Kapitel 5

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Die nächsten Tage waren noch anstrengender als der erste. Ben quälte mich von Tag zu Tag mehr hatte ich das Gefühl. Aber ich konnte schon deutliche Veränderungen an meinem Körper feststellen. Mein Körper war straffer und ich fühlte mich so viel besser. Isabella hatte mich nicht mehr beleidigt, aber jedes Mal wenn ich sie sah, erdolchte sie mich fast mit ihren Blicken, was ich wiederrum einfach ignorierte. Mit Maya telefonierte ich fast täglich. Ich ließ sie immer liebe Grüße und das es mir gut ging an Flynn ausrichten. Seit dem ich das Telefonat beendigt hatte, hatte ich nicht mehr mit ihm gesprochen, sollte er doch ein bischen leiden.

Auch jetzt lag ich wieder mit Muskelkater und komplett ausgepowert im Bett. Wieder einmal klingelte mein Handy. Ohne drauf zu sehen ging ich ran. Es konnte eh nur Maya sein.

„Hey Maya. Tut mir leid, aber heute kann ich wirklich nicht reden. Ben hat es mal wieder übertrieben. Ich kann keinen Muskel mehr bewegen. Ich wollte doch bloß seine Hilfe bei ein bischen Training!-"

Bevor ich weiter reden konnte wurde ich von einem wütenden Knurren unterbrochen.

„Hier ist nicht Maya, sondern Flynn", zischte es mir ins Ohr, „Ich wusste es, du hast was mit diesem Ben."

Seufzend sagt ich nur, „Lass es dir von Maya erklären und wenn du dich dann entschuldigen willst, kannst du mich anrufen. Denn das war jetzt schon das zweite Mal, dass du mir vorwirfst untreu zu sein."

Obwohl mich Flynns Verhalten so aufwühlte, schlief ich sofort ein.

Am nächsten Morgen wurde ich unsanft von Ben geweckt. Wütend hielt er mir ein Telefon hin.

„Das ist für dich", murmelte er.

„Wer ist da?", nuschelt ich.

„Ich bins Maya, mal wieder. Ich hab Flynn erklärt, was du meintest. Er hat sich einigermaßen beruhigt, aber du solltest so schnell wie möglich wieder nach Hause kommen, zu uns, zu Flynn. Er dreht ansonsten noch durch. Er braucht dich, auch wenn er das niemals zu geben würde."

„Ich bin erst zwei einhalb Wochen hier, noch nicht Mal. Ich komme doch sowieso bald", antwortete ich.

„Wir vermissen dich."

„Die meisten von euch kennen mich nicht mal und ich sie nicht. Aber ich vermisse euch auch. Ihr seid mein Rudel. Ich muss jetzt auflegen. Trainieren du weißt schon. Tschau!"

„Tschüss."

Seufzend sah ich zu Ben, der sich zu mir aufs Bett gesetzt hatte.

„Du hast echt seltsame Gefährten. Der eine will dich nicht und dann doch und der andere will dich, kann es aber nicht zeigen."

Ich schaute ihn nur an.

„Na los. Wir wollen dich doch fit bekommen, also raus aus dem Bett. Wir treffen uns unten auf der Wiese."

„Ich denke du bist jetzt fit genug als Mensch. Jetzt werde ich dich als Wolf trainieren. Verwandle dich", erklärte Ben die heutige Trainingsstunde.

Sofort tat ich was er mir befahl.

Greif mich an!, hörte ich Ben in meinem Kopf.

Als Mensch kam ich mir mittlerweile stark vor und war Ben ebenbürtig, aber als Wolf fühlte ich mich mehr wie ein Reh, das jeden Moment zerfleischt wird.

Aber dieses Mal ging es schneller. Ich begriff und lernte schneller und war schon am Abend genauso gut wie Ben.

„Du kannst es!", rief Ben glücklich, „Ich wusste es. Jetzt brauchst du mich auch nicht mehr."

Freudentränen liefen mir über die Wagen sofort umarmte ich Ben. Ich war ihm so dankbar, was ich ihm auch sofort mitteilte.

„Ohne dich hätte ich das niemals geschafft. Ich würde immer noch bei Firestone Rudel festsitzen, bei einer Familie die mich hasst, einem Gefährten, der mich nicht will, ich wäre unsportlich und nicht selbstbewusst genug um meinen Mobbern zu sagen, dass sie mich mal am Arsch lecken können. Aber durch dich habe ich eine neue Familie gefunden und einen Gefährten, der mich wirklich will und fast durchdreht, wenn ich nur den Namen von einem anderen Typen sage. Danke für alles!", lächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange.

