Ich könnte mich den ganzen Tag nicht konzentrieren. Ich fieberte nur dem Ende des Tages entgegen. Im Unterricht starrte ich auf den Tisch und klopfte ständig mit den Finger auf ihm herum. Ich war nervös und aufgebracht. Zerknirscht überflog ich gerade eine Seite, die wir in Verwandlung durch lesen sollten. Ich musste jede Zeile ungefähr zehnmal lesen bis ich überhaupt mit bekam was ich da eigentlich gelesen hatte. Endlich sagte McGonigall: „So ich entlasse euch jetzt. Nicht vergessen 3 Rollen Pergament bis zur nächsten Stunde" Doch das bekam ich schon gar nicht mehr mit, ich war schon aus dem Klassenraum gestürmt. Ich war so abgelenkt ich wusste nicht einmal wo ich hin gegangen bin. Nur gerade aus. Mir schwirrten so viele Fragen im Kopf doch trotzdem konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Schließlich blieb ich abrupt stehen und sah mich um. Ich war in einem verlassenen Korridor irgendwo im Ostflügel. Na toll. Da sah ich eine kleine Nische wie in der ich am Morgen mit Harry und Ron gesessen bin. Schnurstracks ging ich auf sie zu doch kurz bevor ich in sie einbiege höre ich plötzlich eine Stimme.
Es ist ein leises Zischen gefolgt von einem Flüstern: „Nein, hörst du mir eigentlich nie zu" Abrupt blieb ich stehen. Die Stimme war ganz leicht verzehrt, ich könnte nicht erkennen zu wem sie gehörte. Ich wage es nicht zu Atmen und presse mich gegen die Wand.
„Aber ich weiß nicht wie, Vater", sagt da auf einmal eine andere Stimme. Vater? Was? Bei Merlins Bart das ist Draco Malfoy in der Nische, aber wieso sagt er Vater? Ich drücke mich noch fester an die steinige Mauer.
„Ich dachte du hast schon einen Plan. Verdammt nochmal, Draco lass dir was einfallen, in dir fliesst reines Blut", zischte da wieder die Stimme und da wird mich auf klar wem sie gehört. Lucius Malfoy. Auch wenn sie hohl und verzerrt klingt bin ich mir jetzt sicher.
„Ja Vater, ich weiß", sagt Draco mit genervtem Unterton, „Das sagst du mir schließlich oft genug"
„Was höre ich da", polterte Lucius und seine Stimme ist so hasserfüllt, dass ich zusammen zucke. Um ein Haar wären mir meine Bücher hinunter gefallen, aber im letzten Moment schwenke ich sie noch um und presse sie an meine Brust.
„Ich weiß nicht was ich mit dir anfangen soll. Bist du etwa zu nichts fähig?", zischt er weiter und sagt dann schließlich etwas gefasster: „Nächstes Mal erwarte ich erfreulicher Nachrichten"
Dann war es komplett leise. Ich hielt den Atem an. Vorsichtig gehe ich langsam einen Schritt zurück. Ich sollte schleunigst weg rennen bevor er mich entdeckt. Ich setzte wieder einen Fuß nach hinten und drehe mich schnell, aber leise um als mir plötzlich die Bücher vom Arm rutschen und laut auf den Boden knallen. Verdammter Mist. Ich warte nur darauf das Malfoy mich jetzt zusammen schimpft und schon kommt er von der Ecke hervor gesprungen. Sein Gesicht ist zu einer bösen Grimasse verzogen. Seine Augen funkeln und er starrt mich an. Da wird sein Blick plötzlich weicher, aber nur für einen Moment dann kehrt alles zurück und er zischt: „Was zum Teufel tust du hier?" Ich starre ihn wie ein verschrecktes Reh an und piepse dann: „Nichts"
„Ach nichts?", mein Malfoy und schnaubt. Ich nicke, aber dann kontere ich mit einer Gegenfrage die mir so raus rutscht: „Wie kannst du mit deinem Vater reden, ist er hier?" Ich schau an ihm vorbei in die Nische, aber diese ist leer.
„Du hast alles gehört?", fragt Malfoy verzweifelt und fährt sich durch die Haare. Ich nicke langsam.
„Alles?", fragt er nochmal und blickt mir eindringlich in die Augen. Ich weiß nicht was er damit meint. Ich denke nicht, dass ich alles gehört habe, aber trotzdem nicke ich. Vielleicht sagt er mit jetzt mal was hier los ist.
Er starrt an die Decke und sagt: „Verfickte Scheiße was soll ich jetzt bitte machen"
„Was?", entfährt es mir.
„Wenn du alles gehört hast dann.... ich kann dich nicht einfach gehen lassen. Ich meine...", beginnt er, aber dann sieht er meinen verwirrten Gesichtsausdruck und sagt wütend: „Du hast gar nicht alles gehört" Schuldbewusst schaue ich auf den Boden.
„Du Lügner", zischt er und geht einen Schritt auf mich zu.
„Du nennst mich Lügner?", frage ich verblüfft und funkle ihn jetzt auch an. Ich gehe auch ebenfalls einen Schritt auf ihn zu.
„Du willst mich einen Lügner nennen?", flüstere ich vor Wut und gehe noch einen Schritt drohend auf ihn zu, „das ist eine verdammte Frechheit. Du bist der größte Lügner denn ich kenne" Noch ein Schritt. Jetzt stehe ich so nah bei ihm, dass ich nur noch einen kleinen gehen muss um seinen Atem auf meiner Haut zu spüren. Ich schau ihm direkt in die Augen und da plötzlich ist es als ob sich die Atmosphäre verändert. Ich spüre förmlich wie die Spannung zwischen uns knistert und wie es mich zu ihm hin zieht. Ich habe so ein Verlangen in mir. Ich kann es nicht beschreiben.
„Ja ich nenne dich einen Lügner", haucht Draco und macht den einen kleinen Schritt. Jetzt ist er so nah an mir, dass sein Atem meine Lippen streift. Die Spannung ist greifbar und ich bekomme eine Gänsehaut. Was ist nur los? Aber auch Draco blickt mir tief in die Augen und er scheint es wohl auch zu spüren. Aber was überhaupt? Ich habe keine Ahnung was es ist, aber es ist so ein brennendes Gefühl, dass ich gleich in Flammen aufgehen könnte. Ich möchte die Lücke zwischen unseren Lippen schließen, aber das darf nicht passieren. Also schließe ich langsam die Augen um mich zu beruhigen doch da presst Draco plötzlich wieder wie damals in der einen Nacht auf dem Astronomieturm seinen Mund auf meinen. Zuerst will ich mich wehren, aber es ist sinnlos. Die Leidenschaft übermannt mich und ich versinke in ihr. Ich ziehe in näher zu mir und öffne meine Lippen für ihn und schon wieder verändert sich die Atmosphäre. Es ist als gäbe es nur uns und ich fühle mich so sicher und geborgen. Ich hätte nie gedacht, dass solche Gefühle möglich sind.
Draco legt seine großen Hände auf meine zärtliche Taille und druckt leicht zu. Ich ziehe auch ihn noch etwas näher - wenn das überhaupt möglich ist. Es ist unbeschreiblich. Unsere Körper scheinen wie für einander geschaffen. Seiner hart und muskulös und ich schmiege mich an ihn weich und zärtlich. Wie Feuer und Eis - man könnte nie glauben, dass so etwas harmoniert, aber das was ich gerade fühle kann keine Einbildung sein. Das ist wahr und real.
DU LIEST GERADE
A different love story
FanfictionWir waren Fremde. Nein, besser gesagt Feinde. Ich habe ihn gehasst so wie er mich. Von vorne herein konnten wir uns nicht leiden. Es war vorher bestimmt. Ich meine, ich bin mugelgeboren oder wie er so schön zu sagen gepflegt hat, ich bin ein Schlamm...