meinem undurchdringlichen Blick. „Tut er", erwidert er ungeduldig und sagt: „Du kannst es ja jetzt gleich ausprobieren, komm" „Was meinst du mit jetzt?", frage ich entsetzt, „Es wird schon dunkel und wir können nicht einfach abhauen" Ich blicke nachdenklich auf den Abendhimmel. „Doch sicher können wir. Ich weiß sogar wie. Vertrau mir", sagt er. Ihm vertrauen?

„Du willst, dass ich jetzt zu meinen Eltern gehen?", frage ich immer noch bestürzt. „Nein", meint er, „wir gehen zu ihnen. Du willst es doch auch ausprobieren" „Nein...", murmle ich, „ich meine ja natürlich, aber doch nicht jetzt" „Wieso denn nicht?", mault er, „Vertrau mir einmal. Sei nicht immer so ein Feigling der immer auf Nummer sicher gehen muss. Trau dich mal Hermine" Normalerweise würde ich jetzt irgendwas zurück feuern doch ich antworte nur knapp: „Gut" „Gut", sagt er und lächelt. Wow. Ein lächelnder Malfoy?

Er nimmt meine Hand, ich umfasse seine auch und lasse es einfach zu ohne lang nach zu denken, was ich hier eigentlich tue. Es ist völlig absurd und unsinnig. Er bringt mich zum Quidditchfeld und sagt: „Warte kurz hier" Und schon ist er weg. Ich bleibe auf dem Feld stehen und schaue in den Himmel, der jetzt schon ein dunkles Blau angenommen hat. Was tue ich hier eigentlich? Es ist Malfoy. Was wenn der Zauber nicht funktioniert oder sogar ... ich schlucke, ein Fluch ist? Ich sollte einfach in mein Zimmer gehen. Ich sollte nicht hier mit Malfoy stehen. Aber ich will es  sagt mir wieder diese kleine Stimme in meinem Kopf.

 Doch bevor ich wirklich gehen kann, kommt schon Malfoy zurück, mit zwei Besen in der Hand.

„Woher hast du die?", frage ich überrascht. „Frag nicht", grinst Malfoy und ich frage nicht weiter. Ich nehme den einen Besen. „Wir fliegen zu meinen Eltern?", meine ich. „Ja komm", antwortet Malfoy und schwingt sich schon auf seinen Besen. Soll ich wirklich? Doch schon steige auch ich zögernd auf meinen Besen. Ich war noch nie die große Fliegerin. Langsam steigen wir in die Luft.„Du musst vor fliegen", sagt Malfoy und macht elegant ein paar Drehungen. Ich schlucke und fliege zögernd in den Nachthimmel, Richtung nach Hause.

Ich weiß nicht wie lange wir geflogen sind, aber als wir ankommen, ist es schon sehr später Abend, fast Nacht, und ich bin ganz durchgefroren. Zähneklappernd sage ich: „Gut wir sind da. Aber ist es nicht schon etwas zu spät um anzuläuten?" Er schüttelt nur den Kopf und zieht sich plötzlich die Jacke aus und legt sie mir, ohne ein Wort zu sagen, um die Schultern. Dankend lächle ich ihn an aber er schaut mich nicht mehr an. Er geht schon auf das Haus meiner Eltern zu. Ich erkenne den weissen Gartenzaun und die schöne graue Fassade die meine Mutter immer tapfer gegen alle Kletterpflanzen verteidigt hatte, die sich ihr auch nur ansatzweise näherten. Schweigend folge ich ihm. Den ganzen Flug lang hatte ich keine Zeit aufregt zu sein, aber jetzt spüre ich die Aufregung. Wenn das funktioniert... aber wenn nicht? Ich will gar nicht daran denken wie enttäuscht ich wäre. Viel zu schnell stehen wir schon vor der Tür und ich starre auf die Klingel.

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