9 - Zufall oder Schicksal

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(Bild: Jenny)

Meine Nacht war schlaflos. Ich dachte andauernd an Liam's Worte. Was meint er? Ich weiß einfach nicht was ich denken soll. Hat er die Wahrheit gesagt? Ist Gabe schlecht für mich? Er war doch so nett und ich glaube ich bin verliebt in ihn. Er hatte mich gestern geküsst und es war wunderschön. Wie kann so jemand schlecht für mich sein?

Ich stehe auf und merke, dass es noch echt früh ist. Um genau zu sein 7 Uhr morgens. Ich kann einfach nicht schlafen.

Ich schleiche ins Bad und entscheide zu duschen. In der Dusche prasselt das Wasser auf meine Haut und ich genieße es. Für einen Moment denkecich sogar nicht an Gabe und Liam. In einem Handtuch umwickelt, wasche ich mein Gesicht nochmal und putze meine Zähne. Fertig damit gehe ich in mein Zimmer und ziehe mir Unterwäsche und eine bequeme Jogginghose mit einem einfachen Top an.

In Zeitlupe laufe ich die Treppen runter und sehe Mom am Küchentisch Zeitung lesen. Ich setzte mich zu ihr und frühstücke. Wir unterhielten uns ein bisschen über unsere Woche und es war echt toll wieder Zeit mit meiner Mom zu verbringen. Mom arbeitet zu viel und deswegen ist sie oft nicht da und ich bin alleine. Zwar ist das manchmal echt cool, da du dann machen kannst was du willst, aber an und zu wünschte ich wäre sie öfters da und wir würden öfter was zusammen machen. Doch auf einmal klingelt ihr Telefon.

"Ja?", sagt sie in ihr Handy.

"Mhm.", "Okay", "Ich komme gleich.", sagte sie und legte auf.

"Schatz, ich muss zur Arbeit.", Sagt die mir.

"Aber es ist Samstag."

"Ja, aber jemand benötigt eine Not-Operation und ich muss helfen. Wir sehen uns heute Abend, Mäuschen.", sagt sie mir und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Toll, jetzt bin ich alleine. Den ganzen Samstag.

Ich gehe nachdem Mom aus der Haustür verschwunden war ins Wohnzimmer und versuchte etwas gutes im Fernsehen zu finden, leider lief um diese Zeit nichts gutes und ich machte den Fernseher wieder aus.

Da ich Hunger bekam, ging ich in die Küche und wollte mir einen Joghurt aus dem Kühlschrank holen, doch es klingelte an der Tür. Deshalb schloss ich den Kühlschrank wieder und hoffte inständig, während ich zur Tür lief, dass dort nicht Liam oder Gabe stehen. In meinem momentanen Gefühlschaos wäre das nicht so vorteilhaft. Mit den Worten "Bitte nicht Liam oder Gabe" wiederholend in meinem Kopf öffne ich die Tür.

Es ist nicht Liam. Auch nicht Gabe. Emily ebenso nicht und Mom auch nicht.

"Kaaaaaaattttyyyyyyyy!!!!!", schreit meine Cousine und zerdrückt mich herzlich. Es ist meine Cousine Jenny, die zwei Jahre älter als ich ist und in New York lebt. Sie studiert dort und hat einen Freund in dieser Stadt. Und sie ist wunderschön. Sie führt meiner Meinung nach ein perfektes Leben, was im Gegenteil zu meinem Leben das totale Gegenteil erscheint.

"Jenny.", murmel ich in ihre wunderschönen braunen Haare und freue mich dass sie hier ist.

"Was machst du hier?", frage ich sie nachdem wir uns gelöst haben.

"Erstmal: Ja, Katy. Ich frei mich auch dich wieder zu sehen. Ich hab dich vermisst.", lacht sie. "Und zurück zu deiner Frage...ich hab momentan Semesterferien."

Mit diesen Worten schnappt sie ihren Koffer und kommt herein. Zusammen tragen wir diesen nach oben in mein Zimmer und lassen uns auf meinem Bett nieder.

"Erzähl, wie geht's Dennis?", frage ich sie. Dennis ist ihr Freund mit dem sie schon drei Jahre glücklich zusammen ist.

"Super. Er studiert auch mit mir und wir haben eine Wohnung zusammen."

"Wie cool!", schwärme ich.

"Aber das ist nicht wirklich wichtig. Wie geht's dir? Wie läuft's in der Schule? Tolle männliche Wesen?"

Ich lache wegen ihrer Wortwahl.

"Also, naja..."

"Ach, wie heißt er?", fragt sie provozierend.

"Du kennst mich zu gut...Er heißt Gabe...und Liam."

Warum ich Liam auch gesagt habe? Seit dem er gestern bei mir aufgekreuzt ist, denke ich an ihn und seine Worte. Er war so fürsorglich...Irgendwie gefällt er mir...aber nur ein ganz kleines bisschen. Ganz wenig. Wirklich.

"Zwei Typen?"

"Ja...keine Ahnung. Ich hatte zwei Date ' s mit Gabe und Liam ist sein bester Freund. Die beiden sind in deiner Gang, bestehend aus fünf Badboys....", fange ich an ihr alles über die Jungs zu erzählen.

"...Und ich bin jetzt verwirrt...", beende ich meine Rede.

Jenny atmet tief aus und schaut mich an. Ich merke, dass sie genauso überfordert ist wie ich.

"Du musst schauen, wen du mehr magst. Mit wem du zusammen sein willst.", sagt mir meine ältere Cousine.

"Du hast recht."

"Anderes Thema: Wir müssen zu Emily. Sie hat heute ein Date mit Luke, ihrem Traumtypen."

"Und wir müssen sie stylen?", fragt Jenny grinsend.

"Genau."

********

Etwas später stehen wir beide vor Emily's Tür.

"Na?", sagt Jenny, als Emily die Tür öffnet.

"Jenny?", fragt Emily überrascht sie zu sehen. Nachdem wir aufgeklärt hatten, dass sie Semesterferien hat und mich über das Wochenende besuchen gekommen ist, gingen wir in ihr Zinne nach oben, wo Emily ihre Klamotten aus dem Schrank kramte. Diese legte sie auf ihr Bett und wir machten Musik an.

Während "Lips are Movin" von Meghan Trainor lief, versuchte ich Emily ihre Haare halb zu verflechten und hochzustecken. Den Rest der Haare ließen wir offen und glätteten diese. Schließlich war ich mit meiner Halbhochsteckfrisur fertig. Jenny vollendete auch gerade ihr dezentes Make-up. Sie sah so schön aus. Zum Schluss zog sie ihr Outfit an und war fertig. Wir wünschten ihr viel Spaß bei ihrem Date und verließen das Haus.

Bei mir zu Hause angekommen, kam Jenny auf die Idee ins Kino zu gehen. Und wir suchten uns einen guten Action Film aus. Schon bald waren wir im Kino angekommen. Wir hatten noch genug Zeit um uns etwas zu trinken und zu essen zu kaufen. Zusammen holten wir uns eine große Packung Popcorn und zwei Colas. Mit dem ganzen Essen und Trinken liefen wir in den Kinosaal 3 und hockten uns in der letzten Reihe in der Mitte auf unsere Plätze. Der Saal war fast menschenleer. Als wir uns hingesetzt hatten und geredet hatten, fing auf einmal die Werbung an.

Ich hasse diese Magnum Werbung im Kino. Ich will dann immer auch ein Eis wenn ich das sehe! Ich weiß, komisch...

Wo ich gerade froh darüber war dass außer uns zwei und drei weitere Leuten weiter vorne im Kino alleine waren, sah ich dass die Tür sich öffnete und Licht in den dunklen Saal kam. Zwei Jungs laufen die Treppen hoch. Sie sind beide recht groß und ungefähr in meinem Alter.

Ich hörte auf, mich auf sie zu konzentrieren und wollte den Trailer aufmerksam anschauen, bis ich leider bemerkte, dass die Jungs nach oben gingen. Richtung letzte Reihe. Richtung uns. Ich hoffte inständig, dass sie nicht zu uns in die Reihe kommen werden. Als der rechte von ihnen gerade im Licht des laufenden Trailers stand, erkannte ich ein Gesicht. Oh, nein. Muss das sein? Warum ist er hier?

Es ist Liam. Und der linke neben ihm entpuppt sich als Bill. Toll. Zwei Badboys, die auf die letzte Reihe beziehungsweise meine Reihe zusteuern. Jenny bekommt von alledem gar nichts mit. Sie ist viel zu sehr vertieft in den Trailer eines Horrorfilms, der im Sommer rauskommen wird, als dass sie die zwei Jungs mit den Lederjacken bemerken würde. Als ich auch noch sehe, dass sie in der letzten Reihe angekommen sind, blieb mein Herz stehen. Was wollen die hier?

Ich werde richtig nervös. Fange an mit meinen Fingernägeln zu spielen. Und auf einmal kommen sie bei uns an, laufen an meinem Platz vorbei und Liam setzt sich neben mich. Genau, neben mich. Nicht drei Plätze Weiter, oder ein Platz. Nein, genau daneben. Und Bill neben ihm. Wenn das kein Zufall oder Schicksal ist.

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Hoffe das Kapitel gefällt euch:*

Eure ~X ♡

My BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt