-PoV Stegi-
Ich bleibe noch eine Weile liegen um das eben geschehene halbwegs aufzunehmen, bis ich aufstehe und mich anziehe. Auf das duschen kann ich heute auch mal verzichten, schlimm wird es schon nicht sein. Leicht betrübt begebe ich mich in die Küche, die aufgrund des Umzugs nur noch das nötigste beinhaltet. Niemand hier, also geht es weiter in das Wohnzimmer, in dem ich auf Tim und Tim treffe. Nachdem wir uns alle einen guten Morgen gewünscht haben, wobei meiner nicht mehr gut werden würde, beschließen wir zum Bäcker zu gehen. Marie würde heute wiederkommen und wir fahren wieder nach Hause. Den gesamten Weg zu der Bäckerei schweige ich, selbst die Menschen um mich herum kann ich ignorieren. Mein Blick ist stets gesenkt und meine Gangart eher unsicher, zudem ich sowohl Schultern als auch Kopf hängen lasse. Das scheint Bergmann aufzufallen, denn als ich nach Tim die Bäckerei betreten will, zieht er mich kurz zurück. "Stegi, was ist los?", fragt er mich mit ernstem Blick, der keine Ausreden dulden lässt. "Tim hat Schluss gemacht.", nuschele ich. "Das hat er doch gestern schon." Ich schüttele meinen Kopf. "Nein, wir haben gesagt wir wollen wenigstens noch die Nacht haben, um uns sozusagen gemeinsam zu trennen." "Habt ihr...?" "Nein, ich konnte das nicht. Zum einen waren wir zu Besuch, zum anderen waren meine Gedanken beim heutigen Tag und ich konnte seine Nähe nicht genießen.", erkläre ich traurig. "Das wird wieder. Ich bezweifle, dass er das lange ohne dich aushält." "Wir wollen ja trotzdem befreundet bleiben und wohnen tu ich ja auch immernoch bei ihm." Er schweigt, woraufhin ich mich von ihm trenne und in die Bäckerei gehe. Wir geben unsere Bestellung auf, Bergmann zahlt als Dank für die Hilfe, obwohl ich ja nicht geholfen habe, und mit den Tüten gefüllt mit unseren belegten Brötchen verlassen wir wieder das Gebäude. Auf dem Weg zurück zur Wohnung ist es das gleiche Spiel, nur dass ich jetzt eine Tüte in meiner Hand halte. Wieder in der Wohnung angekommen, setzen wir uns in das Wohnzimmer, verbinden den noch vorhandenen Fernseher mit dem Computer und sehen uns irgendwelche random ausgesuchten Videos an, die mich zumindest für die kurze Zeit ablenken können. Meistens sind es Videos von dem Bergwerk, bewusst ohne einen von uns dreien, und da wir uns eh alle gut mit ihnen verstehen und ihren Humor mögen, lachen wir viel. Tim sitzt direkt neben mir, es kommt mir vor, als würde ich seine Bewegungen, seine Stimme nun noch intensiver wahrnehmen. Einfach weil ich jetzt weiß, was ich verloren habe. Weg von dem Gedanken, ich konzentriere mich auf die Videos. Stunden vergehen, die Brötchen sind schon lange in unseren Mägen und gegen Mittag verabschieden wir uns, schließlich soll er sich noch ein wenig erholen, bevor er Marie empfangen kann. Uns Chaoten muss sie ja nicht unbedingt ertragen. Wegen diesem Gedankengang muss ich schmunzeln. Wäre er doch nur mein Chaot...
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