Kapitel 12

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Heute ist Freitag, und ich sitze gerade in meinem Zimmer vor meinem Kleiderschrank und suche das Kleid, was ich gekauft hab, für das Geschäftsessen. Nachdem ich meinen Kleiderschrank ein drittes Mal Durchwühlt hab ich es gefunden. Erleichtert atme ich aus. Ich sage zu Joey, mit dem ich gerade telefoniere das ich auflegen muss weil ich jetzt duschen gehe. Er sagt in gespielter Traurigkeit dass es okay ist, und dass er auch ohne mich klarkommt. Ich muss lachen und lege dann auf. Manchmal ist Joey ja schon süß. Okay er ist immer süß. Wenn ich an sowas denke muss ich auch immer unabsichtlich an Emil denken. Ich fühle mich voll scheiße, weil er wegen mir so leiden muss. Doch ich liebe Joey und nicht Emil. Langsam glaube ich sogar das Joey mitbekommt das Emil mich so komisch ansieht, und ich sollte vielleicht mit Joey ein bisschen Abstand von Emil halten. Wer weiß was noch passiert wenn Joey das mit Emil herausfindet. Das hört sich so an als würde da was zwischen mir und Emil laufen, das ist aber nicht der Fall! Also denkt nichts Falsches. Ich werde jetzt auf dieses Geschäftsessen gehen und erst mal an keinen der beiden Jungs denken – Fertig.

Nach dem Duschen zog ich mir mein neugekauftes Kleid an. Dann schminke ich mich, etwas stärker als sonst und stecke zum Schluss meine Haare hoch. Zum Schluss stelle ich mich vor den Spiegel und stelle mit Zufriedenheit fest: Es sieht wirklich elegant aus.
Ich nehme die passenden Schuhe aus dem Schrank und lege mir noch das Armband und die Kette an. In die Tasche packe ich mein Handy, Kopfhörer und eine kleine Schminktasche. Dann gehe ich runter und sage meinen Eltern Bescheid dass ich fertig bin. Gerade als ich meine Schuhe anziehen wollte kommt mein Bruder die Treppe runter, im Anzug! Ich guckte ihn an und kann mir ein ‚Wow‘ nicht verkneifen. Er erwidert darauf nur: „Selber Wow, Schwesterherz. Okay du siehst wirklich hübsch aus!“
Er kam zu mir runter, holte sein Handy heraus und knipste ein paar Fotos von uns zusammen. Wir beide machten dazu verschiedene Posen. Danach guckte ich ihn flehend an: „Bitte nicht auf Facebook posten!“ bettelte ich dann. Er grinste mich an und sagte nur: „Zu spät!“ genervt holte ich mein Handy heraus uns schaute nach, eine Benachrichtigung. Ich klickte drauf: Jemand hat dich auf einem Foto markiert.
Er hatte es wirklich getan, aber das Foto war gar nicht so schlecht! Deshalb bin ich nicht allzu sauer und like das Bild auch. Er hatte noch dazu geschrieben: „Na Leute, ist meine Schwester nicht hübsch? :3“ Dieser Schleimer! Ich kommentierte noch schnell: „Tja ich halt! :P“ und ging dann wieder offline denn meine Eltern kamen die Treppe runter und meinten wir sollen los.
Ich setzte mich auf die Rückbank des Autos mit meinem Bruder zusammen. Meine Eltern saßen vorne, und mein Vater fährt. Die Autofahrt verlief sehr still. Keiner sagte was. Ich guckte die ganze Zeit aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft. 20 Minuten später kamen wir an einem edlen Restaurant an. Wir stiegen aus und setzten uns in Bewegung. An dem Tisch den wir reserviert hatten war noch keiner, wir setzten uns. Unser Vater erklärte uns nochmal das seine Arbeitskollegen auch 2 Kinder haben die sie mitbringen und das wir uns anständig und respektvoll verhalten sollen. Das sie auch 2 Kinder haben in unserem Alter, wie mein Vater sagte, machte mich neugierig und ich wurde total nervös. Wir saßen 5 Minuten da, und ich kann schon fast gar nicht mehr richtig stillsitzen, doch plötzlich wurde die Eingangstür des Restaurants geöffnet und eine vierköpfige Familie trat ein. Ich konnte meinen Augen nicht trauen und musste einmal blinzeln. Doch es war real. Die Familie kam auf uns zu und Meine Eltern und Markus standen auf. Ich blieb sitzen. Ich war zu geschockt. Alle begrüßten sich gegenseitig und mein Bruder neben mir saß stupste mich an damit ich sie auch begrüßte. Ich stand auf und begrüßte sie richtig, so wie meine Eltern sich das vorstellen. Also Küsschen links, Küsschen rechts. Dann setzten sich alle und ich starrte sie alle an. Es war Emil mit seiner Familie. Na toll, ich dachte ich kann endlich mal die ganzen Jungs für einen Abend vergessen und jetzt das? Er schien sich zu freuen, und sah gar nicht überrascht aus. Ich könnte wetten der wusste davon! Ich bin total in Gedankenversunken da ich  gar nicht mitbekomme das eine Kellnerin kam und uns fragte was wir trinken wollen. Als sie mich das dritte Mal ansprach, bemerkte ich es und antwortete hektisch dass ich nichts möchte. Da ich jetzt wieder vollkommen anwesend war, beschloss ich mir die ganze Familie mir mal näher anzuschauen. Emil fand es anscheinend nicht notwendig, seiner oder meiner  Familie mitzuteilen dass wir uns kennen. Außer ihm waren noch seine Eltern und noch ein Junge da. Der Junge war anscheinend sein Bruder. Er sah älter aus als Emil, vielleicht 18 oder 19. Interessiert blickte ich ihn an und fragte dann mit leicht verführerischer Stimme: „Entschuldigung, möchtest du mir sagen wir du heißt?“ Emil sah mich sauer an, und antwortete an seiner Stelle: „Das ist Jonas.“ Jonas wendete den Blick von mir ab, und sah wütend seinen Bruder an. Sprach dann zu ihm: „Sag mal geht’s die noch ganz gut? Ich kann ja wohl alleine dem hübschen Mädchen antworten!“ Ich wurde rot. Nicht das jetzt schon wieder. „Es tut mir leid, endschuldigt mich kurz.“ Sagte ich dann und stand auf. Dann ging ich Richtung Toilette. Dort richtete ich nochmal meine Frisur und schminkte mich nach. Dann fiel mein Blick auf mein Handy, und ich holte es aus meiner Tasche. Ich schrieb Sarah:

Wenn Liebe tödlich ist - zwischen Liebe und  HassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt