Wo bin ich hier?

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Langsam konnte ich mich wieder bewegen. Ich streckte meine Knochen durch und schlug dann meine Augen auf. Ich sah an eine weiße Decke und lies meinen Blick langsam und vorsichtig wandern. Ich war in einem sehr großen Zimmer. Weiße Wände, weißer Boden und weiße Decke. Möbel aus sehr Dunklem Holz. Bett- Kissen- und Gardinenbezüge in Rot.

'Wo bin ich und WAS ist passiert?' fragte ich mich in Gedanken und setzte mich langsam auf. Mein Kopf dröhnte und ich musste meine Hand an ihn halten.

Ich schlug erstmal die Decke weg, die mir zu warm war und atmete erleichtert aus, als ich sah, dass ich noch meine Kleidung trug, bis auf die Schuhe.

Irgendwie machte dieser Raum mir Angst, was ja auch verständlich war, schließlich erinnerte ich mich an nichts mehr. Ich sah mich nochmal kurz um und entdeckte eine Tür.

'Ausgang' schoss es mir durch den Kopf und schon stand ich auf meinen Beinen. Ein bisschen wackelig lief ich auf diese zu und drückte langsam die Klinke runter. Doch sie war verschlossen. War ja auch nicht anders zu erwarten.

Nun suchte ich den Boden ab, nach meinem Koffer oder meiner Handtasche, doch beides war nicht zu finden.
In diesem Zimmer gab es zwei Fenster, auf eines ging ich zu. Ich öffnete es und sah hinunter. Okay, das ist dann doch zu hoch!

Also schloss ich es wieder und setzte mich zurück auf das Bett, und denkte krampfhaft nach, was passiert ist.

Nach ein paar Minuten, oder Stunden, keine Ahnung, wusste ich ein paar wichtige Sachen wieder. Ich habe Verschlafen, bin dann die Abkürzung durch den Park und wurde von 4 Gestalten mit roten Augen aufgehalten, mehr war da nicht.

'Super, jetzt wurde ich entführt! Ich werde meinen Vater und meinen Bruder nie mehr wieder sehen. Bestimmt wollen die mich umbringen oder vergewaltigen. Oder sie foltern mich solange bis ich von selbst verrecke! Wieso passiert mir sowas? Warum ausgerechnet mir?! Ist das die Strafe dafür, dass ich Alkohol getrunken hatte, obwohl mein Vater das ausdrücklich verboten hatte? Oh man, das tut mir doch alles so leid!' dachte ich und schon liefen die Tränen.

So wird mein Leben wohl enden! Eingeschlossen in einem langweiligen Zimmer, ohne Freunde und Familie, ohne je die Möglichkeit gehabt zu haben, einen Job zu bekommen, Kinder und Familie zu haben. Super, tolles Ende.

...

Jane POV:

Während des ganzen Fluges zurück nach Volterra habe ich den Blick meines Bruders allzu deutlich gesehen. Er starrte Tamara an. Die ganze Zeit über. Ich hatte ihn einmal angesprochen, doch er hatte nur verzögert reagiert und nur herum gestottert. So kannte ich ihn nicht. Er hatte sonst immer mit mir geredet, wie ein Wasserfall.

Ich saß nun mit ihm und Felix in dem Gemeinschaftszimmer des Schlosses. Felix guckte gespannt auf den Fernsehr, indem irgendeine TV Show lief. Alec guckte durch die Wand und ich sah ihm dabei zu.

'Ich würde ja zu gerne wissen, was er gerade denkt. Wieso er seitdem wir Tamara im Park begegnet sind so komisch ist. Wieso er nicht mehr redet', dachte ich nach und fuchtelte ihm mit der Hand vor der Nase rum.

,,Alec?" fragte ich, bekam jedoch keine Reaktion, fragte deshalb nochmal: ,,Alec??"
,,Mhm.?" antwortete er abwesend. Langsam fanden seine Augen meine: ,,Was?" fragte er und ich verdrehte die Augen.
,,Worüber denkst du nach?" fragte ich.
,,Nichts, schon gut" murmelte er und sah auf den Fernsehr.
,,Nein, nichts ist gut! Irgendwas macht dich nachdenklich! Schon vergessen? Du kannst mir alles sagen!" sagte ich etwas angepisst.
,,Ja ich weis, Schwester. Aber ich muss erstmal selbst herausfinden, was los ist" meinte er, stand auf, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verließ den Raum.

,,Was ist denn mit dem?" fragte Felix, der seine Stirn in Falten gelegt hatte.
,,Keine Ahnung, aber das werde ich schon noch heraus finden!" sagte ich und ging ebenfalls.

...

Tamara POV:

Wie lange saß ich jetzt schon vor dem Bett auf dem Boden und weinte? Ein paar Minuten? Oder Stunden? Vielleicht sogar Tage? Ich weis es nicht genau, da hier weder eine Uhr war, noch hatte ich die Augen geöffnet, seitdem ich angefangen hatte, zu weinen. Doch jetzt wurde es mir doch zu doof. Also öffnete ich sie doch und sah mich nochmal um. Nichts was mir helfen könnte, zu fliehen. Garnichts.

Langsam rappelte ich mich auf und setzte mich aufs Bett. Ich zappelte ein wenig mit meinen Beinen umher, strich mir gefühlte eintausend mal durch die Haare und zählte bestimmt hundert mal von 1 bis 60.

Irgendwann lauschte ich dann auf. Da war was. Schritte! Jetzt waren sie weg, toll!

Plötzlich hörte ich was ganz anderes! Die Tür. Das Schloss öffnete sich und jemand drückte die Türklinke herunter. Ich sah gespannt und etwas ängstlich zur Tür. Lange konnte ich nicht überlegen, wer es sein könnte, denn es trat ein junges Mädchen ein. Sie hatte hellbraune, schulterlange Haare. Zudem sah sie wunderschön aus, bis auf die roten Augen. Ich zuckte zusammen, als ich diese sah und rutschte auf dem kleinen Bett ein Stück nach hinten.

,,Guten Morgen Tamara" sagte sie und lächelte höfflich.
,,Woher kennen sie meinen Namen?" murmelte ich und lies sie nicht aus den Augen.
,,Ich bin Lara. Zu deiner Frage, dass wird dir später erklärt. Jetzt wird es erstmal Zeit, dass wir gehen"
,,Aber wohin?"
,,Siehst du dann" meinte sie und ich nickte.

,,Komm" meinte Lana und ich nickte, kletterte aus dem Bett und zog mir meine Schuhe, die ich vor einiger Zeit unter dem Bett entdeckt hatte, an.

,,Gut." meinte Lana und sie führte mich aus dem Zimmer hinaus. Wir liefen viele, SEHR viele Gänge entlang, bis wir schließlich irgendwann an einer großen, massiv aussehenden Holztür ankamen. Zwei Wachen standen davor. Als sie uns sahen, knickten sie leicht ihren Rücken ein, wie als würden sie sich verbeugen, und öffneten die Türen.

Hinter den zwei Türen, sah ich etwas, was mich erstaunen lies. Sowas hatte ich noch nie gesehen!  


Eccezionale ♥ | Twilight FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt