In Venedig...

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  ,,And you're gonna hear me roaaaar" sang ich lauthals mit, musste jedoch die ganze Zeit lachen, da Alec das Radio immer wieder aus machte. Er meinte, ihm gefällt das Lied nicht. Was ein Spinner.
,,Hör auf damit" lachte ich, machte das Radio wieder an und hielt meine Hand davor, damit er es nichtmehr ausmachen konnte. Dann fing ich wieder an zu singen und schüttelte meinen Kopf hin und her, was Alec lachen lies.
,,I got the eye of the tiger, a fighter, dancing through the fire, 'cause i am a champion. And you're gonna hear me roaaar"

,,Mach wenigstens ein anderes Lied an" meinte er, was komisch klang, da er die ganze Zeit am lachen war.
,,Warum denn?" rief ich lachend aus.
,,Das Lied ist doof...Und ich kann es nicht mit singen" sagte er und grinste mich an, während er von der Autobahn runter fuhr.

,,Was willst du denn hören?" fragte ich ihn.
,,Ich weis nicht, irgendwas ruhiges. Nicht sowas lautes, aufgedrehtes"

,,Gehst du gerne in Discos?" fragte ich ihn und er sah mich überrascht an.
,,Wie kommst du denn jetzt auf diese Frage?"
,,Egal, sag einfach" er sah wieder auf die Straße.
,,Nein, tu ich nicht. Ich war dort zwar schon mehrmals, aber nur um...Mädchen aufzureißen...Sagt man das heute so?" fragte er und sah mich vorsichtig an. Ich sah ihn an, als wäre er geistesgestört.
,,Ich glaub schon...Ich hab so einen Satz nie gebraucht. Aber ich würde sagen, du warst nur in der Disco um Mädchen flach zu legen"

Alec grinste nur, also fuhr ich fort: ,,Und die Musik in der Disco magst du garnicht?"
,,Nein! Das ist die Hölle. Ich weiß echt nicht, wie ihr auf so ein...Computer gemachten Lärm stehen könnt" sagte er und ich sah ihn erschrocken an.
,,Alter! Zufälliger Weise mag ich solche Musik! Und das nennt man Remix und Dubstep und so. Wir leben im 21 Jahrhundert, sowas ist in! Du bist nur ein Opa" sagte ich und beim letzten Satz brach er in Gelächter aus.

,,Du hast mir ja schon fiese Beleidigungen an den Kopf geschmissen, aber das übertrifft alles" meinte er und grinste mich an. Ich zuckte die Schultern.
,,Du bist halt ein Opa. Meine Großeltern mögen solche Musik auch nicht, mein Vater früher mochte die Musik schon, also schließe ich daraus, dass du ein Alter Sack bist" lachte ich und jetzt sah er mich mit offenem Mund an, sodass ich aufhörte zu lachen und ihn ertappt ansah.

,,Ich glaub ich hab mich gerade verhört!" sagte er empört und sah mich mahnend an. Ich wusste, er tut mir nichts, also schüttelte ich mit dem Kopf und grinste ihn an.
,,Hast du nicht" meinte ich und streckte ihm die Zunge raus, worauf hin er seine Hand nach mit ausstreckte und anfing mich mit einer Hand zu kitzeln. Ich versuchte verzweifelt seine Hand wegzudrücken, oder ihn abzulenken, da er ja noch fährt, aber es klappt garnichts.
,,Hör auf" rief ich und fing sofort wieder an zu lachen.
,,Nimm das zurück" meinte er und ich schüttelte lachend den Kopf.
,,Vergiss es"

An einer roten Ampel blieb er stehen und nahm nun beide Hände dazu, um mich zu kitzeln. Oh Gott, wieso bin ich so kitzelig?
,,Alec...Hör auf!" schrie ich schon, da mein Bauch so langsam weh tat. Jedoch musste ich trotzdem lachen.
,,Dann nimm das zurü..-" Alec wurde durch ein lautes Hupen unterbrochen, und auch ich hielt meine Klappe und sah zur Ampel.

Es war schon wieder grün, und hinter uns standen die Autos schlange.
,,Ups" sagte Alec und fuhr los.
,,Haha" meinte ich und grinste ihn an.
,,Haha" äffte er mich nach: ,,Keine Sorge, das mit dem Alten Sack bekommst du schon noch zurück" hängte er noch hinten dran, ehe er wieder auf die Autobahn fuhr.

Nach ein paar Minuten der Stille, wagte ich einen erneuten Versuch das Radio wieder an zumachen, scheiterte jedoch sofort, als ich meine Hand bewegte:
,,Wag es nicht!"
,,Oh maaan" quengelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Manno, keine Musik gleich Stille.

Von jetzt auf gleich traf es mich wie ein Schlag. Wofür hatte ich ein Handy mit Musik drauf?! Facepalm. Schnell holte ich es hervor und machte Rude von Magic an.
,,Ist das dein ernst?!" fragte Alec und klang leicht angepisst.
,,Jaa. Hör doch wenigstens hin, das Lied ist voll schön!" meinte ich und schlug ihm leicht gegen die Brust. Er verdrehte nur die Augen und legte mein Handy auf das Amaturenbrett, damit es lauter wirkte.

Als der Refrain (?) begann, fing ich leicht an mit zu summen und sah aus dem Fenster. Ich spürte eindeutig Alecs Blick auf mir, und als das Lied fast zu Ende war, sagte er:
,,Das ist echt ein schönes Lied. Vielleicht noch ein bisschen zu schnell für meinen Geschmack, aber der Text ist schön" ich sah ihn lächelnt an.
,,Sag ich doch, es würde dir gefallen" er grinste daraufhin wieder nur vor sich hin.

Als nächstes kam Chocolate von The 1975. Ich mochte das Lied, und Alec anscheinend auch, denn er summte von Anfang an mit.
,,Du kennst das Lied?"
,,Ja, ich hab es irgendwann einmal gehört...Ist garnicht so lange her" sagte er. ,,Ich mag das Lied" hängte er noch hinten dran.
,,Ich auch"

Dann wurde es wieder ruhig, einige Lieder sangen wir mit, andere wiederrum musste ich weiter schalten, weil Alec sie nicht mochte. Konnte ich verstehen, es waren meistens auch so Hip Hop Lieder aus den Gassen von Amerika. Ihr wisst schon, zu denen so dunkelhäutige ( AN: ich wollte nicht Schwarze schreiben :D ) Männer rappen und Frauen twerken.

Alec meinte, sowas wäre Respektlos den Frauen gegenüber, wenn die Männer über große Hintern die rum schwabbeln rappen würden ( AN: haha :D ). Ich hab daraufhin nur kurz gekichert, weil ich es einerseits lustig fand, dass er so dachte, anderer seits aber wusste, dass er recht hatte.

Nach weiteren 20 Minuten hielt Alec das Auto dann endlich an.
,,Sind wir da?" fragte ich und löste meinen Kopf von der Fensterscheibe.
,,Ja, also komm" grinste er. Schnell stieg ich aus und ging mit ihm zum Kofferraum.

,,Sagtest du nicht wir gehen erst nach Rom?" fragte ich, als ich das viele Wasser um uns rum bemerkte.
,,Schon, aber ich dachte, fahren wir erst nach Venedig, dann überall sonst hin und wenn wir dann durch sind, können wir immernoch nach Rom" lächelte er und ich nickte.

Alec nahm unsere beiden Taschen, während ich den Kofferraum Schloss.
,,Soll ich meine Tasche nicht selbst tragen?"
,,Nein, geht schon. Du weißt doch...ich bin stark" meinte er, was mich zum lachen brachte.

Als Alec um mich herum lief und ich ihm folgte, musste ich ersteinmal stehen bleiben und staunte leise vor mich hin. Wir standen vor einem wunderschönen Hotel, was an die Häuser in Volterra erinnerte. Es sah genauso...altmodisch aus. Aber irgendwie war es doch total schön. Es hatte aber nur 7 Stockwerke. Nicht das es mich stört, warum auch, aber hatten Hotels nicht normaler Weise mehr?

,,Worauf wartest du?" fragte Alecs belustigte Stimme. Ich zuckte leicht zusammen und sah ihn verloren an.
,,Auf ein Weltwunder warscheinlich" gab ich grinsend zurück, ging zu ihm und lief dann mit ihm ins Hotel rein. Sofort wurden wir von einem Hotelpagen in einem komischen Roten Anzug begrüßt. Alec erwiederte das Wort, was der Typ meinte, und ich sagte es dann auch.

Während Alec an der Rezeption stand und irgendwas machte, warscheinlich einchecken, schrieb ich Jane eine Sms, dass wir in Venedig sind. Svenja und sie haben darauf bestanden, dass ich ihr jeden Tag sagte, wo wir uns befanden und Bilder und so schicke. Als ob die nicht selbst schon überall waren.

,,Komm, wir können los" sagte Alec und wieder zuckte ich zusammen und hätte fast mein Handy fallen lassen.
,,Musst du mich so erschrecken?" grinste ich und sah ihn gespielt beleidigt an, woraufhin er nur lachte.
,,Du kannst nachher auch noch von mir träumen. Jetzt sollten wir erstmal unser Zimmer suchen"
,,Jaja von dir. Träum weiter" grinste ich und zwinkerte ihm zu.

Dann liefen wir zum Fahrstuhl und Alec drückte auf die 5. Wir waren die einzigen im Fahrstuhl, weswegen ich mich erstmal über die Musik in dem Fahrstuhl beschwerte.
,,Stell dich nicht so an. Die Musik ist schön, außerdem musste ich auch dein gejodel ertragen"
,,Hallo? Ich hab halt Fun am leben, aber diese Musik gleicht einem Trauerfeier lied" lachte ich und er schüttelte den Kopf.
,,Das ist richtige Musik" damit lehnte er sich gegen die Wand.
,,Ja echt, richtige Disco Mukke" meinte ich und fing an zu tanzen.

Alec fing an zu lachen und fing dann auch an, alberne Bewegungen zu machen.
,,Ich frage mich..." murmelte er und sah auf den Boden des Fahrstuhls, ehe er anfing zu hüpfen. Ich erstarrte und sah ihn erschrocken an, als der Fahrstuhl sich kurz nicht mehr bewegte.
,,Lass das!" rief ich und krallte meine Finger in meine Bluse.
,,Warum denn?" lachte Alec und hüpfte weiter.
,,Alec!" meinte ich, lief...naja, stolperte auf ihn zu, und packte ihn am Arm: ,,Hör auf sonst bleiben wir stecken"
,,Tun wir nicht" meinte er und hüpfte noch einmal, ehe ich meine Arme um seinen Körper schlang und mich an ihn drückte. Er hörte auf zu hüpfen und lachte:
,,Stell dich nicht so an" meinte er nur. Toll.
,,Wenn ich gestorben wäre, soll ich mich dann auch nicht so anstellen?"
,,Wenn du Tod wärst, könntest du dich nicht mehr anstellen, dann könntest du nämlich garnichts mehr außer vergammeln" meinte er einfach und ich blinzelte ihn an.

,,Ey, ich vergammel nicht" meinte ich und sah ihn hochnäsig an, gespielt natürlich.
,,Nein, wie komm ich denn auf sowas" meinte er und warf sich seine Haare zurück. ( AN: Stellt euch das mal Bildlich vor!!: Alec ( aus Eclipse die Frise ) wie er eingebildet guckt und sich seine Haare zurück wirft!! :'DDD ) Ich musste sofort lachen und lies ihn los.

Dann ging die Fahrstuhltür auf und ich rannte förmlich raus.
,,Welches Zimmer?"
,,389" kam es zurück. Ich lief vorran und suchte die Zimmer ab. Das gesamte Hotel war in einer art Orange oder Beige gestrichen, von außen wie von innen. Überall standen Blumen rum und auch an den Wänden hingen Blumen herunter. An der Decke waren verzierungen in Weiß und ich Wette, im Zimmer würde es genauso aussehen. Apropos Zimmer...

,,Hier ist es" meinte ich. Alec schloss die Tür auf und meinte, ich soll vorgehen.
Und ich hatte Recht. Im Zimmer war es auch in Beige/Orange, mit Blumen und Verzierungen voll. Es war Groß, aber auch sehr offen eingerichtet. Es gab eine weitere Tür, warscheinlich das Bad und einen Balkon. An der Wand gegenüber des großen Doppelbettes hing ein Flachbild Fernsehr. Sonst standen hier noch ein Sofa, ein Sessel und so ein Glastisch. Gefällt mir.

,,Du warst noch nie in einem Hotel stimmts?" fragte Alec, der gerade die Taschen vors Bett gestellt hatte.
,,Nein...Ist nur ungewohnt" ich lies mich auf dem Bett nieder und sah Alec abwartend an.
,,Daran gewöhnst du dich aber schnell. Du hast es ja auch geschafft dich bei uns einzuleben" sagte er und lies sich neben mich sinken.

Ich musste lächeln, als er meine Hand ergriff und sich zurück fallen lies, sodass er nun auf dem Rücken lag, und mich mitzog. Er lies meine Hand nicht los und seufzte plötzlich.
,,Was ist?" fragte ich ihn.
,,Ich weiß nicht...Ich fühl mich...fertig."
,,Du bist müde" stellte ich fest und lächelte ihn an, während er an Decke starrte und über meinen Handrücken strich.
,,Ein unbekanntes und unschönes Gefühl" meinte er, was mich kichern lies.

,,Keine Sorge, ich lass dich nachher wieder schlafen" sagte ich. Er sah mich an und lächelte, was ich erwiederte und mich an seine Schulter kuschelte. So verweilten wir eine Weile. Es war eine schöne, beruhigende Stille, die durch meinen knurrenden Magen zerstört wurde. Alec schmunzelte:
,,Hunger?"
,,Und wie" seufzte ich.
,,Blut oder Essen?"

,,Mhm...Blut" flüsterte ich und lachte: ,,Ich bin echt Krank" hing ich noch hinten dran und erntete einen verwirrten Blick von Alec.
,,Wieso denkst du so?"
,,Ich bin ein Mensch. Und von jetzt auf gleich...tauchen da Vampire, die es eigentlich nicht gibt, in meinem Leben auf. Und dann fang ich an süchtig nach Blut zu werden. Irgendwie kann ich das alles immernoch nicht richtig glauben"
,,Aber du bist doch glücklich, oder nicht?"
,,Doch, natürlich!" sagte ich sofort.
,,Dann mach dir keinen Kopf. Vampire sind Real und nun gehören wir in dein Leben" lächelte er und strich mir eine Sträne aus dem Gesicht.

,,Ich versuchs" erwiederte ich und setzte mich auf. Dann streckte ich mich einmal durch. Alec beobachtete mich kurz und machte dann genau das gleiche. Jedoch knackten seine Knochen nicht, sowie meine.
,,Na dann komm. Wir gehen mal in der Stadt gucken, ob wir dort jemanden finden.." sagte er und zog sich seine Jacke aus. Ich erstarrte leicht.
,,Wir sollen jemanden umbringen?"
,,Natürlich. Wie willst du denn sonst an Blut kommen?"
,,Äh, hast recht.." sagte ich vorsichtig und zog mir dann ebenfalls meine Jacke aus.

Alec zog sich dann auch noch sein Hemd aus, sodass er, genauso wie ich, nur noch ein Shirt trug, ehe wir das Zimmer verließen und aus dem Hotel raus gingen. Es war schon stock dunkel draußen und ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es schon 22 Uhr war. Und es war kalt, aber ich frohr nicht.

,,Was ist das denn?" fragte Alec plötzlich und zog meinen Arm zu sich. Er besah sich Luke's Nummer.
,,Ehm...Eine Handynummer?" meinte ich und entzog ihm meinen Arm.
,,Von?" ich sah ihn genervt an.
,,Von einem netten Piercer. Er heißt Luke. Keine Sorge, ich werde ihn nicht anrufen" meinte ich sofort und hob beschwichtigend die Hände.

,,Wieso schreibt der seine Nummer auf deinen Arm?"
,,Weil wir...nun ja...Vielleicht hab ich ihn angeflirtet....ABER da wird nie was laufen, ich werde mich nicht melden und im Hotel sofort die Nummer abwaschen. Also keine Panik!"

,,Warum warst du schon beim Piercer?" war seine nächste Frage und ich stöhnte.
,,Aleeec sei doch nicht so neugierig" quengelte ich und legte meinen Kopf in den Nacken: ,,Ich war da um....mich zu erkundigen. Wie teuer, wie lange das dauert und so" log ich und mied den Augenkontakt mit ihm. Er sah mich nur kurz misstrauisch an, ehe er nickte.

,,Ich will dich nicht kontrollieren oder so, ich will dich nur beschützen, okay?"
,,Also ich bin schon alt genug um auf mich selbst aufzupassen" lachte ich und zog ihm um die Ecke. Er wollte nämlich in die dunkle Gasse gehen, doch ich hatte andere Pläne.
,,Das bezweifle ich ja auch nicht, aber ich möchte nur...also ich will das dir nichts passiert. Es gibt so viele falsche Leute da draußen, ich will nur nicht das du verletzt wirst..." meinte er. Ach komm...
,,Glaub mir, ich werd mich schon nicht auf falsche Jungs einlassen" zwinkerte ich ihm zu.

,,Ich vertrau dir ja" lächelte er und legte einen Arm um meine Tailie, ehe er mich zu der nächsten Gasse zog, die ebenfalls dunkel war.
,,W-Wieso willst du in die Gasse?" fragte ich ihn.
,,Weil wir so besser an einen Menschen kommen" flüsterte er und bedeutete mir, leise zu sein und nickte in eine Richtung, aus der Stimmen kamen. Er drückte mich gegen die Wand und beugte sich herunter, küsste mich jedoch nicht, sondern legte seinen Kopf an mein Ohr und machte ein "psst" Geräusch. Ich nickte nur vorsichtig und beobachtete Alec dabei, wie er so vorsichtig wie nur eben möglich aus der Gasse spähte.

Ich hielt den Atem an, als plötzlich ein Mann ins schwache Licht der Laterne trat. Er wirkte leicht angetrunken, da er herum schwankte. Also ein Perfektes Opfer...
,,Ich hol' ihn her" hauchte Alec mir ins Ohr, sodass mich Gänsehaut überzog.
,,Okay" erwiederte ich genauso leise. Alec lächelte und verschwand. Ich sah zu, wie er den Mann am Hals packte und gegen die Wand neben mir schleuderte. Ich zuckte leicht zusammen und stieß mich von der Wand ab.

Der Mann keuchte auf und wollte weg rennen, doch Alec packte ihn wieder am Hals und drehte sich kurz zu mir.
,,Ich breche ihm das Genick, damit er nicht leiden muss." sagte er und ich nickte. Ich wusste, es würde knacken und deswegen hielt ich mir die Ohren und die Augen zu. Einige Sekunden später öffnete ich sie wieder und sah den Mann angewidert an, da sein Kopf komisch zur Seite gedreht war. Jedoch war er jetzt tot, so musste er die Schmerzen nicht mehr ertragen.

,,Also, du solltest immer darauf achten, dass du beim beißen eine Ader oder eine Vene triffst" sagte Alec und griff nach dem Handgelenk des Mannes, wo er mir zeigte, wo man beißen sollte.
,,Ist das nicht eigentlich egal?"
,,Schon, aber es ist einfacher in den Pulsadern, weil man aus ihnen das Blut aus dem gesamten Körper bekommt. Wenn du zum Beispiel einfach nur in den Arm beißt oder irgendwo anders hin, bleibt einiges an Blut im Körper. Verstehst du?" ich nickte nur.

Alec lächelte und biss dem Mann ins Handgelenk. Es machte ein komisches Geräusch, welches ich nicht beschreiben konnte. Nach ein paar Sekunden lies er von dem Handgelenk ab und lies es fallen.
,,Versuch dein Glück" meinte Alec und zeigte auf den anderen Arm. Ich sah ihn verwirrt an.
,,Ich... Ich kann doch niemanden beißen. Ich bin doch kein Va-Vampir" sagte ich.
,,Probier es einfach" lächelte er und hielt mir das andere Handgelenk hin.

Und da war es wieder. Dieser Geruch, dieser super süße Geruch. Wie im Thronsaal benebelte er meine Sicht und ich spürte, wie ich mich versteifte und wie sich meine Muskeln anspannten. Ich schluckte und nahm den Arm in beide Hände. Ich warf Alec nochmal einen unsicheren Blick zu, ehe ich das Handgelenk an meinen Mund ansetzte und zu biss, doch irgendwie...passierte nichts. Ich löste mich und biss dann nochmal zu, doch wieder passierte nichts, außer das ich das Handgelenk voll sabberte.

,,Das geht nicht" meinte ich und wischte meine Sabber vom Arm. Alec lachte nur.
,,Ne, dass seh' ich. Also hatte Aro nicht Recht" grinste er.
,,Was meinte er denn?"
,,Das ich dich warscheinlich gar nicht verwandeln brauche, da du bestimmt auch so verwandeln und beißen kannst, doch das kannst du nicht"
,,Ne, ich bin unnormal"
,,Nein, du bist Menschlich. Warte, ich helf dir" meinte er und biss zu.

,,So, lass es dir schmecken"
,,Ich weiß doch wie Blut schmeckt"
,,Schon, aber weißt du auch, wie es frisch aus der Vene schmeckt?"
,,Nein"
,,Also"
,,Jaja" murmelte ich und grinste ihn an, ehe ich in die Bisswunde bis.

Im ersten Moment wusste ich nicht, was ich tun sollte, ehe ich anfing kräftig zu saugen. Genüsslich schloss ich meine Augen, denn es schmeckte besser, als ich es aus den Konserven gewohnt war. Als ich dann seufzte, schmunzelte Alec und griff sich wieder das andere Handgelenk, ehe er auch anfing zu saugen. Viel zu schnell war der Mann Blutleer und ich musste mich von ihm lösen.

,,Wow" hauchte ich immernoch leicht benommen. Sooooo guuuut.
,,Was glaubst du, wie Wow das erst ist, wenn du ein ganzer Vampir bist und selbst die Blutgruppe wählen kannst" ich grinste ihn nur an.
,,Besser als das hier" murmelte ich und er kicherte.
,,Du hast da Blut hängen" meinte er und ich haute mir meine Hand vor den Mund. Peinliiiich. Dann wischte ich kurz drüber.
,,Weg?"
,,Nein" lachte er und wischte mit dem Daumen über meinen Mundwinkel: ,,Jetzt" meinte er und steckte sich den Finger in den Mund.

,,Und was machen wir jetzt mit der...Leiche?" fragte ich nach.
,,Verbrennen" grinste er und zückte ein Feuerzeug. Er beugte sich zu dem Mann runter und fing an sein Shirt zu verbrennen, ehe der ganze Körper Feuer fing.
,,Komm, lass uns gehen" sagte er, lies das Feuerzeug zurück in die Hose gleiten und legte wieder seinen Arm um meine Tailie.

,,Zurück ins Hotel?" fragte ich.
,,Wenn du keinen Durst mehr hast?" daraufhin zog ich meine Augenbrauen nach oben und sah ihn nur an.
,,Äh..."
,,Gut, ich nämlich auch noch" meinte er und zog mich mit sich.

Ich legte meinen Arm ebenfalls um ihn und sah mich um. Es war wunderschön hier bei Nacht. Die Sterne schimmerten überall wieder, im Wasser und an den Hauswänden. Deswegen war es auch eigentlich gar nicht SO dunkel hier, nur halt in den Gassen, wo kein Wasser war.

,,Mh, darf ich dich was fragen?" sagte Alec, nach mehreren Metern schweigen.
,,Klar."
,,Was hältst du eigentlich vom Heiraten?" ich sah ihn überrascht an.
,,Ehm...Irgendwann vielleicht, mit dem Richtigen Partner schon. Wieso?"
,,Ach nur so" ich zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn.
,,Ach echt?"
,,Ja?"
,,Aha" kicherte ich und sah wieder aufs Wasser. Hier war gar nicht soviel los, wie ich dachte.

Wieder wurde es ruhig und schöne Stille herrschte. Wir liefen ziemlich weit vom Hotel weg, fiel mir nach einiger Zeit auf.
,,Wo willst du denn ganz hin?"
,,Naja, es wäre ja ein wenig auffällig, wenn mehrere Menschen, zur gleichen Zeit sterben und dann auch noch so nah aneinander, oder?"
,,Hm, hast recht" zuckte ich die Schultern und musste über meine dummheit grinsen.

,,Oh, da sind zwei" meinte ich und zeigte auf ein Pärchen. Es sah aus, als ob die beiden Schlafen. Alec warf mir einen erschrockenen Blick zu.
,,Was?"
,,Nichts nur...die beiden sind ziemlich weit weg, und dann auch noch auf der anderen Seite des Flusses...Ich dachte nicht das du sie sehen würdest"
,,Da unterschätzt du mich aber" grinste ich und pickte ihm in den Bauch, was ihn grinsen lies.

In den nächsten 10 Minuten wiederholte sich das gesamte Schauspiel und schon wurden beide Menschen verbrannt.
,,Das schlimme ist, dass ich kein Mitleid mit den habe" meinte ich und schüttelte lachend den Kopf, als wir zum Hotel zurück liefen.
,,Tja, du bist schon fast wie wir. Stark, abgehärtet und mutig" grinste er.
,,Als ob du so ein mutiger Typ bist, wie du vorgibst" kam es von mir. Er sah mich nur auffordernd an.
,,Ich hab gerade 3 Menschen getötet und das vor deinen Augen, obwohl Aro es mir verboten hat."
,,Ooooh, ja da musst du mutig sein" sagte ich ironisch und er verdrehte die Augen.
,,Du hast ja keine Ahnung" lachte er und öffnete die Tür zum Hotel, da diese dummerweise nicht automatisch war.

,,Ich hab mehr Ahnung als du" neckte ich ihn und pickte ihm wieder in den Bauch, da das irgendwie spaß machte.
,,Das glaubst auch nur du" rief er lachend aus und wollte von hinten an meine Hüften greifen. Ich schrie kurz auf und lief vor ihm weg, erntete komische Blicke der Angestellten. Alec lachte dann auch und lief mir hinterher.

,,Komm her" rief er und griff nach meinen Schultern, sodass ich leicht nach hinten flog und somit in Alecs Arme.
,,Woah" lachte ich und versuchte mich aus Alecs Armen zu winden, doch leider erfolglos. Er lachte nur und hob mich im Brautstil hoch, ehe er zu den Treppen lief. Er warf kurz einen Blick nach hinten, ehe er los rannte.

In unserem Zimmer knallte er die Tür zu und lies mich dann wieder runter. Sofort lief ich weg und lief hinter den Sessel, damit Alec nicht direkt an mich ran kam. Er sah mich nur herausgefordert an, ehe er auf mich zu kam und um den Sessel rum lief. Natürlich lief ich dann in die entgegen gesetzte Richtung, sodass wir zweimal um den Sessel liefen, lachten und ich einmal fast hingeflogen wäre. Dann wechselte er plötzlich die Richtung, was ich nicht kommen sah. Ich schrie kurz lachend auf und wollte wieder weglaufen, als er mich an der Hüfte nahm und zu sich ziehen wollte. Ich hielt jedoch dagegen und so lief ich voll gegen das große Bett, flog auf dieses drauf und Alec hinterher.

Unter einem lachflash konnten wir, beziehungsweise ich, uns nicht bewegen. Irgendwann drehte er mich auf den Rücken, da ich vorwärts aufs Bett gefallen war, und setzte sich auf mein Unterleib. Dann hielt er meine Hände über meinen Kopf und grinste mich fies an.
,,Hab dich" lachte er und ich versuchte meine Beine unter ihm hervor zu bekommen, was verdammt schwer war, da er kein Fliegengewicht war.

Aber er war auch nicht fett, sondern nur muskelig. Muskelig? Wtf? Ich fing sofort wieder an zu lachen und erntete einen verwirrten Blick von Alec.
,,Was ist?" lachte er verwirrt.
,,Nichts nur...Ich hab grad daran gedacht, dass du muskelig bist" presste ich unter einem weiteren lachanfall hervor.
,,Muskelig?" lachte er und ich nickte: ,,Du spinnst" hing er noch hinten dran und presste mir eine Hand aufs Gesicht, was mich nochmehr lachen lies.


,,Es ist schon spät, du solltest schlafen" sagte er, als ich gegen seine Hand gähnte.
,,Aber ich bin noch gar nicht müde!" protestierte ich.
,,Lügnerin" grinste Alec und ging von mir runter, zog mich mit hoch und lies meine Hände los.
,,Los jetzt, geh duschen und mach dich Bett fertig." sagte er und machte eine von diesen berühmten "Husch Husch" bewegungen.
,,Jaja" stöhnte ich. Ja, duschen ist so eine Sache...

Als ich im Bad war, schloss ich die Tür ab und zog mich bis auf die Unterwäsche aus. Sollte ich jetzt duschen gehen, oder, wie dieser Luke meinte, bis morgen warten?

Ich überlegte nur kurz und entschied mich dagegen, so machte ich nur eine Katzenwäsche und wusch mir meine Haare. Als ich dann fertig war, schlüpfte ich wieder in meine Unterwäsche und zog dann einen der kurzen weißen Bademäntel an, ehe ich meine Haare in ein Handtuch steckte und meine Klamotten mit aus dem Bad nahm.

Alec lag auf dem Bett und zappte im Fernsehr rum.
,,Fertig" meinte ich und sein Blick lag sofort auf mir, dann stand er auf und lief ins Bad. Die Tür schloss er nicht ab, sowie ich.

Als ich das rauschen der Dusche vernahm, fing ich an meine Haare trocken zu rubbeln und legte das Handtuch dann über die Heizung. Kämmen musste ich die Haare nicht, da sie irgendwie perfekt lagen. Dann kniete ich mich zu meiner Tasche runter und zog den Reißverschluss auf, als Alec auch schon wieder kam. Er trug nur eine Boxershort und ein weißes Shirt. Dann warf er sich wieder aufs Bett und beobachtete mich, wie ich die Tasche aufschlug und anfing ahnungslos darin nach Schlafsachen zu suchen.

Als ich das erste Kleidungsstück anfasste, erstarrte ich. Oh nein... Nicht Heidis und Renatas ernst!

Ich wühlte, da ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte, noch einmal die ganze Tasche durch und stöhnte dann in meine Hände, die ich mir vors Gesicht hielt, da ich rot wurde.

Die haben tatsächlich nur dünne, kurze Kleider, hotpants, tops, Dessous und so durchsichtige Nachthemden eingepackt. Wie konnten sie nur?! Was soll ich damit, Alec und ich werden nie, NIE, sowas machen!
,,Stimmt was nicht?" fragte Alec und kam auf mich zu. Schnell schloss ich die Tasche wieder und fing an zu stottern.
,,Ääh...Doch, alles gut" ich zwang mir ein lächeln auf: ,,Kann ich ein T-shirt von dir haben?" fragte ich und sah ihn flehend an.
,,Wieso? Du hast doch deine eigenen Sachen dabei" meinte er und zeigte auf meine Tasche.

Sofort wurde ich rot und wollte am liebsten im Boden versinken.
,,Da ist nur ein kleines Problem" murmelte ich.
,,Und das wäre?"
,,Heidi und Renata haben meine Tasche gepackt" er hob die Augenbrauen: ,,Oh" meinte er dann: ,,Das erklärt einiges..." sagte er und fing an zu lachen.
,,Hör auf zu lachen, bitte" meinte ich und hielt mir wieder eine Hand vors Gesicht, da ich wieder rot wurde.

,,Brauch dir nicht peinlich zu sein" meinte er und stellte mich auf meine Beine: ,,Doch" murrte ich und sah ihn beleidigt an, während er aus seiner Tasche ein schwarzes T-shirt raus holte.
,,Ach quatsch. Erstens hab ich dich schon mehrfach auf Unterwäsche gesehen, also ist es nichts neues mehr, und zweitens würdest du bestimmt mega heiß in den Sachen aussehen" grinste er und drehte mir zwinkernd den Rücken zu, damit ich mir das Shirt überziehen konnte, was ich dann auch in Rekordzeit tat.

Das T-shirt ging mir nur knapp über den Hintern, war aber besser als dieses...durchsichtige etwas. Hauptsache er sieht mein Piercing nicht.
,,Erstens, ja hast du und zweitens, nein, sicherlich nicht. Ich bin 14, das würde nie schön aussehen. Cathy...Bei Cathy würde das schön aussehen. Oder bei Svenja. Oder bei irgend jemand anderen. Wenn man älter ist" erklärte ich, was Alec zum lachen brachte.

Ich bedankte mich noch für das Shirt, ehe ich mich aufs Bett legte und seufzte.
,,Wie spät ist das eigentlich" flüsterte ich, als ich mich nach meinem Handy umsah.
,,Müsste gleich kurz vor 1 sein, warum?"
,,Oh mein Gott, solange war ich selten auf" meinte ich und Alec lachte.
,,Ich hab dir vor einer Stunde gesagt, dass du schlafen gehen sollst, aber neeeein" kam es von ihm und ich warf ihn mit einem Kissen ab, welches ihn sogar traf.

,,Hey!" rief er und warf es zurück. Dann schloss er die Tür ab und machte die Rollos runter. Daran hab ich garnicht gedacht..
,,Jetzt komm her, bevor ich einschlafe" sagte ich und spürte sofort Alecs kälte neben mir.

Er zog sofort die Decke über uns und machte das Licht aus.
,,Schlaf schön" hauchte er und küsste mich auf die Wange.
,,Danke" hauchte ich und drehte mich auf die andere Seite. Ich war schon kurz vorm einschlafen, als ich Alecs Körper in meinem Rücken spürte und seinen Arm, den er um meine Tailie legte. Seinen Kopf vergrub er in meinem Nacken.

Achja, ich wollte ihn ja schlafen lassen... Ich versuchte das, was ich schon einmal gemacht hatte. Jedoch klappte es irgendwie nicht, das spürte ich irgendwie. Ich versuchte es nocheinmal; immernoch nichts.
,,Ich bekomm es nicht hin" flüsterte ich und legte meine Hand auf Alecs, die nun unter meinem Bauchnabel lag. Ein Glück...
,,Nicht schlimm" murmelte er und zog mich noch näher an sich, wenn das überhaupt noch möglich war.

Ich versuchte es schließlich noch einmal, spannte mich dabei an, bekam es jedoch wieder nicht hin. Enttäuscht gab ich auf und lies mich zurück sinken.
,,Tut mir leid" hauchte ich und spürte, wie Alec lächelte.
,,Muss es nicht." meinte er und löste seine Hand unter meiner.

Zuerst dachte ich, er wäre ebenfalls enttäuscht, oder sauer, doch dann legte er seine Hand auf mein Knie und strich sanft darüber. Diese Berührung verursachte Gänsehaut, dort, wo er mich berührte. Langsam fuhr er mit zwei Fingern mein Bein nach oben, über meine Hüfte und unter mein T-shirt. Ich seufzte ungewollt wohlwollig auf und lächelte, als er anfing über meine Seite zu streichen.

Einmal konzentrierte ich mich noch auf Alecs Atmung, auf seinen ( nicht exestierenden ) Herzschlag, seine Ruhe und stellte mir vor, wie er einschlafen würde. Wie er in Gedanken tausende von Treppen hinunter gehen würde und langsam einschlafen würde.

Dieses mal strengte ich mich mehr an, konzentrierte mich länger auf Alec. Und dann bewegte sich seine Hand nicht mehr, lag einfach nur auf meiner Hüfte.
,,Geschafft" stöhnte ich erschöpft auf und schloss wieder die Augen. So anstrengend war das ja echt noch nie!


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