73#LiebGemeint

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Gefühlte weiter Stunden saßen wir hier zusammen auf der Fensterbank, wobei es wahrscheinlich doch nur eine ist. Aber die Kälte macht es einem auch wirklich nicht einfach sich wohl zu fühlen, was meine Freundin wohl ganz anders sieht.

Sie zittert nicht, allmählich hab ich echt das Gefühl, dass sie die Kälte gar nicht mehr richtig wahr nehmen kann.

Und nun war der Moment gekommen, an dem ich sie schon zum dritten mal überreden wollte mit mir aus den unterkühlten Raum zu gehen und anders als bei den anderen zwei malen stimmte sie nun zu.

Ich stand auf und nahm sie vorsichtig in meinen Arm, trug sie im Braut-Style die lange Treppe hinunter und setzte sie samt Decke aufs Sofa ab, welches sich als einladender erwies.

„Ich komme gleich okay ? Ich mach uns grade eine heiße Schokolade",
und als sie schon dabei war den Kopf zu schütteln, widersprach ich ihr,
„Mey du bist eiskalt, ich glaub was warmes zu trinken würde dir ganz gut tun"

Und schon wieder schüttelte sie ihren Kopf...

„Schatz bitte, dann trink es wenigstens für mich", und da keine Reaktion folgte, gab ich ihr schnell einen kleinen Kuss auf die Stirn und verschwand in die Küche

Kaum war ich dort stellte sich für mich die nächste große Frage.
Wie mag meine Prinzessin ihre heiße Schokolade am liebsten?

Mit Marschmaillos und mit Sahne, oder soll ich die Sahne weg lassen? Aber wer verzichtet denn da schon
auf Sahne?

Ich hab ihr wirklich noch nie eine Tasse gemacht...

Vielleicht sehen das Leute hier als gar nicht so schlimm an, aber bei uns ist es gang und gebe.

Nach langem hin und her überlegen, entschied ich mich einfach alles rein zu klatschen, was ich auch essen würde. Und nach ihrer Reaktion zu Urteilen gefiel ihr das ganz gut.
Ich kam mit zwei, mit Sahne überströmten Tassen, vor meiner Freundin an, die letztendlich mir doch die Tasse quasi aus der Hand riss.

„Na doch etwas kalt gewesen?", grinste ich sie an und bekam ein selbstbewusstes Lächeln zurück

„Die Kälte ist mein Freund", zwinkerte sie, doch mir war klar, dass das grade purer Ernst war und sie nur so fröhlich mit dem Thema umging, weil ich mir keine Sorgen machen sollte, aber die machte ich mir...

Und davon reichlich!

Aber ich bin der Meinung, dass der Abend noch viel zu schön ist um ihn mit Sorgen voll zu pumpen, also schnitt ich ein neues Gespräch an, welches relativ gut verlief.

Es fing damit an, als ich sie fragte ob sie sich schon auf England freut und endete mit einem fetten Kuss auf den Lippen, denn ich werde sie kurz alleine lassen. Ich hole Kartons.
Irgendwie sind wir grade beide voller Tatendrang hier weg zu kommen. Und das wird eh schon morgen passieren, also wieso nicht jetzt schon anfangen zu packen.

Ich verabschiedete mich mit noch einem Kuss von ihr und mit noch einem und mit noch einem, bis ich mich schließlich von ihren Lippen befreien konnte und mit einem Schmunzeln ins Auto stieg.

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Und knapp eine Stunde später fuhr mein Wagen wieder auf die Einfahrt, der Müllers. Ich kramte die ganzen Kartons aus dem voll bepackten Auto, versuchte geschickt zur Tür zu gehen und drückte auf die Klingel, doch niemand öffnete mir die Tür....

Ist sie vielleicht selber noch raus gegangen? Aber sie hätte mir doch
was gesagt!

Fürs erste verwirrt, stellte ich den Stapel auf den Boden und kramte in meiner Hosentasche nach meinem Schlüsselbund, wo neben Anderen auch der Haustürschlüssel für dieses wunderschöne Haus dran hang. Mey hatte mir mal vor nicht alt zu langer Zeit eine gegeben und ich wusste, dass ich ihn brauchen würde.

1094 Days | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt