"Marco? Hey, Augen auf, mein Hübscher.", flüstere ich. Er bewegt sich leicht und öffnet dann die Augen. "Ich habe die Medizin für dich. Du solltest sie jetzt gleich nehmen. Hast du heute schon was gegessen?" Er schüttelt verschlafen den Kopf. "Worauf hast du Lust?" Ich kann förmlich sehen, wie er die Ohren spitzt. "Ich darf mir wünschen, was ich essen möchte?",
"Natürlich. Ich will doch, dass es dir besser geht. Und du solltest die Tabletten nicht auf leeren Magen nehmen." Er überlegt kurz. "Gulasch?" Ich grinse. War klar. "Mit was? Kartoffeln? Oder lieber Nudeln?",
"Kartoffeln.",
"Okay. Normale oder als Püree?" Warum frage ich ihn das? Ich kenne die Antwort doch schon längst. "Püree.", lächelt er mich leicht an. "Wird gemacht. Schön den Tee trinken und weiter ausruhen, während ich koche, ja?" Er nickt. Mein Gott, wie süß er doch ist! Wie ein kleiner Junge. Nein, sogar noch viel süßer! "Schatz?", hält er mich zurück. "Ja?",
"Kann ich fernsehen?",
"Klar. Fernbedienung liegt neben dir. Aber bitte nicht zu laut, weil ich will Lenni gleich nebenan in sein Bett legen." Marco nickt und schnappt sich die Fernbedienung. Er benimmt sich wirklich wie ein kleiner Junge. Knuffig! Er hat mich noch nie gefragt, ob er den Fernsehen anmachen darf. Er hat es von Anfang an einfach gemacht, wenn er es wollte. Ich gehe nach unten und hole Lenni aus der Stube, damit ich ihm sein Mittag geben kann und er dann gleich ins Bett gehen kann. Er findet Mittagsschlaf ziemlich doof aber er schreit 10 Minuten und schläft dann wie ein Stein. Tja, Mama weiß eben doch was gut ist. Ich setze ihn in seinen Hochstuhl und ziehe ihm das Lätzchen über den Kopf, was er mal wieder so gar nicht lustig findet. Dann bespaße ich ihn eine Weile, während ich Kartoffeln schäle. Als diese dann im Topf sind, füttere ich Lenni und Beginne dann mit Gulasch machen. Als der dann auch fertig ist, stelle ich die Herdplatte auf niedrige Temperatur und gehe mit Lenni hoch. "Wollen wir noch dem Papa schlaf gut sagen? Der ist ganz doll krank und deswegen müssen wir ganz lieb und ganz leise sein sein, okay Dickerchen?" Lenni sieht mich lange an, dann grinst er breit, was mich zum lachen bringt. Er hat keinen Plan was ich gerade gesagt habe aber egal. Ich gehe in mein Zimmer, wo Marco im Bett liegt und hustet. Oh man. Ihn hat es echt doll erwischt. Als er uns sieht lächelt er und breitet die Arme aus. "Aber versuch bitte ihn nicht anzuhusten oder so, ja?" Marco nickt also gebe ich ihm Lenni. Er setzt ihn sich auf den Bauch und winkelt die Beine an, sodass Lenni an ihnen lehnt. Dann grinst er und rudert wie wild mit den Armen. "Scheinbar hat er richtig viel Spaß.", lacht Marco. "Und geschmeckt scheint es auch zu haben der Brei ist ja noch überall zu sehen. Was gab es? Irgendwas mit Möhren, schätze ich mal. Das ist nämlich ganz schön orange.",
"Ja, Möhren waren mit drin. Aber jetzt muss der kleine Stinker sauber gemacht werden und ins Bett.", lächle ich und halte Lenni die Arme hin. Dieser sieht mich aber völlig entsetzt an. "Tja, so viel zum Thema Bett.", lacht Marco. "Komm schon, Dicker. Du musst doch Mittagsschlaf machen. Der Papa macht heute auch welchen, nachdem er gegessen hat." Lenni verzieht das Gesicht und beginnt zu quengeln. Das darf doch nicht wahr sein. "Sch, mein Spatz, nicht weinen. Das ist überhaupt nicht schlimm. Und wenn du lieb bist, dann bekommst du heute Nachmittag vielleicht deinen ersten kleinen Babykeks.",
"Ich bin neidisch.", sagt Marco zu Lenni. Dieser sieht Marco lange an und dann wieder mich. "Na komm.", lächle ich und nehme ihn hoch. "Mach mal winke winke zu Papa.", sage ich zu ihm, aber er hat schon wieder eine neue Beschäftigung. Nämlich meine Halskette. Marco lacht nur, was er jedoch sofort bereut, da es einen Hustenanfall auslöst. Mein armer Marco. Ich gehe mit Lenni nach nebenan in sein Zimmer, wo ich ihn wickle, seinen Mund sauber mache, was er natürlich überhaupt gar nicht mag, und dann bekommt er Schlafzeug und Schlafsack an. "So, schlaf schön. Und später, wenn du ausgeschlafen hast, bekommst du eine kleine Reiswaffel extra für so süße Babys, die 8 Monate alt sind. Genau wie du." Lenni lächelt mich an und dann gehe ich leise raus. Kaum ist die Tür zu schreit er. Kennen wir ja schon. Nichts neues. Ich gehe wieder runter in die Küche und stampfe noch die Kartoffeln, ehe ich das Essen auf zwei Teller mache und nach oben zu Marco gehe. "Hier.", lächle ich und gebe ihm den Teller, wo mehr drauf ist. Dann schmeiße ich mich neben ihn und beginne zu essen. "Was siehst du dir da an?",
"Ähm. Ich weiß nicht so genau. Ich glaube das ist Shopping Queen." Ich lache. "Wieso?",
"Keine Ahnung. Das hat mich plötzlich so in den Bann gezogen.", gibt er, leicht über sich selbst verwirrt, zu. "Kannst ja mal mitmachen.",
"Könnte ich. Aber das wäre unfair den anderen gegenüber, weil ich so oder so gewinne.",
"Klingt ja auch gar nicht arrogant.", gebe ich sarkastisch von mir. "Ist doch so. Und wenn wir beide mitmachen, können die anderen erst recht einpacken. Wir würden die Sache da richtig rocken. Und wir würden in allem heiß aussehen!",
"Wovon träumst du eigentlich nachts?",
"Nur von dir.", zwinkert er, woraufhin ich die Augen verdrehe. "Wie geht's dir?", schlage ich nun einen etwas ernsteren und gleichzeitig besorgten Ton ein. "Nicht gut. Ich weiß auch gar nicht wo ich das her habe.",
"Jeder wird mal krank und ihr trainiert im Schnee draußen. Das sollte dich also eigentlich nicht wundern, Schatz." Er nickt. "Ich habe ja aber die heißeste Krankenschwester der Welt hier, die mich gesund pflegt. Und noch dazu Hammer kochen kann! Ist fast so gut wie bei meiner Mutter und meiner Oma!", schwärmt er und schiebt sich eine volle Gabel in den Mund. Ich lächle zufrieden und esse auch weiter. "Weißt du, Ally, du bist das tollste Mädchen, das ich je kennen gelernt habe. Und ich liebe dich über alles und ich bin dir unglaublich dankbar, dass du mir Lenni geschenkt hast. Ich bin unglaublich glücklich. Du bist mein Leben, mein Ein und Alles. Du und Lenni." Ich lächle und wische mir eine träne des Glücks weg und küsse ihn.Dass das aber vorerst der letzte glückliche Moment in meinem Leben war, konnte ich da ja aber nicht wissen...
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MORGEN GIBT'S DAS SPEZIALKAPITEL ;)
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Das Mädchen von der Straße
FanficIhr Name ist Ally. Sie ist schwanger und lebt auf der Straße. Alles was sie will, ist dass der Kindsvater das Baby nimmt, um ihm eine Zukunft zu bieten. Aber er sträubt sich ihr zu glauben. Das Schicksal meint es gut mit Ally und schickt ihr einen...