8. Ich kann mir helfen (Teil 1)

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Ich kann mir helfen (Teil 1 )von obst400



Warum musste es eigentlich immer so früh Morgen werden? Müde rekelte ich mich in meinem warmen Bett und machte danach meinen Wecker wieder auf leise. Wie ich dieses Ding doch hasse. Aber es ist das einzige Mittel mich schnell wach zu kriegen. Resigniert seufzte ich und schlug dann die Decke beiseite. Durch den Wecker war auch mein Freund Konrad munter geworden. Müde lächelte er mich an. "Ich bleib noch schnell liegen!", sagte er mir einer belegten Stimme. Als Antwort nickte ich nur und machte mich auf den Weg zur Küche, um Frühstück zu machen.

Bevor ich gerade die Tassen raus suchte, hörte ich einen lauten Knall. Verwundert hielt ich in meiner Bewegung inne, aber Konrad schrie schon, dass alles in Ordnung war. Ich zuckte nur mit den Schultern und suchte weiter nach den Tassen, als ich plötzlich von hinten umarmt wurde und mir die Augen zu gehalten wurden. Grinsend setzte ich vorsichtig die Tasse blind auf die Arbeitsfläche und drehte mich um. Konnte aber immer noch nichts sehen.

Geschickt legte ich meine Arme um den Umarmer und küsste ihn leidenschaftlich, was der Geküsste dann auch erwiderte. Aber viel stürmischer als erwartet. Konrad fasste mir beim küssen nie auf den Po. Verwundert schlug ich nun meine Augen auf und sah dort nicht Konrad.

Geschockt drückte ich mir den Unbekannten weg und hielt mich am Tresen fest.

Ich atmete schwer und hatte das Gefühl, dass ich gleich in Ohnmacht fallen würde. Angeekelt wischte ich mir einmal über meine Lippen, verlor dabei aber fast mein Gleichgewicht. Als ich mir meine Haare aus dem Gesicht wischte, fiel mein Blick auf das Gesicht des Geküssten. Er hatte braune lockige Haare, die ihm bis zu den Schultern gingen, unglaublich pinke Lippen, auf denen ein spöttisches sowie amüsiertes Grinsen lag, das ich ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt hätte, aber traute mich nicht, markante Gesichtszüge, einen gut gebauten Körper, auf den muskelbepackten Oberarmen konnte ich unzählige Tattoos erkennen und durch das weit geöffnete und fast transparente Oberteil, welches in schwarz war, eben so viele Tattoos. Und die Augen waren in einem unbeschreiblichen Grün. Sie strahlten direkt.

"Na, was hast du den? Du hast ja angefangen?", schmunzelnd betrachtete er mich von oben nach unten. Dabei spielte ein dreckiges Grinsen um seine Mundwinkel.

"W-Was willst d-du hier?", brachte ich nun endlich heraus und klammerte mich weiter an das kalte schwarze Marmor unsere Küche, sodass meine Fingerknöchel weiß hervortraten. Unsicher musterte ich ihn. Warum ist er in der Küche?

"Was ich hier will?", dabei ging er langsam auf mich zu und öffnete seine Arme. Als er kurz vor mir stand senkten sich seine Arme wieder und schaute mir intensiv in die Augen. Mein Herz schlug unglaublich schnell und ich wartete auf seine Erklärung. "Ich will ... DICH!", dabei nahm er mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und grinste dabei dreckig in mein Gesicht.

Meine Augen wurden riesen groß und ich starrte ihn aus meinen braunen Auge an, wie ein Bambi. "Und wer sagt dir, dass ich dich will?", schnell kamen diese Worte über meine Lippen. Viel zu schnell. Und unüberlegt. Leider. Erschrocken greife ich mir auf den Mund und wenn es nur irgendwie möglich war, wurden meine Augen noch größer. Woher hatte ich den Mut ihm das zu sagen?

Seine Augen hatten vorher noch ein wunderschönes grün gehabt, aber auf plötzlich verhärtete sich sein Blick uns sein gesamtes Gesicht und ich konnte deutlich seine Wut in seinen Augen lesen.

Mit einem Mal schlug er mir mitten ins Gesicht und fauchte mich an:"Was fällt dir eigentlich ein? Mich so zu behandeln? Huh?", wütend funkelten mich seine Augen an und ich zuckte zusammen. Ich war so geschockt, dass ich noch nicht mal den Schmerz in meiner Wange mitbekam.

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