Kapitel 14

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Ich wachte durch das Klingeln meines Handys auf. Ohne weiter nachzudenken drückte ich den Anruf weg und wollte weiterschlafen. Doch dann fiel mein Blick auf die Uhrzeit, 8:45 Uhr. Oh Verdammt, ich hatte doch Versprochen das ich komme! Ich blickte mich um und stellte fest das Phönix friedlich da stand und frühstückte. Er bediente sich einfach an dem Heu, naja wir befinden uns im Heu Lager (oder wie auch immer man das nennt!), was soll man da erwarten. Ich stand auf und streckte mich, ich muss schon sagen, es war gemütlicher als erwartet. Plötzlich klingelte wieder mein Handy, ich nahm es genervt und drückte wieder weg. Die sollen endlich verstehen dass ich nicht rangehen werde. Ich werde ja in die Schule gehen, sobald ich mich fertig gemacht hab. Die sollen mal keine Hektik machen, ich werde wie Versprochen kommen.

Ich öffnete das Scheunentor und ließ Phönix heraus, der trabte dann freudig durch die Gegend. Die Sonne schien und die Sonnenstrahlen erhellten sofort meine Stimmung. Ich ging an den See der sich in der Nähe befand und blickte ihn skeptisch an. Soll ich oder nicht? Ich ging langsam hinunter denn ich wollte erst mal testen wie das Wasser ist. Zu meinem Erstaunen war es eigentlich ganz warm, die Sonne hatte es wohl erwärmt. Dankend blickte ich nach oben. Dann zog ich meine Sachen aus, bis auf meine Unterwäsche. Ich wollte langsam reingehen. Wenn ich so nachdenke, erfülle ich mir gerade einen Traum nach dem anderen, ich wollte das hier wirklich schon mal erleben. So das man nicht Duschen gehen kann, einfach so ohne Strom und so leben – einfach einmal frei und völlig unabhängig in der Wildnis überleben. Na gut Wildnis war das hier ja nicht, aber besser als nichts. Ich wollte langsam in das Wasser gehen doch Phönix sah das anders, der galoppierte auf mich zu und schupste mich ins Wasser. Ich fiel hinein und musste lachen. Dann spritzte ich Phönix nass, der stolzierte dann immer von links nach rechts und schnaubte dabei die ganze Zeit, er versuchte dem Wasser auszuweichen. Schließlich überwunden er sich doch und sprang mit hinein. Ich hatte mich so erschrocken, dass ich zurück stolperte. Erst dachte ich er würde auf mir landen da er genau auf mich zu sprang doch da war nicht der Fall. Er kam neben mir auf und das Wasser schlug Wellen. Dieses Gewässer war nicht sehr tief, und ging mir bis zu den Hüften. Nachdem ich Phönix noch ein bisschen geärgert hatte, indem ich untergetaucht war und ihn dann Unterwasser immer berührt hatte so dass er sich erschreckte und ein Stückchen weiter weg hüpfte ging ich aus dem Wasser um mich abzutrocknen. Natürlich hatte sich Phönix dafür gerächt dass ich ihn erschreckt hab, er hat daraufhin mit seinen Beinen so im Wasser gestrampelt das ich nass geworden bin. Schon süß, mein Pferdchen. Keine 10 Minuten später war ich getrocknet von der Sonne und der Satteldecke. Dann ging ich wieder in die Scheune, holte aber vorher Phönix aus dem Wasser. Wiederwillig gehorchte er und kam heraus, dann galoppierte er durch die Gegend. Ich hab inzwischen in der Scheune mich angezogen und mich fertig gemacht. Ja, ich hatte zufälligerweise eine kleine Schminktasche in meiner Schultasche mit Wimperntusche und einer Bürste. Dann sah ich auf mein Handy, 56 Anrufe in Abwesenheit. Was? Kann doch nicht sein, was wollen die denn? Ich packte alle meine Sachen ein und beschloss mal zurück zu rufen.

Sarah, Saskia und Mark hatten mich abwechselnd angerufen, komisch. Naja ich würde Sarah anrufen. Obwohl sie müsste doch im Unterricht sein oder nicht? Ich guckte noch mal auf die Uhr, 9:40 Uhr. Ja sie ist im Unterricht. Ich werde da jetzt sowieso hingehen dann kann sie es mir genauso gut da sagen. Kann ja auch sein das sie nur rummeckert weil ich nicht in der Schule bin. Mir wurden meine ganzen Entscheidungen abgenommen, denn Sarah ruft wieder an. Ich nahm den Anruf entgegen:

„Was ist?“ fragte ich genervt.

„Vic?“ fragte weinend eine klägliche Stimme, die sich als Sarahs Stimme entpuppte.

„W-Was ist los?“ fragte ich stockend.

Jetzt hörte ich nur noch weinen und keiner antwortete mehr.

„SARAH! ANTWORTE MIR!“ rief ich in mein Handy, denn ich bekam langsam Panik. Es musste was ernstes sein, denn Sarah heult nicht umsonst. Ich hörte sie das Handy übergeben wurde und eine aufgebrachte Saskia sprach dann weiter: „Vic, weiß du wie ich dich dafür hasse das due einfach nicht an dein beficktes Handy rangehst!“

Wenn Liebe tödlich ist - zwischen Liebe und  HassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt