10. In Thought of You (Teil 1)

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In Thoughts of You von Hamsterlie


Ich saß mit angezogenen Beinen auf meinem Bett und Vergrub meinen Kopf darin. Aus meinen geröteten Weinen strömten eine Menge Tränen, wovon einige auf mein Bettlaken tropfen. Doch ich bemerkte nicht einmal dass ich weinte. Ich merkte in letzter Zeit gar nichts mehr. Ich war mit ihm ins Koma gefallen. Alles was in meiner Umwelt passierte, nahm ich nicht mehr war. Die meiste Zeit verkroch ich mich in meinem Zimmer und machte mir nicht mehr die Mühe, mich zu duschen, zu schminken oder ähnliches. Es würde mir nicht helfen. Nichts konnte mir helfen.

Ich krallte mich nur noch mit aller Kraft an die neuste Erinnerung mit ihm, die ich noch besaß.

*Flashback*

"Melissa, ich...ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll", sagte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Was ist los, Jonas?", fragte ich verwirrt. Er atmete tief ein und aus. "Ich...Oh verdammt...Ich empfinde mehr als nur Freundschaft für dich", gestand er und sah mir vorsichtig in die Augen. Ich war total geflasht. Zwar wusste ich, dass da etwas War, aber war es Liebe? Oder nur eine innige Freundschaft? "Jonas ich... weiß nicht was ich sagen soll." Sein Gesicht nahm einen verletzten Gesichtsausdruck an. "Ist schon okay Mel...", wisperte er ohne mich anzusehen. Einen Augenblick später hatte er sich umgedreht und verließ den Park. "Jonas!", rief ich ihm noch hinterher, aber er war schon in den Bus gestiegen, der dort gerade gehalten hatte.

*Flashback Ende*

Ich bereute es. Alles. Wieso habe ich ihn nicht Aufgehalten? Etwas gesagt, irgendwas. Alles wäre besser als das gewesen. Vielleicht wäre er dann nicht in den Bus gestiegen und hätte diesen verdammten Unfall gehabt. Vielleicht läge er jetzt nicht im Koma. Vielleicht. Jetzt kauerte ich auf meinem Bett und musste mit der Ungewissheit leben.

Ich hätte so viel anders machen sollen. Die Schuldgefühle drohten mich zu erdrücken. Zu zerquetschen, als wäre ich eine zerbrechliche Kugel, die jeden Moment auseinander brechen konnte. Am Rande meiner Gedanken spürte ich, wie sich eine Hand auf meine Schulter legte. "Melissa", hörte ich die sanfte Stimme meiner Mutter. Ich hob langsam meinen Kopf und sah, dass meine Mutter neben mir auf meinem Bett Platz genommen hatte. "Ich habe eben eine SMS von Jonas' Mutter bekommen. Wir sollen sofort ins Krankenhaus."



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