Love Human - The Walking Dead

33. Kapitel: Vertrauen ist wie Papier

"Leute, ich glaube wir haben ein ernsthaftes Problem", Sam's Worte durchbrachen die Stille und wir alle hörten sofort auf zu essen, während wir zu dem Jüngsten aus dem Rudel sahen. Dieser sah etwas nervös auf meine Wunde und dann wieder in die Runde, "erinnert ihr euch an das was wir euch damals erzählt haben? Als wir euch von unserem Volk erzählt haben?"

Nachdenklich sah ich Sam an, der in die Runde sah, aber keiner von uns erinnerte sich wirklich daran. Es war damals auf der Farm gewesen und Julia hatte mir auch später viel über ihr Volk erzählt, aber mehr über unsere Bindung, als über etwas anderes.

"Ich glaube, wir alle haben nicht mehr darüber nachgedacht", meinte Rick und sah verwirrt zu Sam, der nun tief durchatmete. Alle sahen für einen Moment besorgt zu mir und ich konnte nun auch in Glenn's Augen die Erkenntnis sehen. Anscheinend wusste nun auch er, was Sam meinte und wir anderen blieben weiterhin im Dunklen.

"Ich bin mir nicht sicher", fing Sam an und blickte unsicher in die Runde, bevor er mich ansah, "aber, wenn sie dich gezielt gebissen hat, dann werden die nächsten 48 Stunden die pure Hölle für dich werden."

"Von was redest du da?", knurrte ich und wartete auf eine Antwort, als ein Keuchen auf der Couch meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sofort drehte ich mich und sah in das Gesicht von Julia, die krampfhaft ihre Augen zusammengekniffen hatte und sich dabei unruhig herum drehte.

Meine Hand legte sich auf ihre und beruhigend strich ich über ihre warme Haut. Sie war wärmer als sonst, aber darüber machte ich mir jetzt keine Gedanken. Langsam beruhigte sich Julia wieder und entspannte sich vollkommen. Ihre Gesichtszüge wurden wieder weicher und ich hauchte ihr einen kurzen Kuss auf ihre Wange.

"Sag und endlich was hier los ist", fing nun Maggie auch an den jungen Mann zu drängen und mein Blick wanderte kurz zu dem Neuzugang, die sich in die Runde stellte. Dabei schweifte ihr Blick kurz zu Sam, bevor sie zu mir sah.

"Das Gen könnte sich auf dich übertragen haben und wenn das der Fall ist, wirst du dich in ca. 48 Stunden verwandeln. Du wirst zu einem Erschaffenen werden, wenn du die Verwandlungsphase überlebst."

Meine Gesichtszüge entglitten mir und wir allen verstummten augenblicklich. Es war ruhig, während in meinem Kopf meine Gedanken verrückt spielten. Ich wusste, dass Julia mich nicht absichtlich gebissen hatte, aber dennoch kam diese Nachricht ziemlich plötzlich und schockte mich.

"Daryl", fing Rick an, aber ich biss meine Zähne zusammen und war auch schon aufgestanden. Meine Armbrust schnappte ich mir und verschwand auch schon mit einem "Ich bin jagen" aus der Tür. Ich konnte noch die Anderen nach mir rufen hören, aber das ignorierte ich.

Ich brauchte jetzt meine Ruhe. Zwar war es noch dunkel, aber es würde bald hell werden und ich konnte in Ruhe jagen gehen, während ich über diese Situation nachdachte.

Julia's POV:

Ich konnte leise Stimmen hören und benommen schlug ich meine Augen auf. Der Raum war leicht erhellt und ich konnte Sam, Maggie, Glenn, Michonne, Rick und Vickie sehen, die auf dem Boden saßen und sich leise unterhielten.

Sam's Blick traf meinen und sofort kam er zu mir, wobei er mir half mich aufzusetzen. Mein Blick glitt wieder über alle, wobei mir auffiel das Daryl nicht mehr da war. Verwirrt sah ich mich um und schloss für einen Moment meine Augen. Ich konnte seinen Geruch nur leicht wahrnehmen, also konnte er nicht in diesem Haus sein.

"Wo ist Daryl?", fragte ich mit kratziger Stimme und sah dabei zu, wie sich die Anderen kurz besorgte Blicke zuwarfen. Rick reichte mir eine Wasserflasche, die ich sofort auf die Hälfte reduzierte und dabei die Anderen ansah.

"Julia hör zu, es ist etwas passiert, als wir nach dir gesucht haben u-"

"Wie? Wieso habt ihr nach mir gesucht?", fragte ich verwirrt und sah die Anderen auch genauso an. Diese tauschten wieder Blicke und sahen mich danach besorgt an. Ich jedoch versuchte meine Erinnerungen zurück zu bekommen, aber ich hatte keine Chance. Ich hatte eine Erinnerunglücke, die einfach nicht verschwand.