Daryls POV:
Mein Blick wanderte die kahle Wand entlang und fest biss ich meine Zähne zusammen. Ich wollte schon lange wieder zurück sein. Zurück bei der Gruppe und bei Julia. Bei meinem Bruder. Aber es ging nicht, nicht solange ich in diesem Käfig sass. Ich hatte Abstand gesucht, Abstand von der Verantwortung und diesen Gefühlen. Ich hatte Zeit für mich gebraucht und habe mich verabschiedet, weil ich nicht wusste wie lange es mich fortziehen würde. Es war nie gedacht, dass ich vollkommen verschwinden würde.
Als Julia mich aufhalten wollte, als ihr Wolf mich aufhalten wollte, wäre ich gern geblieben. Ich konnte aber nicht. Nicht sofort. Keine Ahnung wie viel Zeit vergangen ist, aber ich konnte sie nicht erreichen. Entweder war ich zu weit weg oder die Verbindung ist zerstört. Verdammt, ich wüsste nicht einmal, ob sie gestorben ist. Knurrend biss ich meine Zähne zusammen und schlug gegen die metallene Wand. Meine Fingerknöchel platzen auf und hinterliessen ein starkes Brennen.
ich konnte nicht glauben, dass ich mich so einfach hatte fangen lassen...
Flashback:
Mit der Armbrust ausgerichtet lief ich in das vermutlich leerstehende Haus und sah mich nach Beißern um. Der Geruch von Verwesung schlug mir entgegen. Langsam bahnte ich mir einen Weg durch die Räume und musste mich nur mit zwei Beißern herumschlagen. Einem Kind und vermutlich mit der Mutter.
Ich wollte in diesem Haus ein Nachtlager aufbauen und dann weitersehen, mir über so manches klar werden und dann... vermutlich wieder zurück zur Gruppe gehen. Ich hatte mich zwar mehr oder weniger verabschiedet, aber nur damit sie nicht dachten, dass ich Gesellschaft brauche. Damit ich endlich in Ruhe nachdenken konnte. Mir über alles klar werden konnte.
Ich wurde vor einiger Zeit von Julia gebissen, dem Wolf in ihr und ich hatte gemerkt, dass es etwas verändert hat. Etwas in meinem Inneren. Ich hatte mich nach dem Gespräch mit ihr noch mehr zu ihr hingezogen gefühlt, als es schon davor der Fall war. Es war seltsam und dennoch wuchs mein Beschützerinstinkt ins unermässliche. Ich wollte sie an meiner Seite wissen, wollte sie nicht verlieren und genau das hatte mich weggetrieben.
Es ging zu weit. Ich konnte mich nicht nur auf sie konzentrieren. Das war eine Gefahr für die gesamte Gruppe. Ich wurde sauer wegen meinen Gedanken, wegen meinen Taten, wegen den schrecklichen Bildern in meinem Kopf. Wie sie alle wegen mir starben. Ich konnte es nicht zulassen und brauchte Abstand. Das Haus war genau das richtige dafür, weiter entfernt von der Gemeinschaft und dennoch noch nah genug, damit ich leicht zurückkam, sollte etwas nicht stimmen.
Das Nachtlager hielt ich einfach, ass meine Vorräte und hielt über Nacht wache. Das Knurren der Beißer war von draussen zu hören, wie sie sich nach frischem Fleisch verzerrten. Stunden vergingen und ich hatte die Schritte nicht gehört, so sehr war ich vertieft gewesen, hatte versucht mit Julia zu kommunizieren. Vergeblich.
Als sich kaltes Metall in meinen Nacken drückte, wusste ich, dass es vorbei war. Ich würde hier nicht wegkommen. Nicht mehr so einfach, aber kampflos gab ich nicht auf, also wehrte ich mich. Schlug zu und tötete den ersten der Männer. Nahm meine Armbrust und erledigte den Zweiten.
"Na na na", hörte ich eine Stimme und meine Muskeln spannten sich an, "meine Männer haben nur die Aufgabe dich sicher in unseren Wagen zu begleiten, Dixon. Wir haben nämlich einiges zu bereden."
Daraufhin haben sie mich in einen Wagen gekettet, fuhren los und verbanden mir die Augen. Durch das Schwanken des Wagens und ihr andauerndes abbiegen konnte ich mir den Weg nur teilweise merken. Es war leise, niemand redete.
Der Wagen hielt und frische Luft schlug mir entgegen, als sie die Türen öffneten. Ich wurde gepackt und nach draußen geschleift. Ich wehrte mich noch immer und konnte einem von ihnen den Kiefer mit gefesselten Händen brechen. Keuchend und schreiend ging dieser zu Boden, aber gleich kamen weitere Männer und hielten mich im Griff.
Sie führten mich irgendwohin. Eine Tür öffnete sich, es wurde kälter. Die Wände waren aus Metall. Einer der Wachen schlug immer wieder mit einem Schlagstock dagegen und ließ ein klirrendes Geräusch durch den Gang fliessen. Wir hielten, Schlüssel klapperten, ich wurde durchsucht. Meine Waffen verlor ich endgültig. Mein Körper schlug nach dem Stoss kräftig auf dem Boden auf und keuchend rappelte ich mich auf, drehte mich um und sah den Männern mit verbundenen Augen entgegen.
Blinzelnd versuchte ich etwas zu erkennen, als sie mir das Tuch abnahmen, die Fessel lösten. Die Tür schlug vor meinem Gesicht zu und sauer trat ich dagegen. Wütend schlug ich immer wieder gegen die Wand, versuchte einen Ausweg zu finden. Keine Chance und Julia erreichte ich auch nicht.
"Mach es dir gemütlich, Dixon. Du wirst eine lange Zeit hier bleiben."
Flashback Ende
Das waren die letzten Worte, die ich gehört hatte, bevor sie mir die Lichter ausgeknipst hatten und es stockfinster in dem Raum wurde. Ich konnte nicht glauben, dass ich nun hier gefangen war. Wie ein Tier. In einem bescheuerten Käfig und darauf wartend, dass sie mir sagten wieso sie mich am Leben erhielten. Schritte, ein Schlüssel und kurz darauf das Quietschen der Metalltür. Mein Blick richtete sich auf den Mann, der hereintrat, ich selbst blinzelnd wegen dem Licht und dennoch begab ich mich in Kampfhaltung.
"Ach Dixon. Da du jetzt weisst, dass es kein Weglaufen oder Fliehen gibt, werden wir jetzt die richtigen Massnahmen ergreifen."
Das dreckige Lachen halte von den Wänden wieder und weitere Männer betraten den Raum. Ich schlug nach ihnen, brach einem die Nase und wurde auf den Boden gedrückt. Mit zusammen gebissenen Zähnen versuchte ich mich zu wehren. Elendige Schweinehunde.
"Wehr dich erst gar nicht. Das bringt nichts und nun bringt ihn in den Raum, ich will sehen was ich aus ihm heraus kriege und ich bin mir sicher, da ist jemand der ihn wiedersehen will."
Sie schleppten mich den Gang entlang, eine weitere Tür öffnete sich und eine Liege kam zum Vorschein. Schnallen waren daran befestigt und mit einer miesen Vorahnung in den Gliedern stemmte ich mich gegen den Griff. Wieder ein Schlag auf den Hinterkopf und keuchend sackte ich in mich zusammen.
Mein Körper wurde auf die Liege gedrückt. Sie schnallten mich fest, wie Julia damals dieser kranke Jäger. Fest biss ich bei diesem Gedanke die Zähne zusammen und versuchte mich trotz Schwindelgefühl gehen die Schnallen zu wehren, welche mich an die Liege fesselten. Selbst mein Kopf wurde fixiert. Die Liege bewegt sich und kurz darauf war ich beinahe in einer aufrechten Haltung.
Niemand war mehr im Raum. Die Männer waren weg und dennoch fehlte mir der Ausweg. Es war steril und kalt. Ich konnte ein paar Geräte auf einem Tisch ausmachen. Auf einem weiteren lagen Messer, alle in verschiedenen Größen. Auf einem weiteren erkannte ich Ampullen, welche mit Blut versetzt waren. Ich kniff die Augen zu, um das Etikett zu lesen, aber es war zu klein. Schnaubend wendete ich meinen Kopf und sah zur Wand.
Weitere Gläser standen dort mit trüben Flüssigkeiten gefüllt. Wieder kniff ich die Augen zusammen und erkannte einen Kopf. Ich streckte mich etwas, versuchte es zumindest, und erkannte verweste Haut. Ich leckte mir über die trockenen Lippen und riss etwas die Augen auf als sich der Kopf bewegte. Sich in der trüben Flüssigkeit drehte und mir gurgelnde Geräusche entgegenkamen. Schnappend richtete sich der Beißerkopf auf mich.
Die Tür riss mich aus meiner Beobachtung und meine Aufmerksamkeit richtete sich darauf. Eine recht zierliche Person trat herein. Die grauen kurzen Haare erkannte ich als erstes. Die älteren Gesichtszüge, das Lächeln, welches anfangs recht nett wirkte. Die beinahe grauen Augen, welche mich musterten und dann die Stimme, bei der ich hoffte, dass ich sie nie wieder hören müsste:
"Hallo Daryl. Ich hab dich wirklich vermisst."
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Hallo ihr Lieben :)
Das vorletzte Kapitel, im Moment geht es sehr schnell mit den Kapiteln und das Buch findet bald ein Ende :)
Was haltet ihr von Daryls Lage? Was denkt ihr, wer hat ihn entführt? Was wird noch passieren?
Ich bin nun für 2 Wochen in Irland und werde vielleicht die Chance haben das letzte Kapitel währenddessen zu posten, wenn nicht, dann bekommt ihr es sobald ich zurück bin ;)
- eure Becci xoxo
💀 We Are The Walking Dead 💀
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Love Human - The Walking Dead
FanfictionDas hier ist die Fortsetzung von "Not Human - The Walking Dead" Es ist auf jeden Fall erforderlich den ersten Teil gelesen zu haben ;) ---------- Es scheint so, als hätte die zusammengewürfelte Gruppe endlich ihr Glück in der Hütte im Nationalpark g...