Love Human - The Walking Dead

38. Kapitel: I am, who I am

"Also mitten durch die Stadt?", fragte Glenn und hörte sich dabei nicht sonderlich überzeugt an, die Gefahr war groß, aber das war sie bei allen zwei Möglichkeiten. Wir brauchten etwas womit wir die Stadt durchqueren können, ohne von den Untoten oder anderen Überlebenden aufgehalten werden zu können. Unsere Gesichter zeigten die verschiedensten Gedanken, die durch unsere Köpfe jagten und wir alle suchten nach dem geeigneten Plan.

"Wir suchen uns ein Auto, das noch funktioniert und genug Sprit hat", erklärte Rick und brachte mich dazu ihn anzusehen, "damit fahren wir durch die Stadt und hoffen, dass wir ohne Probleme durchkommen werden."

"Was wenn die Straßen zu zerstört sind, zu viele Fracks oder Beißer herumlaufen?", gab Glenn zu bedenken und blickte angespannt auf die Stadt, während ich mir weiterhin den Kopf über Rick's Vorschlag zerbrach. Wir müssten einfach wissen, was in der Stadt auf uns warten würde.

"Wir brauchen jemand der sich das ansieht", meinte ich und schon flogen alle Blicke zu mir, als hätte ich etwas gesagt, dass ihnen nicht gefiel und wenn ich ihre Gesichter sah, dann schien es ihnen wirklich nicht zu gefallen. Jedoch hatten wir wohl keine andere Wahl, anders war es zu riskant und wir mussten wissen wie der Zustand der Straßen waren.

"Das ist viel zu riskant, wenn da Menschen leben", brummte Daryl und sah mich angespannt an, ich wusste, dass er es hasste, wenn ich die Initiative ergriff und versuchte die Gruppe durch jede Situation zu schlagen, aber ich war der Alpha und somit lag es in meiner Natur und Verantwortung.

"Ich muss Daryl zustimmen, wir müssen zwar wissen was in der Stadt vor sich geht, aber wir wissen nicht, wir diese Menschen zu anderen Überlebenden stehen."

"Sollen wir jetzt genau deswegen weiterhin hier herumstehen und warten bis die Sonne wieder untergeht?", fuhr ich dazwischen, als die Anderen Rick zustimmen wollten, "dann können wir gleich um die Stadt herumlaufen und die Zeit somit vertrödeln."

Wir waren zwar mittlerweile wohl zu einer Demokratie geworden, aber dennoch, konnte ich diese Entscheidungen nicht akzeptieren. Ich wollte nicht noch mehr Zeit verlieren. Meine Geschwister warteten auf mich und ich wollte nicht länger von ihnen getrennt sein. Ich musste wissen wie es ihnen ging und ob alles in Ordnung war. Das konnte ich nur, wenn ich bei ihnen war.

"Was willst du damit sagen?", fragte mich Rick und sah mich angespannt an, "dass wir unser Leben riskieren sollen und einfach durch die Stadt rennen?"

Ich konnte hören, dass er langsam die Geduld verlor und immer angespannter wurde. Ich selbst wurde aber auch sauer und spürte die Wut in mir hochsteigen, wobei ich meine Hände zu Fäusten ballte. Mit meinen Geschwistern wäre es um so vieles einfacher, diese würden zwar auch mit mir diskutieren, aber dennoch würde am Ende mein Wort zählen.

"Nein, ich will nur, dass wir endlich zu den Anderen kommen und nicht noch mehr Zeit verschwenden. Wir sollten uns die Stadt von oben ansehen und dann uns einen genauen Plan überlegen. Wenn wir wissen, dass die Straßen es zulassen, dann können wir auch mit dem Auto durchfahren. Anders bleiben wir nur stecken und dann können wir uns gleich den Beißern zum Frass vorwerfen."

"Julia hat recht", mischte sich nun Michonne ein und auch Sam trat an mich heran, wobei ich mich schon etwas stärker fühlte. Wir konnten nicht noch mehr Zeit verlieren, Sam würde den schnellsten Weg wählen, einfach, weil er zurück zu Beth wollte und auch ich wollte wieder zu meinen Geschwistern zurück.

"Und wer soll eurer Meinung sich die Stadt einmal ansehen?", grummelte Daryl und hörte sich dabei erst recht nicht so an, als würde er keine Ahnung haben. Seine Stimme klang sarkastisch und mit seinen blauen Augen fixierte er mich.

"Du weißt doch schon, dass ich gehen werde", murrte ich und sah das wütende Aufblitzen in seinen Augen, "wenn jemand mitkommen will, dann kann er das gerne machen. Ich will mir die Straßen von oben ansehen und dann wieder hier her. Vielleicht finde ich auf dem Weg noch einen Wagen."