Der erste Auftritt

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Ich war viel zu aufgeregt um wirklich gut singen zu können. Ich hatte bereits befürchtet, dass ich mir vor Aufregung einkacken würde, aber den Text zu vergessen und vor sich hinzunuscheln war noch schlimmer. Als Yujin mit singen dran war, sah ich zu ihm rüber und merkte, wie er mich besorgt ansah.

Ich drehte mich weg und starrte zu Boden. Das wars dann wohl mit dem super tollen Gastauftritt.

Auf einmal wurde ich von einer starken Hand an meiner Schulter umgedreht. Erschrocken blickte ich in das viel zu nahe Gesicht von Yujin - seine Hand lag immer noch auf meiner Schulter. Als wäre seine Hand Dreck fegte ich sie von meiner Schulter und warf ihm einen bösen Blick zu.

Yujin strich mir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht und sang immer noch weiter. Er lächelte und mir fiel es schwer nicht in seine grauen Augen zu starren. Nein, warte. Sie waren gelb! Seit wann hatte Yujin gelbe Augen?? verwirrt sah ich zur Seite. Ich sang und überlegte dabei, warum sich seine Augenfarbe geändert hatte.

Yujin sang und seine Stimme war voller Wärme und ich überlegte einen Moment, ob ich mich wieder zu ihm umdrehen sollte, doch ich zwang mich dazu mich ein Stück von ihm zu entfernen.

Als wir dann zusammen sangen kamen die ganzen Emotionen wieder hoch. Angst und Verzweiflung davon, dass ich alleine war und mich niemand hören konnte, Wut und Traurigkeit von dem Vorfall mit dem Typen und Freude und Wärme von dem Peinlichen Duett mit Yujin im Gästezimmer.

Diese Emotionen durchflossen meinen Körper und erreichten meine Stimme. Ich schrie beinahe in das Mikrofon und Tränen flossen über mein Gesicht.

Yujin stellte sich hinter mich und legte eine Hand auf meine Taille. Ich war mal wieder zu sehr in den Rausch des Gesangs gelangt, dass ich ihn nicht weiter beachtete und die letzten Strophen zu Ende sang.

Das Publikum fing an laut zu klatschen und manche hatten Tränen in den Augen.

Wow, ich hatte es mal wieder geschafft in eine Peinliche Situation zu gelangen. Ich rannte von der Bühne in den Backstage Bereich und dann raus zum Auto.

Keuchend blieb ich stehen und hielt mich an der Türklinke fest. Wütend stellte ich fest, dass mir wer hinterhergerannt war.

„Yujin kannst du mich bitte einfach in Ruhe lassen?!", schrie ich und drehte mich um.

Dort stand kein Yujin. Auch kein Takashi oder Ryu. Nein. Es war ein etwa anderthalb Köpfe größerer Junge mit platinblonden Haaren, wie ich. Im Licht der Laternen versuchte ich zu erkennen, ob ich denjenigen kannte. Nein, Fehlanzeige. Ich kannte ihn nicht und deshalb machte ich mich bereit zum Losrennen.

„Wer bist du?", fragte ich.

„Entschuldige, dass ich dir gefolgt bin. Ich bin Kei Amato."

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Anhang: Yujin >○<

Alice im (Nicht ganz so perfekten) WunderlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt