Dramione - Wahre Liebe - Gefangen von Lilienmond
Vor ein paar Tagen hatte er noch gesagt, dass er mich liebte. Draco hatte so ehrlich ausgesehen. Doch so hatte er es anscheinend nicht gemeint. Mir stiegen wieder Tränen in die Augen. War das alles geplant gewesen? Hatte er mich hierhin, ins Malfoy Manor locken wollen, damit die Todesser mich gefangen nahmen? Selbst wenn er jetzt sagen würde, dass dies nicht der Fall war, würde ich ihm nicht glauben. Ich hatte nicht gewusst, dass Gefühle sich so schnell ändern konnten, doch jetzt sah ich, dass es ging. Vor ein paar Tagen war ich noch überglücklich gewesen, verliebt, auf Wolke sieben. Dann hatten sie mich geholt und hierher gebracht. All das Flehen und die Tränen hatten nichts gebracht, sie hatten mich gefangen gehalten und gefoltert. Ja, ich hatte geweint. Selbst Hermione Granger war nicht immer tapfer. Aber welches Mädchen würde nicht weinen, wenn ihr Freund, dem sie alles anvertraut hatte, sie betrog und dann einsperrte? Wieder feuerte Bellatrix einen Fluch auf mich ab. Ich schrie laut auf und krümmte mich am Boden. Es waren Unverzeihliche Flüche die sie mich ertragen ließ, nicht harmlose wie den Kitzelfluch. Und Draco stand in der Ecke und tat nichts. Beobachtete das Geschehen und tat nichts. Er liebte mich nicht. Ich konnte es sehen. Hass stand in seinen Augen. Ich wandte mich ab. Ich konnte den Anblick nicht ertragen. Gefesselt und schmerzerfüllt lag ich auf dem kalten Steinboden und die Todesser standen regungslos im Raum verteilt und erfreuten sich an meinen Schmerzen. Bellatrix ließ ein grässliches Lachen hören. Ich kämpfte mit den unsichtbaren Fesseln. Niemals würde ich lebend hier herauskommen. Alle in diesem Raum waren Feinde und der Raum war voll.
Ich hatte keine Chance. Bellatrix würde mich töten. Sie war verrückt und böse genug um es zu tun. Im Notfall war ja Voldemort auch noch da. Er hatte oft genug bewiesen, dass er den Verstand und die Kraft hatte um es zu tun. Leben auszulöschen war seine Spezialität.
Das war die reine und furchtbare Wahrheit. Ich dachte an alle, die ich liebte und die mir etwas bedeuteten. Draco zählte nun nicht mehr dazu. An Harry, Ron, Ginny, Luna, Neville... an meine Freunde eben. Meine Eltern... sie wären am Boden zerstört und würden die Todesursache wahrscheinlich nicht mal kennen oder verstehen. Ich hatte einmal versucht, ihnen von Voldemort zu erzählen, aber das war nicht sehr erfolgreich gewesen. Ich hatte sie so lieb. Ich schluchzte auf und wurde wieder gefoltert. Ich spürte alle Blicke auf mir ruhen, während ich verzweifelt versuchte, mir den Tod etwas schöner vorzustellen, um nicht vollkommen hysterisch zu werden. Ich fragte mich, ob es schmerzhaft sein würde. Wie hatte Sirius sich wohl gefühlt? Ich drehte mich auf den Rücken und sah Draco an, der mich mit beruhigendem Blick musterte. Vermutlich wusste er, dass ich gleich sterben würde und wollte nicht den Rest seines Lebens mit der Erkenntnis leben müssen, dass er sich nie mit mir versöhnt hatte.
Bellatrix richtete erneut den Zauberstab auf mich, während ich weiter Dracos Blick standhielt. Plötzlich war es ganz still im Raum. Vorher war es auch still gewesen, aber jetzt war nicht mal mehr das Schlurfen von Kreacher zu hören. Alle warteten darauf, dass sie die tödlichen Worte aussprach. Alle- außer Draco. Er trat nun aus dem Schatten seiner Ecke. "Stopp!", sagte er. "Hört auf. Sie hat es nicht verdient." Er stellte sich schützend vor mich. "Tötet mich an ihrer Stelle. Ich liebe sie. Ich würde selbst sterben für sie, wenn ich müsste. Und nun ist dieser Moment gekommen. Befreit sie und tötet mich." Keiner rührte sich. "Tötet mich!" "Nein!", schrie ich. Ich hatte furchtbare Angst. Was war, wenn sie es doch tun würden? Aber ich konnte nichts machen. Ich war völlig machtlos.
"Draco, das meinst du doch nicht ernst?", meldete sich jetzt auch seine Mutter, die zitternd hinter ihrem Mann stand. "Das könnt ihr nicht tun. Lasst sie beide frei. Nur... tut Draco nichts an." Draco rückte nah an mich heran. "Wenn ihr Hermione töten wollt, müsst ihr erst mich umbringen!" Die Todesser wichen zurück. Auch Bellatrix ließ den Zauberstab sinken. Draco löste meine Fesseln mit einem Zauber. Ich rieb mir die Handgelenke und fiel dann Draco um den Hals. Meinem Retter. Alle im Raum konnten bezeugen, wie Draco sagte: "Das macht man nur aus wahrer Liebe, Hermione. Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch." Wenn ich starb, sollte ich auch an Draco denken, denn er bedeutete mir sehr viel.
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Eure Kurzgeschichten
RandomDu hast Lust eine Kurzgeschichte zu schreiben? In diesem Buch bin nicht ich die Autorin, sondern du. Ich hab deine Interesse geweckt, dann schau doch vorbei. Im ersten Kapitel steht alles genau erklärt. Ich freue mich auf deine Kurzgeschichte / de...