Ein Tag am Strand

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  Tara:

,,AUFWACHEN!" schrie eine schrille Stimme, die mich zusammen zucken lies. Ich riss meine Augen auf und sah sofort in das kreide bleiche Gesicht von Svenja. Als sie anfing zu grinsen, konnte ich nicht anders als zu lachen.
,,Sehr Liebevoll wie du mich weckst" meinte ich und sie kicherte.
,,Wenn du nicht wach wirst, wenn ich mit dir durchs halbe Schloss renne, dachte ich, wirst du von einem schrei auch nicht wach"
,,Du bist mit mir durchs Schloss gerannt?"
,,Nö" meinte sie stumpf und wir fingen an zu lachen.
,,Du spinnst!" meinte ich und setzte mich auf. Ich lag auf ihrem Bett, eingekuschelt in 2 Decken und... tausende von Kissen.

Ich stand auf und streckte mich durch.
,,Alec war vorhin hier" sagte Svenja, ohne von ihrem Handy aufzusehen.
,,Was wollte er denn?"
,,Er hat nach dir gesehen und dich begrabscht" sagte sie und sah mich mit einem schiefen grinsen an.
,,Ih ne echt?"
,,Nö" ich sah sie mit einem pokerface an und griff nach einem Kissen, was ich sofort nach ihr warf. Doch leider fing sie es und warf es zurück, sodass es mich am Kopf traf und ich einen erstickten laut von mir gab, ehe ich lachte.

,,Aber er war hier. Er hat sich nur neben dich gesetzt und mit mir geredet"
,,Er saß neben mir, während ich geschlafen habe?"
,,Ja? Ist doch nicht schlimm"
,,Hab ich geschnarcht?"
,,Nein, aber du hast, als du dich gedreht hast, deinen Kopf auf Alecs Bauch gelegt und ihn voll gesabbert"
,,Ach du scheiße. Echt jetzt?"
,,Nö."
,,OH SVENJA DU BLÖDE KUH!" schrie ich und warf wieder ein kissen nach ihr, welches sie diesmal aber traf.

,,Hast du mich gerade beworfen?" schrie sie gespielt erschrocken und kam einen Schritt auf mich zu. Gleichzeitig ging ich zurück, krabbelte über das Bett und grinste sie an.
,,Ja" sagte ich nur und sie zog scharf die Luft ein, ehe sie rief:
,,Renn!" und ich los rannte. Wie mit gestern mit Alec die Tür raus und dann den Flur entlang. Nur Svenja folgte mir nicht. Wetten die steht gleich vor mir, wie mit Alec? Wetten!!

Doch diesmal drehte ich mich nicht um, sondern rannte einfach weiter. Gerade als ich um eine Ecke biegen wollte, zerrte mich etwas an meinem Fuß nach hinten, sodass ich Flach nach vorne flog und im Flur lag. Ich drehte mich auf den Rücken und ignorierte meine schmerzende Schulter, Rippen und Hüfte. Doch niemand war zu sehen. Ich atmete schnell und mein Herz fing an, schneller zu schlagen. Ich fuhr mir einmal durchs Gesicht und setzte mich auf. Hab ich mir das jetzt eingebildet? Als ob..! Oder?

Leicht perplex blinzelte ich noch immer in die selbe Richtung, als sich zwei kalte Arme um mich legten und mich hochzogen.
,,Oh mein Gott, Tara! Gehts dir gut?" fragte Alec besorgt und legte seine beiden Hände an meine Wangen, drückte leicht zu und fuhr dann zu meinen Schultern. Er starrte mir schon fast in die Augen.
,,Hm..Ja also...Ehm." stotterte ich und zeigte in die Richtung, aus der ich gerannt kam: ,,Da...mich hat was am Fuß gepackt.... Das war bestimmt SVENJA!" den Namen schrie ich aus und krallte meine linke Hand in Alecs Umhang, als mir kurz schwindelig wurde. Irgendwann bringt sie mich bestimmt noch um!

,,Wer ruft?" hörte ich auf einmal Svenjas hohe Stimme hinter mir und drehte mich wütend zu ihr um.
,,Das hat weh getan, so mal neben bei!"
,,Ja, tut mir leid. Ich hab zu spät gemerkt, dass du noch ein Mensch bist. Aber das kann man ja auch vergessen, schließlich bist du UNHEIMLICH schnell gerannt!" sagte sie und schüttelte ungläubig ihren Kopf.
,,Ich fand das jetzt garnicht so schnell" murrte ich und löste mich von Alec.
,,Du hast es ja selbst nicht gesehen! Du solltest wirklich noch mehr Blut täglich trinken, vielleicht kannst du dann so schnell sein wie wir! Oder so stark sein! Das war wirklich der wahnsinn!" sagte sie aufgeregt ohne von ihrem Handy, welches sie nun in der Hand hielt, auf zu sehen.

,,Ach was" meinte ich nur und sah Alec an, welcher misstrauisch auf das Handy sah. Was denn jetzt?
,,Hast du uns fotografiert?" fragte er sie dann direkt. Sie sah ihn erschrocken an, auch wenn es sehr gespielt aussah.
,,Nein?" sagte sie und machte vorher so ein "Pff" geräusch. Jap, sie hatte ein Bild von uns gemacht.
,,Du lügst" stellte Alec fest. Ach was!
,,Quatsch" grinste sie und plötzlich brummte ein Handy an meiner Hüfte, welches nicht meins war. Alecs Hand schoss vor und er zog sein Handy aus seiner Hosentasche. Immernoch lustig, dass er ein Handy hat...

,,Ist das dein ernst?" meinte er und sah Svenja genervt an.
,,Das ist doch voll süß!" quitschte sie und nun packte mich die neugier. Ich drückte Alecs Hand zu mir runter und sah mir das Bild an. Es war eigentlich ganz süß, wie er mich so im Arm hielt und mir in die Augen sah...
,,Aawww, da wird jemand aber verlegen" trällerte Svenja weiter und nun bemerkte ich, dass ich rot wurde. Tolle sache.

,,Kommst du wieder mit ins Zimmer? Jane hat mich gerade aufgehalten und meinte, dass sie mit den anderen um 2 los fahren. Und es ist gleich schon 1!" sagte Svenja und ich sah sie nickend an.
,,Kann ich vielleicht auf dem Weg oder vorher was essen? Ich sterbe vor Hunger!"
,,Ja, ich werde dir was holen. Geh schonmal zu deinem Zimmer vor, und pack deine Tasche. So Strandsachen und so. Ich bin gleich da" meinte sie und verschwand.

,,Ich begleite dich" lächelte Alec und ich nickte wieder.
,,Ich hab eine Frage" meinte ich und er nickte.
,,Draußen scheint die Sonne, warum dürfen wir schwimmen gehen? Also nicht Ich...Jane und so?"
,,Haben sie dir das nicht gesagt? Ihr fahrt an einen Teil des Strandes, der offiziell den Volturi gehört. Dort dürfen keine Menschen hin. Außerdem ist der Teil so abgelegen, da würde sowieso keine auf die Idee kommen, dort hin zu gehen"
,,Achso... Gehört euch mal eben einfach so ein halber Strand" lachte ich und er stieg mit ein.

Nur wenige Minuten später waren wir in meinem Zimmer und ich packte meinen Bikini aus, warf ihn aufs Bett und drehte mich dann zu Alec um.
,,Sag mal, wie hast du es eigentlich mitbekommen, dass ich mich auf die Fresse gepackt hab?" fragte ich und er grinste mich an, setzte sich auf den Sessel.
,,Ich war nur einen Gang weiter. Ich kam ja gerade aus Mauras und Aros Zimmer, als ich dein...stöhnen oder was das gewesen war gehört habe" ich klatschte mir meine Hand gegens Gesicht und wurde rot.
,,Gosh, wie sich das angehört haben muss" lachte ich.
,,Ungefähr so. Öhh. Oder so Mhm Öhh. So ähnlich" ich musste lachen, als Alec diese Geräusche machte und sich ans Herz fasste. Sein Gesichtsausdruck dabei war eh das beste.
,,Hör auf, das ist gemein" lachte ich und stupste ihn gegen die Schulter. Ich stand hinter dem Sessel über die Rückenlehne gebäugt und grinste ihn frech an.

Er schmunzelte leicht und hob mich mit einem schnellen Ruck über die Lehne hinweg und schon lag ich wie ein Baby auf seinem Schoß. Er grinste und fing sofort an mich zu kitzeln. Prompt musste ich lachen und versuchte verzweifelt von ihm weg zukommen. Er lachte mit mir und drückte mich unter sich. Alec setzte sich auf meine Oberschenkel und hielt diese mit seinen Beinen fest, sodass ich ihn nicht wegtreten konnte. Dann schob er mir mein Shirt hoch und kitzelte mich am Bauch. Sein Blick ruhte die ganze Zeit auf meinen Augen.

Als er jedoch weiter unter meinem Bauchnabel kitzelte und mich an den Seiten kitzelte, stöhnte ich auf und drückte mich Alec entgegen, welcher mich verwirrt ansah und seinen Kopf leicht schief legte. Ich kniff die Augen zusammen und zog die Luft ein. Ein starker Schmerz zog sich von meiner Hüfte über meinen gesamten Körper und jagte mir einen eiskalten Schauer den Rücken runter, weswegen ich so reagierte.

,,Ist alles in Ordnung?" fragte Alec erschrocken nach und ich schüttelte den Kopf. Dann setzte ich mich auf und hielt mir die schmerzende Stelle an meiner Hüfte. Alec folgte meinem Blick und schob meine Hand leicht weg. Darunter zeigte sich ein riesen großes Hämatom. Ich sah diesen leicht erschrocken an. Kann der von meinem Sturz kommen? Ach du....
,,Ist der gerade eben passiert?" fragte Alec, als er seine eiskalte Hand auf den Fleck legte, um ihn zu kühlen. Ich seufzte leicht und nickte.
,,Warscheinlich. Muss ja eigentlich..."
,,Hast du dir sonst noch wo weh getan?" fragte er weiter und ich nickte wieder.
,,Ja, an meiner Schulter und...den Rippen?"

Er sah mir kurz in die Augen, ehe er nickte und mir, ohne das ich mich dagegen wehren konnte, das Shirt über den Kopf zog. Ich zuckte zusammen und hielt mir die Hände vor meiner Brust, welche nur durch die schwarze Unterwäsche geschützt wurde. Alec lächelte leicht und sah sich meine Schulter an, wo sich ebenfalls ein, wenn auch nur kleiner, blauer Fleck abzeichnete.
,,Tut das weh?" fragte er, als er auf dem Fleck rumdrückte. Ich entriss ihm meine Schulter und sah ihn sauer an.
,,Ja, also lass das!" zischte ich und er grinste.
,,Verzeihung principessa"

Dann zog er an meinen Beinen, sodass ich näher zu ihm rutschte und somit vor ihm lag. Mein Bauch streckte sich ihm nun entgegen und er meinte, ich soll mal den Bauch einziehen, was ich auch tat. Nun zeichneten sich meine Rippen ab und Alec fuhr leicht darüber.
,,Hmm, also zu sehen ist nur eine kleine Bäule...Vielleicht ist es das auch nur. Oder du hast dir eine Rippe geprellt oder so etwas. Da du aber anscheinend keine schmerzen dort hast, scheint es nichts gravierendes zu sein" sagte er und ich nickte.
,,Ich darf aber trotzdem schwimmen gehen, oder?" er nickte und ich lächelte.
,,Ja kannst du. Los, geh ich umziehen. Ich helf dir beim Packen" ich nickte, rappelte mich auf und lief ins Ankleidezimmer, aber nicht ohne mir vorher noch den Bikini zu schnappen.

Im Ankleidezimmer zog ich mir schnell den Bikini an und fing dann an, das Regal mit den helleren Kleidern durch zu wühlen. Als ich mir nicht einig wurde, entschied ich mich dann doch für eine hellblaue, zerrissene und ( für meine Verhältnisse ) sehr kurze Hotpant, ein lockeres weißes Top mit 'nem Kreuz drauf und meine Chucks, da ich keine anderen hatte, außer High-Heels. Schnell zog ich mir alles an, steckte meine Haare zu einem lockeren Dutt zusammen und fummelte noch ein paar Strähnen heraus, ehe ich mit einer kleinen Tasche in der Hand das Ankleidezimmer wieder verlies.

,,Fertig" sagte ich, als ich zurück zu Alec ging und die Tasche aufs Bett warf.
,,Super, du siehst toll aus" sagte er und wie immer wurde ich leicht rot im Gesicht. Ich lächelte und bedankte mich.

Alec hatte schon Handtücher und all sowas geholt und ich packte nun alles ein. Alec stand daneben und ich spürte deutlich seinen Blick auf mir. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu; ich hatte Recht. Er starrte mich an und lächelte dabei leicht. Als ich ihm einen weiteren Blick zuwarf, fragte ich:
,,Was guckst du mich denn so an?" ich grinste, was ihn ebenfalls schmunzeln lies.
,,Weil du hübsch bist, Tara." sagte er.
,,Was ist das denn bitte für ein Grund" kicherte ich.
,,Ein Guter. Ich mag es, hübsche Menschen anzugucken. Und du bist eine von ihnen" fuhr er fort und ich nickte. Ein riesen lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich packte meine Tasche weiter. So ein schleimer!

Doch er lies mich garnicht viel einpacken, denn dann nahm er meine Hände, warf sich aufs Bett und zog mich hinterher, sodass ich auf ihm lag. Ich schrie kurz erschrocken auf, was Alec lachen lies.
,,Alec ich muss weiter packen!" murrte ich und er zog eine Schnute.
,,Ich will dich was fragen" sagte er nun und sah kurz über mich hinweg an die Decke.

,,Der erste Ort der Reise, an dem wir bleiben werden, wird Venedig sein. Würdest du da mit mir ausgehen?" fragte er und sah mich vorsichtig an. Omg. Er. Hat. Mich. Nach. Einem. Date. Gefragt. Was ist Luft???
,,Ja, gerne" hauchte ich und er fing an zu strahlen.
,,Wäre schade, wenn du Nein gesagt hättest"
,,Ein Glück, dass ich Ja gesagt hab" er nickte und eh ich mich versah, standen wir schon wieder neben dem Bett. Schnell packte ich das Handtuch und extra Unterwäsche in die Tasche.

Gerade als Alec den Reißverschluss zuzog, ging die Tür auf und Svenja kam herein. Sie stellte ein Tablett mit Gemüse Ausflauf oder was das sein soll auf den Tisch und setzte sich dann auf einen der Stühle. Ich tat es ihr gleich unf fing sofort an, mir das Essen reinzustopfen. Ist schon ein bisschen länger her, dass ich normales gegessen hatte. Alec ging derweil an den Kühlschrank und holte einen Blutbeutel heraus.

,,Scheint dir ja doch verdammt gut zu schmecken" stellte er fest und legte den Beutel vor mir auf den Tisch.
,,Wieso?"
,,Weil das der letzte Beutel war" sagte er und ich zog die Augenbrauen hoch.
,,Oh. Hab garnicht gemerkt, dass ich soviel getrunken hatte" sagte ich und öffnete den Beutel und trank daraus. Anscheinend bin ich wirklich ein bisschen Vampir. Wenn ich jetzt schon so Blut süchtig bin, will ich eigentlich garnicht wissen, wie es erst ist, wenn ich ein richtiger Vampir bin.

Nach ein paar Minuten war der Blutbeutel leer und ich satt, weswegen ich mir den Rest des Essens runter zwang. Schließlich aß ich doch nicht alles auf.
,,Fertig?" fragte Svenja.
,,Ja, ich kann nicht mehr. Ein Löffel noch und ich platze" lachte ich und sie stieg mit ein.
,,Gut, dann können wir ja jetzt los" sagte sie und ich nickte, griff nach meiner Tasche und hing sie mir um.

,,Tschüss, viel spaß" sagte Alec und zog mich in eine Umarmung.
,,Danke" erwiederte ich die Umarmung und küsste ihn kurz auf die Wange. Er fing natürlich sofort an zu lächeln.

...

,,Hey, Sorry das wir so spät sind. Caius wollte uns einfach nicht gehen lassen" stöhnte eine genervte Stimme, welche meiner eigenen sehr ähnlich klang. Svenja, Ich, Jane und ein paar andere standen nun seit fast 10 Minuten an den Autos und warteten auf Renata und Cathiara. Nun endlich kamen sie und...Omg. Die sieht ja echt so aus wie ich.

,,Das ist deine Schwester" flüsterte mir Jane zu und ich nickte. Cathiara war...Bildhübsch. Sie hatte ein Makelloses Gesicht, schöne Helle Haut, Braun/blonde Haare und rote Augen. Sie kam lächelnt auf mich zu und zog mich in eine starke Umarmung.

,,Na du? Du bist also mein jüngeres Spiegelbild" lachte sie und sah mich von oben bis unten an.
,,Hallo" murmelte ich leicht überrumpelt. Ich meine, wie würdet ihr reagieren, wenn plötzlich ein Mädchen das Haargenauso aussieht wie du, vor euch stehen würde.
,,Hübsch siehst du aus" grinste sie.
,,Danke, du auch" murmelte ich weiter und sah sie von oben bis unten an. Sie trug ein kurzes, orange/gelbes Sommerkleid. Sie hatte eine Perfekte Figur und sah alles in allem einfach nur wunderschön aus.

,,Färbst du deine Haare oder ist das natur?" fragte sie und nahm die paar Strähnen zwischen ihre Finger.
,,Das ist Natur" sagte ich und sie nickte.
,,Da haben wir den Punkt andem wir uns unterscheiden. Und das du noch ein Mensch bist."
,,Jetzt rede sie nicht so zu. Lass das Mädchen sich erstmal erholen von dem Schock das du aussiehst wie sie" platzte Jane dazwischen grinste Cathiara an.

,,Natürlich, Janii." Jane sah sie entnervt an und stieg in eines der Autos ein.
,,Du heißt...Cathiara, richtig?" fragte ich vorsichtshalber nach und sie lachte nickend.
,,Ja, aber nenn mich Cathy. Und dich?"
,,Tara bitte. Oder Tami, wie du willst" lächelte ich und sie nickte.
,,Komm, lass uns einsteigen. Die alten werden schon ganz ruppig" flüsterte sie und ich lachte. Dann stiegen wir ein und fuhren los. Wir fuhren mit 2 Autos.

...

Beim Strand angekommen, zogen wir uns bis auf die Schwimmsachen aus und legten unsere handtücher auf den Sand. Hier war wirklich niemand. Nichtmal in der Nähe oder ausserhalb konnte man Menschen sehen, geschweige denn hören. Die Sonne knallte vom Himmel und ALLE, selbst Cathy, glitzerten wie Discokugeln. Auf einer Seite war das ja schon cool, aber es wirkte auch irgendwie total...Surreal. Naja, egal.

Svenja legte sich neben mich und grinzte mich an.
,,Kommst du?"
,,Mhm?" fragte ich wurde durch sie aus den Gedanken gerissen.
,,Nicht träumen, spaß haben!" lachte sie und ich nickte, stand auf und wollte an ihr vorbei gehen, was sie aber nicht durchgehen lies. Sie hob mich ohne mit der Wimper zu zucken hoch und rannte mit mir über der Schulter ein paar Meter ins Wasser.

,,SVENJA LASS MICH RUNTER!" schrie ich und trommelte ihr auf dem Rücken rum, was sie jedoch einfach ignorierte.
,,Fly" rief sie und schon flog ich meter weit durch die Luft, ehe ich ins Wasser untertauchte. Wieso müssen die alle so stark sein?! Als ich wieder auftauchte, rannten die anderen auch ins Wasser.

Fast 2 Stunden später lag ich ausgepowert auf meinem Handtuch und atmete schwer. Ich hatte viel Wasser geschluckt, was ja irgendwie klar ist. Ich kannte nun auch alle Namen. Gianna, Corin und Monica waren noch im Wasser, während Jane, Heidi, Cathy, Chelsea und Renata in einem kleinen Kreis saßen und sich unterhielten. Svenja und ich lagen auf den Handtüchern und redeten kaum. Nur ab und zu, wenn die anderen uns etwas fragten.

,,Hey Svenja, was läuft jetzt eigentlich zwischen dir und Demetri?" fragte Chelsea Svenja aufgeregt und kam näher zu uns. Aus höflichkeit setzte ich mich aufrecht hin, genauso wie Svenja.
,,Wir Daten uns nur. Da war nichts" versuchte sie zu erklären und sah dabei zum Meer. Die lügt doch.
,,Du lügst" stellte ich lachend fest und ernetete ein paar verwirrte- und einen belustigten Blick von Svenja.

,,Versau mir das nicht" lachte sie und stubste mich an der Schulter an.
,,Dann erzähl" forderte ich und bekam ein einstimmiges nicken der anderen.
,,Na schön, also.... In den letzten Tagen haben wir vielleicht ein...oder zweimal mit einander geschlafen...Aber ich bezweifle dass es mehr als ein One-night-stand war." sagte sie und Jane lachte:
,,Glaub mir, der will mehr von dir, als bloß Sex" sagte sie und Svenja sah sie interessiert an.
,,Wie meinst du das?"
,,Nun ja, als ich letzten Mittwoch von einem Auftrag zurück kam, hab ich ihn mit Alec sprechen gehört. Und es ging eindeutig um dich und ihn und das Deme nicht weiß, wie er es dir sagen soll"
,,Was sagen?"
,,Das hab ich nicht gehört, weil da kam ich erst wieder. Aber bestimmt liebt er dich!" sagte Jane und Svenja lächelte kurz.
,,Mal sehen" sagte sie dann und griff nach ihrem Handy.

Ich lies mich zurück fallen und stützte mich nur noch mit den Ellbogen ab. Die Sonne ist so schön, warm und erfrischend zu gleich.
,,Was hast du da gemacht?" fragte Cathy und zeigte auf das Hämatom an meiner Hüfte.
,,Ich bin gerannt und da hat ein gewisser jemand" ich warf Svenja einen eindeutigen Blick zu: ,,Meinen Fuß weggezogen und ich bin Flach hingefallen. Auf die Fliesen." Cathy zog die Augenbrauen zusammen und Svenja lachte.
,,Man kann doch auch mal vergessen, dass du noch ein Mensch bist!"
,,Wie kann man das vergessen? Ich hab'n Herzschlag und Blut in den adern und durch Alecs Erzählungen, müsstest du mein Blut und den Herzschlag hören"
,,Schon, aber als du gerannt bist, und du bist echt verdammt schnell gewesen, hat sich entweder mein Gehör oder dein herzschlag ausgeschaltet. Und ich hab mich entschudligt" sagte sie und ich verdrehte die Augen.

,,Apropos Alec" trällerte Corin, die gerade mit den anderen im Schlepptau aus dem Wasser kam und sich zu uns setzte.
,,Genau, was ist da jetzt zwischen euch?" fragte Jane und setzte sich auf ihre Knie.
,,Nichts, wir sind nur Freunde" sagte ich schnell und hoffte, dass sie es sein liesen, doch wurde ich enttäuscht.
,,Ach komm, man sieht eindeutig das zwischen euch was ist" mischte sich nun auch Renata ein.
,,Zwischen uns geht nichts, und da wird auch nie was gehen weil ich ihn nicht liebe!"
,,Ach da hast du mir gestern aber was anderes gesagt" fuhr Svenja dazwischen und ich sah sie warnend an.

,,Was hat sie denn gesagt?" fragte Jane.
,,Nichts hab ich gesagt, Svenja!" zischte ich ihr zu.
,,Ach, jetzt versteh ich. Ich soll nicht sagen, dass du gesagt hast, das du in Alec verliebt bist? Alles klar, das bleibt unter uns" flüsterte sie mir zu und ich riss die Augen auf. Alle anderen anwesenden zogen die Luft ein, so wie in den Filmen immer und fingen an zu quitschen. Sofort fingen sie auch zu tuscheln an. Ich. Bring. Dich. Um.
,,Ich bring dich um" zischte ich Svenja an und vergrub meinen Kopf in den Händen.

,,Dafür musst du dich doch nicht schämen" quitsche Cathy und strahlte mich an.
,,Ich hab garnicht gesagt, dass ich ihn Liebe" versuchte ich mich raus zu reden.
,,Das sagt ja auch keiner, ich rede davon, dass du gesagt hast, dass du in ihn verliebt bist!"
,,Oh Svenja da ist doch kein Unterschied!"
,,Soll ich wiederholen, was ich dir gestern erklärt habe?"
,,Nein" stöhnte ich.
,,Du hast das gesagt"
,,Boa ja schön" stöhnte ich weiter und sah auf mein Handy. Ich hatte inzwischen meine Sim wieder. Ein Glück.

,,Habt ihr euch geküsst?" fragte Cathy und ich schüttelte den Kopf. Gosh das ist so peinlich.
,,Wart ihr kurz davor?" fuhr sie fort.
,,Ja, bei New Yorker" fuhr Jane dazwischen und kicherte.
,,Uuii" machte Svenja und ich lief rot an.
,,Aber ihr habt euch nicht geküsst"
,,Nein." meinte ich.
,,Andere Intime Sachen?" fragte Svenja und mein Kopf schoss in ihre Richtung.
,,NEIN!" rief ich aus und ignorierte die Gänsehaut, die sich über meinen Körper schlängelte.
,,Dann wird es Zeit." meinte Renata.

Ich seufzte aus und nahm meinen Mut zusammen.
,,Okay, also es ist so, dass ich nicht weiß, wie es sich anfühlt verliebt zusein. Ich hab noch nie im Leben daran gedacht mit einem Jungen zusammen zu sein, oder ihn zu küssen. Ich war auch ohne das alles glücklich. Ich muss mich an Alecs ständige Anwesenheit erst noch gewöhnen. Und das er mich anscheinend mehr mag, als ich ihn, kann er gut überspielen und ich mach da gerne mit. Weil ich selbst keine Lust auf das peinliche Gespräch über uns habe. Mal sehen, vielleicht reden wir ja in Venedig oder irgendwann mal, aber nicht jetzt" meinte ich und sah dabei Svenja und Jane an.

,,In venedig?" fragte Jane.
,,Ja, Aro hat mir erlaubt, mir die Welt anzusehen, bevor ich verwandelt werde und da er mir das alleine nicht erlaubt, soll Alec mit kommen. Und vorhin hat er mich halt gefragt, ob ich mit ihm ausgehe, wenn wir in Venedig sind"
,,Und du hast ja gesagt?"
,,Natürlich, ich kann ihm ja wohl schlecht einen Korb geben"
,,Ergreif die Initiative und Küss ihn endlich!" rief Cathy, sie schrie es schon fast.
,,Krass, ja schrei nicht so!" lachte ich und hob mir die Hände vor den Körper.

Nun fingen auch die anderen an zu lachen und redeten wieder mit einander, über anderes. Ein Glück.

,,Hey.." lächelte Cathy und setzte sich neben mich.
,,Na" kam es von mir.
,,Können wir reden?" ich nickte und wir standen auf. Sie winkte mich mit sich und wir liefen den Strand entlang, bis sie sagte, wir wären nun außer hörweite der anderen.

,,Weißt du, bei mir und Klaus war es damals genauso, wie es dir mit Alec gerade ergeht" fing sie an.
,,Wie meinst du das?"
,,Nun ja, als wir uns kennen gelernt hatten, war er nicht von Anfang an so nett zu mir. Erst als wir von Maura zusammen geschubst wurden, bemerkten wir, dass wir uns ändern mussten. Im Verhalten dem anderen Gegenüber. Er hat mich deshalb von Anfang an geliebt, doch ich hab das nicht einsehen wollen. Ich dachte, er würde mich nur verarschen. Wir waren auch mehrfach davor uns zu küssen, wie bei dir und Alec. Jedesmal wenn er es wieder versucht hatte, hab ich mich gesträubt und ihn abblitzen lassen. Doch dann, an einem Abend hab ich mich auf ihn eingelassen und bis heute bereue ich es nicht. Er ist wirklich das beste was ich mir hätte wünschen können. Und bei dir und Alec ist es bestimmt genauso"
,,Woher willst du das wissen?"
,,Ich bin ja nicht blind. Ich sehe ja, wie er dich anguckt, wie glücklich er aussieht, wenn du bei ihm bist. Und das, was ich von Svenja und Jane immer höre, ist nur gutes. Du solltest ihm eine Chance geben. Und wenn du dich nicht traust, kann ich dir helfen"
,,Aber Cathy...Das Problem ist, dass ich ihn nicht liebe. Wenn er mich wirklich liebt und ich küsse ihn, mache ich ihm falsche Hoffnungen"
,,Du liebst ihn. Vertrau mir, ich seh sowas. Und wie gesagt, ich helf dir. Ich rede mal mit ihm".
,,NEIN!" rief ich aus: ,,Bitte nicht" sie grinste.
,,Mal gucken" zwinkerte sie mir zu.

,,Ich glaube, wir werden uns sehr gut verstehen" lächelte sie, als wir wieder zurück liefen.
,,Ja wäre schön" lächelte ich.
,,Weißt du, ich helfe dir beim Packen, wenn es zur Reise los geht. Es wird Zeit, dass du ein bisschen älter wirst und mehr Mut gewinnst" sagte sie und lächelte mich an.
,,Was meinst du?" fragte ich nach.
,,Wirst du schon sehen" damit lief sie an mir vorbei und stieg ins Auto ein. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es schon fast halb 19 Uhr war.

Zeit nachhause zu fahren.  


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