„Wenn Flynn das sehen könnte, wäre Ben jetzt tot und du eingesperrt im tiefsten Loch, was er finden könnte", hörte ich eine kichernde weibliche Stimme hinter uns. Erschrocken drehte ich mich um.

„Maya!", schrie ich freudig und rannte sofort auf sie zu. Auch sie schloss ich sofort in meine Arme und drückte sie ganz fest an mich.

„Ich hab dich auch vermisst, aber du musst mich ja nicht gleich zerquetschen."

„Tut mir leid. Was machst du denn hier?", fragte ich sie nachdem ich sie losgelassen hatte.

„Ben hat mich eh eingeladen. Außerdem bin ich hier um dich davon zu überzeugen, dass endlich wieder nach Hause zu uns kommst. Nebenbei gesagt ich hab es nicht mehr mit Flynn ausgehalten. Der ist fast die ganze Zeit nur noch am Durchdrehen und Ausrasten", kicherte Maya.

„Komm mit rein, lass uns was trinken."

Lachend saßen wir in der Küche und tranken Kaffee. Maya erzählte mir über das Rudel und ihre Mitglieder und vor allen Dingen über Flynn und sein Verhalten, seit dem ich weg war.

„Hat er wirklich sein Arbeitszimmer auseinander genommen?"

Ohne zu antworten hielt mir einfach ihr Smartphone mit einem Bild von einem komplett zerstörten Raum unter die Nase.

„Oh Gott!", rief ich entsetzt und doch fasziniert aus. Flynn hatte das alles nur gemacht, weil er eifersüchtig war. Es war nicht so, das er eine wirklich romantische Geste gemacht hatte, aber es war eine indirekte Liebeserklärung für mich.

„Oh bitte nicht?! Noch so eine von euch?!", zischte Isabella als sie die Küche betrat.

„Das muss dann wohl der chirurgische Unfall Isabella sein", sagte Maya monoton und musterte sie von oben bis unten abfällig.

„Und was bist du? Noch so eine verlassene, gefährtenlose Schlampe, die von Ben aus Mitleid aufgenommen wurde. Aber immerhin müssen wir dich nicht erst noch schlank machen. Zum Glück haben wir das bei Lia ja gerade noch so geschafft. Aber das Gesicht kann man bei euch beiden nicht mehr retten."

„Du hast es ihr nicht erzählt?", fragte Maya entsetzt. Ich schüttelte den Kopf.

„Was sollte das bringen. Ich hätte auch mit Flynn darüber reden können, aber das würde nur Ärger für alle beteiligten bringen."

„Also du möchtegern Luna ich werde dir jetzt mal was sagen!", zischte Maya während sie auf Isabella zuging, direkt vor ihr bleib sie stehen, „Du wirst niemals auch nur höher als ein Omega kommen, während Lia da drüben schon eine Luna ist. Sie ist meine Luna. Sie hat einen Gefährten von dem sie dieses Mahl hat, der von Tag zu Tag mehr durchdreht, weil seine Gefährtin bei einem anderen Rudel ist und nicht bei ihm, um nachzudenken. Aber er lässt ihr den Freiraum, weil sie ihm über alles geht. Also denk das nächste Mal genauer nach wen du beleidigst. Denn Lia hier ist vielleicht so gütig dich nicht zu töten, aber ich nicht und ihr Gefährte garantiert auch nicht. Flynn ist nicht umsonst der Alpha des Darkshadow Rudels. Also verpiss dich jetzt und halt die Fresse, ansonsten hast du bald keinen Kopf mehr, um etwas zu sagen oder zu denken. Oh das war schon zu viel. Denken kannst du ja anscheinend nicht ansonsten wärst du nicht so dämlich Lia zu beleidigen!"

Wie ein verschrecktes Huhn rannte Isabella mit Angst erfüllten Augen aus der Küche.

„Meinst du nicht, dass war ein bischen hart?", fragte ich, dabei schaute ich Isabella besorgt hinterher.

„Nein! Die Schlampe hat es verdient, außerdem hat sie meine Luna beleidigt. Bei mir ist der Beschützerinstinkt durchgekommen."

Kichernd schüttelte ich den Kopf.

„Komm, es ist schon spät. Du kannst bei mir schlafen. Ich brauche jemanden zum Kuscheln. Meinst du Flynn würde mit mir kuscheln?", fragte ich vorsichtig.

„Ich denke schon, aber er würde das niemals vor dem Rudel zugeben und ich würde dir raten ihn niemals wie ein Weichei vor dem Rudel darstehenzulassen, das würde er dir sehr übel nehmen", kicherte Maya. Während wir die Treppe zu meinem Zimmer hoch liefen.

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Alycia Debnam Carey als Lia


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