Love Human - The Walking Dead

3. Kapitel: Kontrolle

Aus Reflex sprang ich gegen Nathalie und riss sie um, sofort schnappte sie nach mir. Fest bohrten sich ihre Zähne in meinen Unterarm und ich keuchte schmerzhaft auf. Ein Ruck ging durch den Wolf unter mir und mit einem schmerzhaften Aufschrei landete ich an einem Baum, keuchend stemmte ich mich gegen die leichte Schneedecke. Sie schien wirklich vollkommen ihre Kontrolle verloren zu haben.

"Nathalie", rief Elliot aufgebracht, als er zu uns stieß und sofort wendete sich der Wolf knurrend an meinen Zwilling. Geschockt schien dieser nun auch zu merken, was hier wirklich los war und ich rappelte mich schnell auf. Während mein Bruder leicht seine Hände hob und versuchte unsere Schwester zu beruhigen.

Eine Hand half mir nach oben und schon sah ich in Daryl's besorgte blaue Augen. Ich schenkte ihm ein kurzes lächeln und sah dann wieder zu meiner Schwester, die sich von allen nur noch mehr bedrängt fühlte.

"Ich muss sie beruhigen, sie fühlt sich von allen nur noch mehr bedrängt und wird aggressiver", sagte ich und löste Daryl's Hand von meinem Arm, während ich diese kurz drückte. Kurz nickte er und löste sich ganz von mir, er wusste, dass es nichts bringen würde mich davon abhalten zu wollen. Es ging hier um meine Familie.

Auf einmal sprang Nathalie wieder los und wollte sich auf Elliot stürzen, aber dieser sprang gleichzeitig zur Seite und rollte sich geschickt ab. Ohne noch Zeit zu verschwenden verwandelte ich mich und sprang vor meinen Bruder, sofort spitzten sich Nathalie's Ohren etwas und ihr knurren wurde nur noch tiefer. Ich wusste, dass ich durch die Prägung größer geworden war, aber das würde mir jetzt nur von nutzen sein.

*Beruhige dich*, knurrte ich sie in Gedanken an und sofort fletschte sie ihre Zähne nur noch etwas mehr, was mich nur noch mehr darin bestätigte, dass sie die Kontrolle verloren hatte. Ihr Wolf fühlte sich bedroht und setzte sich zur Wehr. Er würde sich nicht so schnell wieder beruhigen und meine Aufgabe als Alpha war es, genau dafür zu sorgen.

Knurrend sprangen wir aufeinander zu und krachten auch schon aneinander, sofort schnappten unsere Kiefer nach jedem bisschen, welches wir erwischen konnten. Wieder landeten wir beide auf unseren Beinen auf dem Boden und liefen in einem kleinen Kreis, wobei wir uns nicht aus den Augen ließen.

"Hört sofort auf", hörte ich auf einmal eine Stimme sagen und sofort flogen unsere Köpfe zu der Quelle, dort stand Merle und sah uns genervt an, "knurrt euch ruhig weiter an, ist definitiv nicht schlecht. Obwohl ich auf mehr nackte Haut stehe, aber das Ganze ist doch bescheuert und hat keinen Sinn."

Die Worte schienen bei Nathalie etwas auszulösen und mit einen tiefen Knurren sprang sie auf ihn zu, erschrocken riss ich meine Augen auf und folgte ihr. Allerdings ging Merle schon zu Boden und ich hörte ihn erschrocken aufkeuchen. Seitlich schmiss ich mich gegen meine Schwester, die sofort von dem Metall, in welchen sie ihre zähen gebohrt hatten, abließ und mit mir zusammen zur Seite kugelte.

*Du hast gerade deinen Gefährten angegriffen*, knurrte ich sie an und baute mich sofort vor ihr auf, wobei ich mein Maul öffnete und sie somit nach unten zwang.

*Bist du jetzt zufrieden? Du hättest ihn umbringen können. Rieß dich endlich zusammen und lass dich nicht provozieren von jemanden, der es nicht wert ist. Du hast noch nie derartig die Kontrolle verloren und damit fängst du unter meinem Kommando erst gar nicht an.*

Ihr Kopf senkte sich immer weiter und ich hörte sie leise winseln, aber ich war noch lange nicht fertig mit ihr. Knurrend drängte ich sie immer weiter auf den Boden, bis sie vor mir lag und winselnd zu mir nach oben sah. Ich konnte die Angst und die Reue in ihren Augen sehen. Schnaubend blickte ich sie noch einmal an, bevor ich mich etwas von ihr löste und sie sich wieder aufrichtete.