Love Human - The Walking Dead

23. Kapitel: Der Weg nach Hause - Teil 2

"Townsend müsste in dieser Richtung liegen und wenn wir hier entlang laufen, dann werden wir auf der Landstraße nach draußen kommen. Dort in der Nähe liegt auch der National Park", erklärte ich und schon liefen wir diesen Weg entlang. Ich hoffte einfach, dass ich richtig lag und wir nicht in die völlig falsche Richtung liefen.

Immer wieder halten unsere Schritte von den kahlen Wänden entgegen und Ratten kreuzten unseren Weg, die uns dazu brachten und zu erschrecken. Es stank hier unten und somit konnte ich auch kaum einen anderen Geruch wahrnehmen, außer vielleicht den von Daryl. Dieser würde für mich selber immer intensiver sein, als jeder andere. Gefährlich war das im Moment aber dennoch, immerhin würde ich die Beißer so niemals riechen können. Das Hören war auch keine einfache Aufgabe, immerhin halte das Röcheln auch von den Wänden wieder.

Seufzend sah ich nach oben zu dem nächsten Gullideckel, der unseren Weg noch etwas mit Tageslicht erhellte. Welcher Deckel es war, wusste keiner von uns, aber ich konnte wenn ich genau hinhörte, oder auch etwas nach oben kletterte noch immer die Beißer. Allzu weit konnten wir also immer noch nicht gekommen sein.

"Was meinst du, wie lange laufen wir noch?", fragte mich Daryl leise in mein Ohr und eine leichte Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und genoss dieses Gefühl, dass er immer wieder in mir auslöste.

"Ich weiß es nicht", murmelte ich und riss mich wieder zusammen, das war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, um mich ablenken zu lassen. Jetzt musste ich dafür sorgen, dass die Gruppe wieder hier raus kam und zwar ohne Verletzungen und ohne Probleme, "...aber ich bringe uns hier raus."

Daryl drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und ich schenkte ihm ein kurzes Lächeln. Bevor ich mich wieder zu den Anderen herum drehte, die leicht angespannt aussahen. Das Ganze war für uns alle im Moment nicht einfach, aber es gab einfach keine andere Möglichkeit, die derartig sicher war, wie dieser hier.

"Wir werden hier raus kommen und zwar mehr als nur sicher, wir kommen bald wieder zu den Anderen und dann wird alles wieder besser laufen", sagte ich mit fester Stimme und schien damit alle wenigstens für einen Moment davon zu überzeugen. Wir mussten genau jetzt an uns glauben und weiter machen, sonst würden wir aufgeben und genau das war der falsche Weg.

Als alle genickt hatten, drehte ich mich wieder um und setzte meinen Weg fort. Das Gestöhne und Geröchel machte mich zwar schon fast wahnsinnig, aber da mussten wir nun alle durch. Wir sollten eben einfach weiter machen, so wie wir es sonst auch immer getan hatten...

"Wir sollten eine Pause einlegen", hörte ich Rick hinter mir sagen und ich blieb stehen, drehte mich um und sah in die Gesichter der Anderen. Ich wusste nicht wie lange wir schon liefen, aber anscheinend war es für die Anderen zu viel. Hier unten war vor allem auch die Luft schlecht, das Atmen viel immer schwerer und ich hatte schon gemerkt, dass unser Tempo viel zu langsam war. Wir wurden immer langsamer.

Seufzend sah ich mich um und suchte nach einem Gullideckel und sah auch einen ein paar Meter weiter. Zumindest konnte ich das Licht sehen, dass dadurch schien.

"Wir sollten uns dorthin setzten, damit wir wieder richtig Luft bekomme, wenigstens ein wenig", schlug ich vor und zusammen liefen wir noch die restlichen paar Meter. Danach setzten sich alle hin und ich sah nach oben, wir hatten zwar nur begrenzt Platz, aber es funktionierte noch recht gut.

Eine Zeit lang war es still und wir hingen alle unseren eigenen Gedanken nach, ich selbst lauschte den Geräuschen von oben und konnte nicht einmal mehr Beißer hören. Vielleicht waren sie auch weg, oder ich schwächelte. Eines von beiden Möglichkeiten konnte es sein, jedoch wusste ich nicht welche es war.

Ein viel zu lautes Röcheln riss mich aus meinen Gedanken und sofort riss ich meinen Kopf herum, woher kam das? Ich konnte es einfach nicht heraushören, es war schon beinahe unmöglich, wenn alles von den Wänden wiederhalte.