17 - Pooltag

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Lächelnd sonnte ich mich am Rande des Pools auf einer gemütlichen Liege. Es war heiss und die Sonne schien mir prall auf die Haut. Ardy, Taddl und Marley spielten Wasserball und Luna las ein Buch von Albert Einstein. Fabienne fühlte sich nicht so gut, weshalb sie im Hotelzimmer geblieben war.
"Ich habe gar nicht von Ardy und dir gewusst", sage ich zu Luna.
"Oh, ja...Wir hängen das nicht an die grosse Glocke. Weisst du, wenn man berühmt ist" - sie spuckte das Wort berühmt aus, als wäre es bittere Galle - "gibt es viel zu schnell viel zu viele Gerüchte. Ich habe schon einmal den Fehler gemacht und meine Beziehung öffentlich gezeigt. Dann haben wir uns getrennt und jetzt habe ich den Salat. Glaub mir, das ist echt beschissen. Da läuft nichts mit Hand in Hand rumlaufen in der Stadt oder sich mal öffentlich zeigen. Geschweige denn küssen oder schöne Picknicks."
Ich sah sie mitleidig an. "Das ist echt kacke. Und ich dachte immer, berühmt sein ist toll."
"So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Man verdient natürlich mehr Geld und kriegt Dinge gesponsert. Letztes Jahr sind Ardy und Taddl mit einer ganzen Gruppe von YouTubern durch Europa gefahren mit dem Auto. Inklusive Bunjejumping und Segway-Fahren und so weiter. Oder ich habe wohl mehr Make-Up als diese ganzen Stylisten, weil ich viel zugeschickt bekomme." Ihre Miene verdüsterte sie sich. "Aber diese Gerüchte und das Stalking ist echt scheisse. Ich meine, es gibt Fans, die unsere Adresse wissen und uns wirklich mehrere Stunden am Tag beobachten. Oder sogar klingeln. Oder heimlich Fotos schiessen. Eine Freundin von mir wurde bei einer Autogrammstunde tatsächlich auf den Mund geküsst!"
"Oh mann...Das ist echt grässlich. Manchmal bin ich froh, einfach ein unscheinbares Mädchen zu sein." Ich seufzte.

Genüsslich ass ich meine Pommes. Wir alle sassen bei der Poolbar und genossen unser Mittagessen. Fabienne war auch dabei, was uns alle sehr freute. Ich kannte sie zwar nicht lange, aber soweit ich es beurteilen konnte, war sie echt nett.
"Ach, da gibt's ja noch was zu erzählen!", begann Ardy plötzlich. "Mary, du wirst es nicht glauben, aber unser lieber Tj hat gestern beim Tauchen einfach so Alisha geküsst. Auf den Mund!"
Ich verschluckte mich an meiner Cola und bekam einen heftigen Hustenanfall. Taddl sah mich an und wurde rot. Warscheinlich dachte er an gestern Abend. Wir konnten uns beide also doch erinnern, da hätten wir also gut zusammen in der Kiste landen können, dachte ich.
"Wieso wirst du rot, Bro? Oh Gott...ihr habt's getan!" Ardy sah seinen Kumpel entgeistert an. Nun lagen alle Blicke auf uns.
"Wirklich? Am Abend, als ihr alleine an den Strand seid?", hakte Luna nach und musterte mich mir grossen Augen. Als ich an Taddls warme Lippen, seine leidenschaftliche Küsse und an seine Hände, die meinen Hintern kneteten, dachte, wurde mir ganz heiss und ich war mir sicher, dass mein Gesicht alle Tomaten auf der Welt wegen der kräftigen, roten Farbe neidisch machte.
Taddl hustete gekünstelt. "Nein, chillt euer Leben! Da war nichts. Wir haben geredet." Alle lachten.
"Ja ja, reden. Damit meint ihr wohl euer Stöhnen, nicht wahr?" Marley grinste uns an und ich wollte am liebsten im Boden versinken.
"Leute, bitte. Wie alt seid ihr? 15? Benehmt euch doch wie die Erwachsenen, die ihr alle seid!" Ich seufzte tief. Aber egal, was Taddl und ich sagten, niemand glaubte uns. Irgendwann gaben wir die Hoffnungen auf und taten einfach so, als hätten wir dort im Sand wirklich ein paar schöne Stunden verbacht, was im Grunde genommen ja auch nicht ganz falsch war.

Schicksal - Taddl TjarksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt