Ich war im fünften Monat schwanger. Die Welt hat sich verändert. Jeder lebte ihn Angst. Angst vor Voldemort und seinen Anhängern. Eine der ungünstigen Zeiten schwanger zu sein. Aber wir standen das ganze gemeinsam durch. Lily, Narzissa und ich halfen uns gegenseitig. Wir waren für einander da. Unsere Ruhepole, wenn wir nicht mehr konnten. Severus war in letzter Zeit viel unterwegs. Es gab Nächte, in denen er gar nicht nach Hause kam. In diesen Nächten bekam ich kein Auge zu. Zu groß war meine Angst um Severus. Ich hatte Angst, er würde nie mehr nach Hause kommen, von Totessern geschnappt, gefoltert und getötet. Nicht selten weinte ich dann. Doch bis jetzt war er immer wieder zurück gekehrt. Immer wieder habe ich die Türe zufallen gehört. Seine müden Schritte über den Boden schlurfen gehört. Die unglaubliche Erleichterung gespürt und ihn schließlich in den Arm genommen. Ich hielt ihn dann fest und wollte ihn nie mehr los lassen. Er legte seinen Kopf auf meinen und flüsterte mir beruhigende Dinge zu. Ich lauschte ihm auch und war einfach glücklich, ihn wieder in den Arm nehmen zu dürfen.
Heute war wieder einer dieser Nächte. Ich konnte nicht schlafen und zog mich mit einem Buch zurück. Ich ließ mich in den weichen Polstersessel sinken und versuchte mich auf das Buch zu konzentrieren. Vergebens. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Severus. Wo war er? Was machte er? Wie geht es ihm? Waren einige der Fragen, die unaufhaltsam in meinen Kopf kreisten. Er hat mir bis jetzt noch nie gesagt, was er tat, oder wo er war. Ich habe mich immer mit den Wissen zufrieden gegeben, dass er wieder heil bei mir war. Doch heute war es anders. Die Fragen verlangten eine Antwort und die würde sie auch einverlangen, wenn er wieder da war. Falls er denn überhaupt wieder kam. Frustriert legte ich das Buch weg und ging in mein Schlafzimmer, in der Hoffnung, noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Vor dem großen Wandspiegel blieb ich stehen. Eine Kugel zeichnete sich schon deutlich von meinen Bauch ab. Liebevoll strich ich darüber. ,,Alles wird gut", flüsterte ich mir und meinen Kind zu. Plötzlich hörte ich einen Knall. ,Severus!', schoss er mir durch den Kopf.
Ich nahm meinen Zauberstab une schlich mich leise hinab. Der Knall war eindeutig aus dem Wohnzimmer gekommen. Vorsichtig spähte ich in den Raum. Es saß nur Severus auf der Couch. Er hatte das Gesicht in seinen Händen vergraben. Lautlose Schluchzer durchzuckten seinen Körper. Ich ließ meinen Zauberstab sinken und rannte zu ihm. Ich wollte ihn wie sonst auch in den Arm nehmen, doch er wandte sich von mir ab. ,,Schatz was ist los?", fragte ich besorgt und versuchte einen Blick auf sein Gesicht zu werfen. Er verbarg sein Gesicht vor mir und bot mir keine Chance. Er schüttelte den Kopf und sein zerzaustes Haar flog wild um ihn. ,,Bitte sag mir endlich was Sache ist. Ich kann das nicht mehr länger mit ansehen. Es macht mich fertig eine ganze Nacht im ungewissen zu warten! Ich geh daran zu Grunde und du auch! Ich sehe doch, wie dich das fertig macht! Bitte sag mir was los ist", flehte ich ihn an. ,,Ich kann nicht... du würdest mich hassen", murmelte er leise. ,,Ich könnte dich niemals hassen, ich liebe dich doch", erwiderte ich und legte eine Arm um ihn. ,,Auch wenn ich böse bin?", fragte er mich. Er hatte seinen Kopf gehoben und sah mich mit geröteten Augen an. ,,Du bist nicht böse", antwortete ich leise. ,,Doch ich- ich bin böse, ich... ich bin", er unterbrach sich und schob sich einen Ärmel hoch. Zum vorscheinen kam ein Zeichen. Das Zeichen... das Zeichen eines Totessers und Voldemorts. Mein Blick wanderte von seinem Arm zu seinem Gesicht. Er sah mich mit flehenden Augen an. ,,Nein... sag mir bitte, dass das nicht wahr ist. Severus bitte!", flehte ich ihn an. Er senkte den Blick. Entsetzt starrte ich den Mann vor mir an. Den Mann, den ich zu kennen glaubte. Den ich schon seit so vielen Jahren kannte und doch nicht. In diesem Moment war mir die Person vor mir ein Fremder. Ein Fremder den ich zu kennen glaubte. Tränen sammelten sich in meinen Augen.
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Sandra&Severus(Harry Potter\Severus Snape FF)
FanfictionSandra ist glücklich mit Sirius zusammen. Doch sein bester Freund toleriert Sandra nicht. Er stellt Sirius vor die Wahl: ihn oder Sandra. Was danach alles passiert? Seht selbst :)