12 - Betrunken

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Ich fluchte und schlurfte zur Tür. Jemand hatte gerade penetrant geklingelt und das, obwohl es drei Uhr morgens war. Als ich aufmachte, stand da ein grinsender Taddl vor mir und trat ohne etwas zu sagen in die Wohnung.
"Äh...Taddl? Was willst du?", fragte ich genervt. Ich gähnte laut.
Er kicherte und steuerte auf mein Schlafzimmer zu. Schnell ging ich ihm hinterher und sah, wie er sich aufs Bett setzte und sich auszog.
"Nein, danke, das reicht." Ich hielt ihn davon ab, seine Boxer auszuziehen und atmete tief aus. "Was hast du getrunken?", fragte ich und versuchte nett zu klingen.
"Eine Flasche voll Hennessy...", lallte er gut gelaunt und machte es sich auf meinem Bett gemütlich. Er packte meine Hand und zog mich auf sich.
"Taddl!", rief ich empört und wehrte mich.
"Küss mich", verlangte er und hielt mich fest. "Ich liebe dich!" Vielleicht hatte er wirklich die ganze Flasche getrunken, dachte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
"Babe...", lallte er. "Ich steh auf dich. Ich steh auf deinen Körper. Lieben wir uns. Jetzt." Er sah mich verführerisch an.
Ich schluckte, als er anfing, sein Becken an mir zu reiben. Ich riss mich los und stand schnell auf. "Gute Nacht, Taddl. Schlaf deinen Rausch aus."
"Ich will aber lieber mit dir schlafen!" Er sah mich mit einem schiefen Lächeln an. Ich lachte und deckte ihn zu.
"Du bist ein Idiot!", rief ich und musste wegen seinem Kichern schmunzeln. "Gib mir die zweite Decke." Er schüttelte den Kopf. Provozierend legte er sich in die Mitte des Bettes und somit auch auf meine Decke. Ich seufzte tief und ging ins Wohnzimmer. Dort legte ich mich auf die Couch und schlief ein.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, weil mir viel zu heiss war. Grummelnd öffnete ich die Augen und quickte auf, als ich bemerkte, dass ich nicht alleine war. Ein seelig schlafender Taddl lag hinter mir, seine Beine in meinen verhakt. Seine Arme umschlangen mich, eine Hand lag auf meiner Brust. Dieser Idiot! Ich hatte in der Nacht nicht gemerkt, als er sich zu mir gelegt hatte. Ich wand mich aus seinem Griff und er wachte auf. Er murmelte etwas Unverständliches und streckte sich gähnend.
"Morgen", sagte ich pampig.
"Wo bin ich?", fragte Taddl verwirrt, als er mich sah.
"Bei mir zu Hause." Ich stand auf und tapste auf die Küche zu.
"Hast du keine Hose an?", wollte Taddl wissen und lief mir nach. Ich sah ihn böse an und deutete auf den kleinen Tisch. "Haben...Haben wir es getan?" Er sah mich geschockt, aber auch freudig an.
"Nein! Du hast mich aus dem Schlaf gerissen, weil du wie der letzte Idiot betrunken geklingelt hast und dann hier reinmaschiert bist. Und dann hast du mir gesagt, dass du mich und meinen Körper liebst und mit mir schlafen möchtest. Und dann bist du mir ins Wohnzimmer gefolgt und hast mich gelöffelt!" Ich stellte ihm genervt eine Tasse Kaffee und ein Aspirin hin und setzte mich dann ihm gegenüber hin.
Er sah mich beschämt an. "Oh." Schuldbewusst trank er einen Schluck.
"Wieso warst du so betrunken?" Gähnend biss ich in ein Brötchen.
"Hm...Ich weiss es nicht." Er schnappte sich ein Croissant, biss ab und massierte sich seine pochenden Schläfen.
"Du warst so voll, dass du mich zu dir gezogen hast. Rittlings. Und dann hast du dich an mir gerieben!" Vorwurfsvoll sah ich ihn an.
"Und? Hat es dir gefallen?" Er lachte. Aber ich war nicht in Stimmung und das merkte er auch. Er räusperte sich und entschuldigte sich schnell. "Sorry. Ich bin ein Idiot."
Ich lachte und stimmte ihm zu. "Du bist echt verrückt, Taddl!"
"Ich hätte nicht von dir erwartet, dass du halbnackt pennst. Aber das ist schön!" Er grinste. "Hast du normalerweise ein Shirt an oder nicht? Ich tippe auf nein."
Ich antwortete nicht, sondern räumte nur den Tisch ab.
"Ich wette, du schläfst komplett nackt." Er grinste.
"Das geht dich gar nichts an. Ausserdem bist du derjenige, der sich gestern bereitwillig ausgezogen hat. Du hättest komplett blank gezogen, hätte ich dich nicht davon abgehalten. Ihr Jungs seid echt alle total pervers." Ich hätte erwartet, dass Taddl meine Aussage bestritt, aber er lachte und stimmte mir zu. Kopfschüttelnd holte ich ihm seine Klamotten und zog mich selber um. Nachdem er schnell geduscht hatte, entschuldigte er sich noch einmal bei mir wegen seinem Verhalten und ging dann.

Schicksal - Taddl TjarksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt