Kapitel 3

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„Haben wir überhaupt eine Chance das auf zu halten?", frage ich nachdenklich nach etlichen Minuten des Schweigens.„Nicht wirklich", murmelt Ron und Harry nickt. Na super.„Wir sollten uns, aber nicht weiter darüber unterhalten, zumindest hier", sagt Harry und wirft den umliegenden Schülern einen Blick zu. Die reden zwar alle fröhlich durch einander und bemerken uns kaum, aber trotzdem hat er recht. Es sollten nicht alle gleich mit bekommen.„Wir können nur abwarten und hoffen", sagt Harry und ich nicke. Es stimmt. Mehr können wir nicht machen. Vielleicht passiert ein Wunder und alles normalisiert sich wieder und wir haben nichts zu befürchten, aber wie oft passiert schon ein Wunder? Harry und Ron haben schon das Thema gewechselt und sind in eine Diskussion über Quidditch vertieft. Ich schiebe meinen Teller von mir weg, weil Hunger habe ich sicher keinen mehr. Ich mustere die Menschen um mich und frage mich wer von ihnen durch den Artikel im Tagespropheten auch böse Vorahnungen hat oder wer den Quatsch glaubt als mir plötzlich zwei Hände vor die Augen gelegt werden. Ich zucke zusammen und hinter mir ertönt eine fröhliche Stimme: „Na wer bin ich wohl?" „Ginny!", sage ich und springe auf um sie zu umarmen.„Hermine wir haben uns so lange nicht mehr gesehen", sagt sie und erwidert meine Umarmung.„Komm setzt dich zu uns", fordere ich sie auf und setzte mich wieder hin. Wir rücken alle zusammen und Ginny nimmt zwischen Harry und mir platz.„Wo warst du den solange?", frage ich Ginny während sie versucht mehrere Kartoffeln gleichzeitig auf ihre Gabel zu spießen.„Ich musste meine ganzen Sachen aus dem Koffer räumen und auf der Fahrt hier her hat mir der liebe Ron hier meinen Umhang mit Kürbissaft voll gespritzt das musste ich erst einmal beseitigen", erklärt sie und wirft Ron einen leicht genervten Blick zu. Dieser zuckt mit den Schultern und murmelt eine Entschuldigung. Die Jungs und Ginny beginnen zu diskutieren welcher Quidditch Spieler der Beste sei. Ich wende mich von ihnen ab und denke wieder über die Situation im Ministerium nach, doch was mich selber wundert und einfach nicht los lässt ist auch die Tatsache das Malfoy wieder auf die Schule kommt. Dieser Mistkerl verdient doch gar keine Ausbildung. Ich schnaube und schüttle gleichzeitig den Kopf. Vielleicht sollte ich ihm mal wieder eine rein hauen. Ich beschließe diesen Gedanken wirklich in Erwägung zu ziehen.

„Leute, ich glaube ich lege mich schlafen", sage ich nach einer Weile.„Jetzt schon?", fragt Harry verwundert und ich merke das alle noch eifrig am essen oder tratschen sind und noch niemand ist schon schlafen gegangen.„Ich bin schon ziemlich müde", meine ich und auch, wenn es gelogen ist und ich keine gute Lügnerin bin lassen sie mich ohne weitere Kommentare gehen. Ich flüchte aus dem großen Saal. Ich brauche einfach ein bisschen Zeit für mich. Nach dieser Erkenntnis ist es als ob ich alles was seit Ende des Krieges passiert ist aus einem andern Blickwinkel sehen würde. Ich wurde aus meiner Seifenblase heraus geholt und jetzt kann ich nicht einfach still sitzen. Ich muss versuchen eine Lösung zu finden oder zumindest mich auf das was passieren könnte vorzubereiten ob in der Bibliothek so wie früher oder durch andere Recherchen. Ich war schon immer so.Ich stampfe die Stiegen hoch und schlage den Weg zu den Schlafsälen ein. Langsam und in Gedanken versunken gehe ich den Korridor entlang. Ich biege um die Ecke und knall hart gegen etwas, pralle ab und ich falle unschön auf meinen Hintern.„Autsch", stoße ich hervor. Ich blicke nach oben und mich trifft es wie ein Schlag. Vor mir steht Draco Malfoy, der belustigt auf mich herab blickt. Was bei Merlins Bart hat er hier zu suchen? Einen kurzen Moment glaube ich, dass ich es mir einfach einbilde, er nicht wirklich hier steht und ich einfach nur so hin gefallen bin, aber dann biegt McGonagall um die Ecke und schaut Malfoy direkt an und ich kapiere das er wirklich hier ist. Dann entdeckt sie mich und reißt erstaunt ihre Augen auf und fragt mit ihrer strengen Stimme: „Miss Granger was suchen sie den am Boden?" Ich rapple mich auf und streiche mir den Staub von der Hose. Ich unterdrücke die ganzen Schimpfwörter die ich ihm an den Kopf werfen will und sage mit gespielt normaler Stimme: „Entschuldigen sie ich bin hin gefallen" Ich funkle Malfoy an. Was hat der Kerl hie zu suchen? Ich dachte er kommt erst anfangs des Schuljahres und im Propheten stand doch, dass ihn eine Wache begleiten würde. Ich schlucke meinen Ärger hinunter und wende mich wieder McGonagall zu.„Entschuldigen sie Professor, aber ich bin verwirrt. Stand im Tagesprophet nicht das Malfoy erst zu Schulbeginn auf die Schule kommen?", frage ich. McGonagall richtet ihre Lesebrille und antwortet: „Mister Malfoy war hier um die Einzelheiten seines weitern Aufenthalts hier zu besprechen" Und was heißt das? Ich unterdrücke den Drang weiter nach zu fragen und mustere Malfoy der mich immer noch mit seinem typischen Blick „ich bin was besseres als du" anblickt. Er ist fast einen Kopf größer und ich muss meinen Kopf leicht in den Nacken legen um in direkt an zu sehen. Er trägt wie immer einen rabenschwarzen Anzug der wie angegossen passt, Massarbeit eben. Seine hellblonden Haare fallen ihm leicht ins Gesicht und sein Mund ist zu einer dünnen Linie verzogen. Er sieht gut aus. Kaum zu glauben, dass ich nur so etwas denken kann. Malfoy bemerkt, dass ich ihn anstarre und ein kleines Lächeln huscht über seine Lippen. Schnell schaue ich weg.„Ich schätze ich sollte schlafen gehen", murmle ich und gehe an Malfoy und McGonagall vorbei. 

Ich schaue leicht nach hinten als ich weg gehe und mein Blick trieft den von Malfoy. Wir schauen uns kurz in die Augen und erst jetzt fällt mir auf, dass er schiefergraue Augen hat und das sie eigentlich ganz schön sind. 

A different love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt