Infinity..

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  Alec POV:

3 Stunden. 3 Stunden waren erst vergangen, seit ich meine Liebste gebissen hatte. Und diese 3 Stunden, die sonst so schnell vorbei gingen, zogen sich in die Länge wie ein ein Kaugummi. Ein schier endloses Kaugummi.

Meine Gabe wirkte besser als gedacht, Tara bewegte sich nicht, atmete nur ganz sachte und schien keinerlei Schmerzen zu haben. So wie es sollte. Ich wusste schließlich, was das für Schmerzen sind. Und da meine Verwandlung damals auch kaum ohne Komplikationen geklappt hat, weil ich noch so jung war, wollte ich nicht, dass mein Mädchen die gleichen Schmerzen ertragen muss. Schlimm genug, dass die Verwandlung überhaupt Schmerzen hervor ruft.

Außerdem war es auch eine Anweisung von Aro, er wollte genauso wenig wie ich, dass Tara leiden muss. Wieso sollte man jemanden Leiden lassen, wenn man auch dafür sorgen kann, dass man von den Schmerzen gar nichts mitbekommt? Genau, da gibt es keinen Grund für. Außer dieser Jemand hat es mehr als alles andere verdient, aber Tara doch nicht

Tara ist ein guter Mensch.. war. Tara war ein guter Mensch. Sie hat niemandem etwas getan, und hätte es auch nicht. Sie überschüttet einen mit Freundlichkeit, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft. Sie macht sich um jeden Sorgen, versucht es jedem Recht zu machen und verliert manchmal die Kontrolle, was es aber umso lustiger mit ihr macht. Sie ist chaotisch, verrückt und manchmal auch hibbelig, sowie hyperaktiv und durchgeknallt, aber genau DAS ist es, was sie so einzigartig macht. Sie ist zwar wild, aber auch freundlich und gebildet.

Und sie ist mein. Ganz allein mein. Mein Mädchen...


Ungeduldig warf ich einen weiteren Blick auf die große, antike braune Standuhr neben der dunkelbraunen Holztür und stellte fest, dass keine 10 Minuten seit dem letzten Blick auf die Uhr vergangen waren. Diese 3 Tage werden sich sehr in die Länge ziehen, schlimmer als es jetzt schon ist.

Und obwohl meine Liebste erst 3 Stunden in der Verwandlung ist, vermisse ich sie. Ihre schönen blauen Augen, die Grübchen an ihren Wangen, wenn sie lächelt, oder ihr Lachen, welches wie ein Glockenspiel in meine Ohren drang. Ich könnte nicht mehr Glück haben, will ich auch gar nicht. Allein von ihr geliebt zu werden, ist mehr wert, als alles Geld der Welt.

Ich würde alles für sie machen, alles. Ich würde sie beschützen und alles tun, damit sie nicht verletzt wird. Ich würde für sie meine Hand ins Feuer legen. Ja, ich würde sogar mein Leben geben, nur damit ihr nichts passiert. Ich würde... Ich würde sogar die Volturi für sie verlassen, meine Schwester, meine Familie. Ich würde alles für sie aufgeben, wenn sie es sich wünschen würde. Wenn es das wäre, was sie begehrt. Was ihr Herz begehrt...

Als ich eine leichte Bewegung der Bettdecke wahr nahm, löste ich mich von meinen Gedanken und schenkte meiner Liebsten meine ganze Aufmerksamkeit. Sie hatte ihr wunderschönes Gesicht verzerrt und die Augen aufeinander gepresst.
,,Hey" flüsterte ich langgezogen und fuhr ihr leicht über die Wange, als sie ein schmerzvollen Ton von sich gab.

Ich muss unbewusst meine Gabe abgesetzt haben, da sie nun wieder bei Bewusstsein war. Na ja, fast zu mindest. Bevor sie jedoch ganz aufwachen konnte, lies ich wieder meine Gabe auf sie los und sah ihr dabei zu, wie sich ihr Gesicht wieder erhellte und sie friedlich weiter schlief.

Ich wollte sie zwar bei mir haben, aber ich möchte ihre Schmerzensschreie nicht anhören müssen. Natürlich, in erster Linie steht für mich auch, dass sie keine Schmerzen hat. Aber wenn ich sehe und/ oder höre wie sie leidet, leide ich mit ihr. Es ist, als wäre alles von ihr abhängig. Mein Leben... Als würde alles sofort enden, wenn sie geht. Wenn sie nicht mehr da ist.

Für mich fühlt es sich so an, als würde meine Welt zerbrechen, wenn sie nicht da ist. Ich fühle mich alleine, einsam und verlassen. Ich habe noch nie in meinem Leben so starke Gefühle für jemanden gehegt, wie während dieser Seelenverwandtschaft zu meiner Liebsten. Manchmal wusste ich nicht wohin mit meinen Gefühlen, da sprudeln sie einfach über. Und Tara genießt es. Und wie sehr sie es genießt...

Niemand hat mir gesagt, dass man so fühlt, wenn man die Seelenverwandte trifft. Die, die für mich bestimmt ist. Die, die so gut zu mir passt, wie niemand sonst. Die, die meine Welt auf den Kopf stellt und sie direkt wieder umdreht, damit alles was ich sehe, sie ist. Sie, und niemand sonst. Und meine Gefühle für sie sind unglaublich stark und unaufhaltbar. Nichts und niemand kann mich dazu bringen Tara nicht mehr zu lieben.

Ich weiß, bei Seelenverwandtschaften bleiben die Pärchen sowieso für immer zusammen, aber über die Unendlichkeit kann man nicht nachdenken. Die Unendlichkeit ist so lang. Niemand kann sagen, dass die Unendlichkeit Milliarden von Jahren lang ist, da dies nicht stimmt. Die Unendlichkeit ist mehr als Milliarden von Jahren lang, da sie nicht endet. Nie. Wie das Wort schon sagt: Unendlich... Es endet nicht.

Meine Zeit mit meiner Liebsten wird nicht enden. Zeit... Dieses Wort wird für uns nicht mehr existieren. Denn Zeit wird für uns, für unsere Beziehung, keine Rolle mehr spielen. Wir haben alle Zeit der Welt, der Unendlichkeit. Nichts wird Enden. Unsere Liebe wird anhalten, sie wird unendlich sein.

Das ist das, was ich will. Was ich mir von ganzem Herzen wünsche, auch wenn meins tot ist. Ich wünsche mir, dass es nie enden wird. Das das uns nicht enden wird. Nicht durch einen Streit, durch Hass oder Gewalt, und nicht durch den Tod oder Mord. Nichts wird uns trennen können.

Wir werden zusammen die Ewigkeit, die Unendlichkeit, verbringen. Wir werden nicht alt, nicht müde oder erschöpft. Es wird uns nicht langweilen, weil Tara so vielseitig ist, dass es gar nicht langweilig werden kann. Wir werden uns nicht hassen, weil wir uns lieben. In der Liebe wird nicht gehasst. Dafür ist kein Platz. Die Liebe ist für schöne, gemeinsame Momente da, für das Beisammensein und das Wissen, eine Person bei sich zu haben, die dich so liebt wie du bist. Und nicht so, wie dich andere haben wollen.

Man kann die Liebe eigentlich nicht definieren, da es keine eindeutige Definition dafür gibt. Nur die Gefühle von Wärme, Besinnlichkeit, Glück, Zweisamkeit und das Gefühl, nicht genug bekommen zu können. Nicht genug von der Person, die dein Leben verändert, die dich verändert. Die deine Welt verändert.

Mein nächster, ungeduldiger Blick auf die Uhr überraschte mich jedoch. Es sind nun fast 5 Stunden, seitdem ich sie gebissen habe, vergangen. Gut, jetzt sind es nur noch 67 Stunden, 43 Minuten und 23 Sekunden, bis meine Liebste ihre Augen aufschlägt und uns nichts mehr im Weg steht, die Unendlichkeit zu verbringen...

Meine Sorge, dass meine Liebste mich nach ihrer Verwandlung nicht mehr wollen würde, war unberechtigt. Sie liebt mich, und wird es immer tun. Sie trägt von nun an mein Gift in ihren Adern, natürlich wird sie mich auf Ewig lieben, da gibt es gar keine Zweifel. Außerdem werden sich ihre Gefühle nach der Verwandlung sowieso erstmal verstärken, was heißt, dass sie nicht genug von mir bekommen werden kann.

Obwohl... Ich sollte mich da mal lieber nicht zu früh freuen, schließlich ist Tara noch sehr jung und bei meiner und Janes Verwandlung damals waren wir auch nicht begeistert von dem, was neu war. Die Sichtweise, die guten Ohren, die Stärke und Schnelligkeit... Man fühlt sich zwar um einiges mächtiger, aber zum Beispiel unsere guten Nasen oder Ohren können einen manchmal ganz schön nerven.

Und beim Thema Sex waren Jane und ich nach unserer Verwandlung auch nicht Feuer und Flamme, das brauchte alles seine Zeit. Und es hat lange gedauert, fast 100 Jahre. Ist aber irgendwie auch verständlich, schließlich stecken wir auf Ewig in der Pubertät. Na ja, mal schauen, wie das mit Tara wird. Die Jugend von Heute ist um einiges reifer, als Jane und ich damals.

Wer weiß was alles passieren wird, wenn Tara ihre Gefühle und Empfindungen nicht mehr unterdrücken kann und alles aus ihr raus sprudelt, wie bei mir. Es wird bestimmt alles komisch für sie werden, wenn sie noch schlimmere Stimmungsschwankungen bekommt, als sie als Mensch schon hatte. Vielleicht wird sie das ja auch alles überfordern? Ach was, Positiv denken!

Mein Blick wanderte durch das große, inzwischen von Licht durchflutete Gästezimmer der Cullens. Auch wenn ich es mir ungerne eingestand, die Cullens waren ja doch alle ganz.... na ja, nennen wir es mal sympatisch. Das sie uns für die nächsten 4-5 Tage in ihrem Haus, dem Haus von Edward und Isabella, liesen, war sehr nett und zuvorkommend. Dafür sollte ich mich später noch einmal höflich bedanken, wofür wurde ich sonst so respektvoll erzogen?

Durch das große Fenster gegenüber des Doppelbettes konnte man in den Wald schauen. Überall lag Schnee und die Sonne brachte ihn zum glitzern, genauso wie meine Haut. Die hellen, beigefarbenen Möbel gaben einen schönen Kontrast zu dem dunklen Holzboden ab. Insgesamt sah es sehr gemütlich aus und erinnerte mich etwas an Taras erstes eigenes Haus in Amsterdam.

Ich musste schmunzeln, als ich daran zurück dachte. Wie sie sich gefreut hat und es erst gar nicht wahr genommen hatte, dass es wirklich IHR Haus war. Sie war total überrascht, glaubte mir nicht. Aber als sie es scheinbar begriffen hat, war sie so glücklich... Das Lächeln, welches sie an diesem Tag auf ihren Lippen trug, werde ich nicht so schnell vergessen...

Eine andere Sache, über die ich auch schon die ganze Zeit nachdachte, war, wie ich ihr meine Liebe beweisen sollte. Ich hab schon länger mitbekommen, dass sie zwar an unsere Seelenverwandtschaft glaubte, aber nicht daran, dass ich sie wirklich so sehr lieben könnte, wie ich sagte.

Sie hat mir ja auch schon gestanden, wieso. Sie denkt, dass jemand 'so schönes wie ich' nicht so einen 'Menschen wie sie' lieben könnte. Falsch gedacht, süße. Ich liebe sie, mehr als alles andere. Sie ist alles für mich. Und trotzdem glaubt sie manchmal nicht daran. Und sie hat Angst, dass ich sie verlasse, weswegen sie auch manche Sachen einfach zu lässt. Aber das muss sie doch gar nicht! Sie soll wissen, dass ich sie liebe und alles für sie nur tu, damit sie weiß, dass ich sie liebe. Damit sie weiß wie viel sie mir bedeutet.

Und mir fällt wirklich nichts ein. Wir waren schon auf so vielen Dates zusammen, wir hatten mehrfach, wirklich oft, Sex in letzter Zeit und ich sagte ihr immer wieder, dass ich sie nie verlassen würde, aber trotzdem hatte sie manchmal Zweifel. Und das sollte nicht so sein. Denn diese Zweifel nagen an ihr.

Ich habe schonmal daran gedacht ihr einen Antrag zu machen. Ich weiß, es klingt komisch da sie 14 ist, und ich ebenfalls schon mit 15 verwandelt wurde, aber seit meiner Geburt sind so viele Jahre vergangen, mein Alter spielt keine Rolle mehr für mich. Laut Papiere sind wir beide 18 und 19 Jahre, wir dürfen Heiraten. Ich möchte ihr mit einem Antrag meine Liebe gestehen, ihr ihre Zweifel nehmen. Aber ich weiß auch, dass ich Tara nicht einfach so fragen kann.

Ich komme aus einer anderen Zeit, ich muss erst einmal ihren Vater fragen. Und wenn ich bei Aro mit der Bitte seine Tochter zu heiraten ankomme, reißt er mir den Kopf ab, bevor ich überhaupt hätte fragen können. Verständlich, und unverständlich. Wenn meine Tochter einen Jungen heiraten wollen würde, hätte ich natürlich auch sorgen, da ich den Jungen nicht kennen würde. Aber wenn ICH Tara heiraten möchte, ist es ja eigentlich etwas anderes.

Aro kennt mich seit Jahrhunderten, er hat mich erzogen und hat für mich etwas wie die Vaterrolle übernommen. Er kennt mich besser als jeder andere, abgesehen von meiner Schwester. Und er weiß, dass ich Tara auf Händen trage, er weiß, dass ich sie liebe und ihr nichts tun werde, geschweige denn könnte. Er weiß, dass ich mein Mädchen mit Respekt behandle. Solchen Respekt, wie dieses wundervolle Geschöpf es verdient hat.

Dennoch bezweifle ich, dass Aro mir seine Zustimmung geben würde, also fällt ein Antrag wahrscheinlich erst einmal weg. Aber wie sollte ich es sonst machen? Ich glaube, dass ich für Tara immer noch etwas wie... die Rolle eines besten Freundes bin. Klar, natürlich liebt sie mich und all das, was wir schon zusammen gemacht haben, war natürlich nicht bedeutungslos, aber ich bezweifle diese Theorie nicht. Wieso sollte sie mich als besten Freund auch aufgeben, nur weil wir jetzt zusammen waren? Ich meine, klar, eigentlich sollte sie das, aber wenn ihr es so besser gefällt? Für die Liebeserklärung sollte ich mir auf jeden Fall noch mal was einfallen lassen, etwas, das keinen Antrag enthält. Außer Maura oder irgendjemand legt bei Aro ein gutes Wort für mich ein. Und das wird nötig sein. Wenn man allein das ganze Brechen von Verboten und Befehlen in letzter Zeit betrachtet.... Ja, ein gutes Wort wird mehr als nötig sein.!

Das schlimmste Vergehen, was ich begangen hatte, war auf jeden Fall, dass ich mit Tara geschlafen habe. Das war ein stricktes Verbot von Aro UND Maura, welches sie mir vor unserer Abreise noch erklärt hatten. Und was mach ich? Keinen Monat nachdem die beiden mir das gepredigt hatten, vergehe ich mich an ihrer Tochter. Das wird noch Konsequenzen haben, dass weiß ich jetzt schon.

Und wenn Tara sich nicht zwischen mich und ihren Vater stellen würde, würde dieser kurzen Prozess machen und mir direkt den Kopf von meinem Körper trennen. Ihm wäre auch sicher egal, dass Tara etwas dagegen hat und sich mit Händen und Füßen gegen meine Tod wehren würde.

Jedoch hasste er es, wenn man seine Befehle und Regeln brach, jeder wurde mit dem Tod gestraft, und die meisten haben ja nur ein paar einfache Regeln gebrochen, wie sich in der Sonne zu zeigen oder einen Menschen über unser Geheimnis einzuweihen. Und Ich? Ich vergehe mich an Meister Aros Tochter! Das wird schlimmer, als ein einfacher Tod.

Am Besten wäre, wenn ich mich gar nicht mehr im Schloss blicken lassen würde, dann würde ich meinen Kopf nicht verlieren und Tara würde nicht darunter leiden, dass ich Mist gebaut habe. Und verdammt, dass hatte ich. Ich weiß ja noch, als Klaus damals das Gleiche mit Cathiara gemacht hat. Das ist noch gar nicht so lange her, höchstens 5 Jahre.

Sie war damals auch mit Klaus auf einer Art "Weltreise", jedoch war es bei ihr nur eine Amerika Reise. Sie wollte unbedingt Amerika sehen, und als die beiden nach 3 Monaten wieder kamen, gab es richtig Theater im Schloss...

Flashback...

2009

Ich trat gerade meine Schicht im Thronsaal an und stellte mich auf meinen Platz, als auch schon die großen, schweren Türen aufgerissen wurden und Santiago und Afton, Klaus und Cathiara hinein zerrten.

Aro stand sofort auf und starrte Klaus mit einem Ausdruck in den Augen an, welchen ich noch nie zuvor in seinen Augen gesehen hatte. Diese Wut war unbekannt. Ich konnte sie nicht beschreiben, und ich konnte nicht direkt sagen, was gleich passieren würde.

Während Aro wutentbrannt auf die beiden zu stürmte, bemerkte ich, dass kaum einer Anwesend war. Nur ich, Demetri und Felix, Meister Caius und Meister Aro. Und halt Klaus und Cathy. Was war los? Und wo war Meister Marcus?

,,Wie konntest du es wagen, dich meinem Befehl zu widersetzen?" brüllte Meister Aros Stimme plötzlich, sodass fast jeder außer Caius zusammen zuckte. SO wütend ist Aro selten gewesen. Klaus wurde plötzlich sehr klein und sah Aro entschuldigend an, wollte zu einem Satz anfangen, wurde jedoch sofort unterbrochen: ,,Ich will deine Ausreden nicht hören! Du hattest ein Verbot, einen Befehl! Und du hast dich ihm nicht zu wiedersetzen!"
,,Es tut mir leid Meister, aber...-" fing er an, unterbrach sich diesmal jedoch selbst, als Meister Aros Hand schallend seine Wange berührte und Klaus ein paar Meter zurück stolpterte.

Überrascht und etwas erschrocken beobachtete ich das Spektakel vor meinen Augen, sowas kam selten vor.
,,Du hattest nur eine Aufgabe, eine einzige! Hast du in all den Jahren nichts gelernt?" brüllte Aro weiter. Worum ging es überhaupt?
,,Vater, lass ihn in Ruhe, bitte!" mischte sich Cathy verweifelt ein und hielt ihren Vater am Arm, welcher sich jedoch nicht beruhigen lies. Es muss etwas sehr heftiges vorgefallen sein: ,,Er kann doch nichts dafür, bitte!" schrie sie weiter und stellte sich nun vor Aro, damit Klaus sich erholen konnte.

Die Ohrfeige schien gesessen zu haben, Klaus hielt sich den Kopf und einzelne, feine Risse verschwanden gerade.
,,Ich hab es ihm, euch, verboten! Jeder hier weiß was passiert, wenn man sich einem Befehl widersetzt! Wie oft muss man euch nichtsnutzigen Wachen das noch sagen?" schrie er außer sich und wandte sich bei dem letzten Satz von seiner Tochter ab.
,,Meister, es tut mir wirklich leid, aber ich liebe Deine Tochter!" verteidigte sich Klaus nun und sah Meister Aro mit einem mutigen Ausdruck an, welchen er sich jedoch hätte sparen sollen, denn dies schien Aro noch mehr zu provozieren.
,,Ich habe dir doch gesagt, dass ich deine Ausreden nicht hören will!" schrie er und verpasste Klaus einen weiteren Schlag, so doll, dass dieser nun gegen die dicke Mauer prallte und auf dem Boden liegen blieb.

Kurz wechselte ich einen verwirrten Blick mit Demetri und Felix, welche jedoch genauso ratlos und unwissend in meiner Nähe standen.
,,Tu was zu tun ist, Bruder. Er muss bestraft werden!" hörte ich nun die mordlustige Stimme von Meister Caius. Ich fing an sadistisch zu grinsen, da das, was nun kommen wird, lustig wird. Und richtig gedacht, Aro nickte, verschränkte die Hände ineinander und fing ebenfalls an zu grinsen. Dann schickte er seine Tochter weg.

Natürlich reagierte diese gar nicht, blieb immer noch neben Klaus auf dem Boden sitzen und betüdelte ihn. Ich verdrehte nur die Augen und war froh, als Afton Cathy packte und sie aus dem Thronsaal in ihr Zimmer brachte. Dann befahl Aro mir und Demetri Klaus in den Kerker zu bringen, was wir sofort taten.

Er wehrte sich nicht, da er mit Rissen und kleinen Löchern übersäht war, nur manchmal fragte er, wieso wir ihm das antaten. Er wusste ebenso wie wir alle, was gleich auf ihn zukommen würde. Und meine sadistische Seite erweckte sich ebenfalls, da ich ihn im Kerker direkt an die Wand montierte und, auf Aros Befehl hin, mit Demetri auf ihn einschlug.

Natürlich, eigentlich war Klaus mit unser Freund, aber, egal was es war, ein Vergehen, welches Aro so wütend machte, musste bestraft werden. Freundschaft hin oder her. Außerdem bin ich keine Wache der Volturi um Freundschaften zu schließen, sondern um zu lernen und die Vampirwelt zu bewahren.

Also schlugen und traten wir weiterhin auf Klaus ein, welcher alles über sich ergehen lies. Wow, er musste sich wirklich im klaren über seinen Fehler sein. Als Aro hinter uns erschien, liesen wir von Klaus ab und entfernten uns ein paar Schritte.

,,Gute Arbeit, meine Lieben. Jedoch möchte ich euch bitten nun zu gehen, ich möchte gerne ungestört sein..." sagte Aro ruhig, obwohl er alles andere als ruhig war. Wir verbeugten uns noch einmal, ehe wir aus dem Kerker verschwanden und verschiedene Wege einschlugen.

Gerade als ich an der Zimmertür meiner Schwester klopfte und die Tür öffnete, hörte ich Klaus' schreie aus dem Kerker und konnte mir ein weiteres Grinsen nicht mehr verkneifen.
,,Bruder, was führt dich zu mir?" fragte Jane sofort und ich küsste sanft ihre Wange.
,,Ich dachte mir, vielleicht wüsstest du, warum Aro solche Wut auf Klaus hat?"
,,Natürlich weiß ich das, fast jeder tut es. Klaus hat mit Cathy geschlafen, mehrfach"
,,Trotz seines Verbots?" fragte ich erschrocken nach: ,,Das kann doch nicht Klaus' ernst sein!"
,,Doch, ist es. Ich war dabei, als Cathy dies ihrer Mutter erzählte, daraufhin wurden Cathy und Klaus in den Thronsaal gebracht."
,,Und ab dann war ich dabei... Was ein Idiot, wie kann man nur so Lebensmüde sein?"
,,Ich weiß es nicht Bruder, aber ich habe Meister Aro noch nie so wütend erlebt"
,,Nein, ich auch nicht... Aber es ist verständlich, schließlich hat Meister Aro Sexuelle Handlungen zwischen Klaus und Cathy ausdrücklich verboten! Und was macht er? Springt direkt mit ihr ins Bett. Selbst schuld, würde ich sagen"
,,Da hast du Recht..."

,,Wie kann man so Lebensmüde sein und mit der Tochter von Meister Aro schlafen? Wie kann man nur..." murmelte ich und setzte mich zu meiner Schwester aufs Sofa...

Flashback Ende...

Ja, wie kann man nur? Wie konnte ICH nur?

Eccezionale ♥ | Twilight FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt