War's das schon?

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  Tara:

,,Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden sie dich finden" sagte Damon, während er mit einem Glas Tierblut durch das halb dunkle Wohnzimmer lief.
,,Das ist mir klar, aber sie würden mich so oder so irgendwann finden. Zum Weglaufen bin ich nicht schnell genug; Selbstmord kommt gar nicht in Frage" ich lies mich auf den schicken weißen Ledersessel plumpsen und sah Damon dabei zu, wie er das Glas leerte.
,,Hmm..." murmelte er: ,,Ich könnte dich in einen Vampir verwandeln" grinste er und hob kurz seine Augenbrauen, ehe er sich wieder von mir abwandte und sich nach schenkte.
,,Was würde das bringen? Außer mehr Kraft, übermenschliche Geschwindigkeit und mehrere Tage die ich an Zeit verlieren würde, bringt es doch nichts" konterte ich und er lachte.
,,Da magst du wohl Recht haben, aber du bist noch sehr jung, deine Verwandlung würde sicherlich keine drei Tage dauern, höchstens einen und ein paar Stunden. Und danach könnten wir weg laufen, nach Amerika oder so. Wir könnten sie mit ein paar Sachen die nach dir riechen an der Nase herum führen" ich nickte; er hatte Recht.

,,Die Volturi würden dich umbringen, wenn sie uns erwischen würden" sagte ich.
,,Schon, aber sie haben mich in den ganzen Jahren nicht gefunden, obwohl ich einen festen Wohnsitz habe" er lachte kurz auf: ,,Sie würden mich jetzt auch nicht finden"
,,Übernimm dich nicht" lächelte ich, was ihn wieder zum Lachen brachte. Er nahm eine Flasche Jack Daniels Whiskey und zwei Gläser, kam dann zu mir und setzte sich auf das Sofa gegenüber.
,,Du kennst mich noch nicht, Tara"
,,Nein, das tue ich nicht" er schmunzelte.

Er schenkte in jedes der zwei Gläser etwas Whiskey ein und schob mir eines dann zu.
,,Ich bin 14!" sagte ich und er lachte.
,,Ich weis, na und?" ich verdrehte meine Augen. Natürlich. Ich griff nach dem Glas und Damon schlug seins an meins. Dann trank ich und zu meiner Überraschung, schmeckte es sogar.

,,Und, was wollen wir deswegen jetzt machen?" fragte ich, nachdem ich das Glas geleert hatte.
,,Also erstens, solltest du das nicht so schnell trinken, sonst bist du schneller betrunken, als du trinken kannst. Und zweitens, da du Angst vor der Verwandlung hast, bleibt uns nichts anderes als Warten übrig."
,,Ich hab keine Angst vor der Verwandlung!" rief ich empört aus, was ihn wieder zum grinsen brachte und er uns nachschenkte.
,,Natürlich nicht" sagte er und zwinkerte mir zu. Die Ironie war nicht zu überhören. Ich sah ihn leicht beleidigt an.

,,Also warten wir jetzt bis die Volturi mich finden, mit sich nehmen und dich töten?"
,,Falsch, sie werden dich mit sich nehmen und mich werden die auf Ewig verfluchen" ich musste grinsen und verdrehte die Augen. Er ist doch ein Arsch.

,,Hast du was zum Essen da?" wechselte ich das Thema und trank das nächste Glas Whiskey, welches ich mir selbst einschenkte.
,,Zu deinem Glück, ja." sagte er, nahm mir das halb leere Glas weg und trank es selbst: ,,Du trinkst mehr als ich" scherzte er. Dann stand er hinter der Kücheninsel und kramte in einem Schrank rum. Ich lief ihm hinterher und sah ihm zu, wie er Packung Pfannenkuchen aufriss und sie in die Mikrowelle stellte.

,,Warum hast du sowas im Haus?" hakte ich nach.
,,Weil ich meine nächtlichen Besucherinnen manchmal ein paar Nächte länger behalte" grinste er.
,,So so, ein Player also" stellte ich fest.
,,Ganz genau. Aber keine Sorge, ich habe nicht vor dich zu verführen" zwinkerte er und ich verdrehte die Augen.
,,Das würdest du auch bereuen" scherzte ich und er lachte.
,,Was will ein kleines Mädchen wir du gegen einen großen, bösen Vampir machen?" fragte er provozierend und drückte mich gegen die Kücheninsel.

Ich verschränkte die Arme und grinste ebenfalls provozierend.
,,Ich hab keine Angst vor dir...Und solltest du mich anfassen...ist das Pervers" er lachte amüsiert und schüttelte den Kopf.
,,Mal sehen" sein Gesicht nahm etwas düsteres an, aber an seinen Augen sah man, dass er lachen musste: ,,Vielleicht überfalle ich dich heute Nacht, während du schläfst und werfe dich danach den Volturi vor die Füße" er lachte und ich schob die Unterlippe vor.
,,Tust du eh nicht. Und jetzt lass mich los du Perverser" lachte ich und knuffte ihm in den Bauch. Er grinste und lies mich los.

Er holte die Pfannenkuchen aus der Mikrowelle und schob sie mir zu.
,,Also wenn du Beilagen willst, kannst du dich zwischen Alkohol, Tierblut, Wasser und...Nein, das wars" grinste er und gab mir noch ein kleines Glas Whiskey.
,,Sach' mal! Willst du mich abfüllen oder was?" fragte ich, als ich das Glas ergriff.
,,Ehm...Nein?" es klang wie eine Frage, was mir sein fieses grinsen bestätigte.
,,Nein, ich trink das nicht" beschloss ich und schob es wieder weg, ehe ich anfing zu Essen. Es war jetzt schon der 2 Tag, den ich hier war und es ging schon wieder auf Abend zu. Mir war klar, dass Aro und die anderen mich früher oder später finden würden, aber vielleicht konnte ich bis dahin ja ein Schlupfloch finden. Angst vor einer Strafe hatte ich nicht wirklich, eher davor, dass sie Damon etwas antaten. Ich mochte ihn, deswegen durften sie ihm einfach nichts tun!

,,Schmeckts?" riss er mich aus meinen Gedanken.
,,Bisschen trocken, schmeckt aber" er lächelte.
,,Gut"

,,Mm..Wie lange braucht man in Vampir Geschwindigkeit von Volterra hier her?" fragte ich, nach einer Zeit des Schweigens.
,,1-2 Tage, aber das ist nur die Zeit die ich brauche. Wie lange deine Menschenblut trinkenden Freunde brauchen, weiß ich nicht. Aber weniger als 24 Stunden. Keine Ahnung, warum sie noch nicht hier waren." ich nickte.
,,Vielleicht haben sie sich ja verlaufen" lachte ich und auch er prustete los. Die Vorstellung von Alec und den anderen mit einer Landkarte in der Hand ist
war einfach zu witzig.

,,Vielleicht suchen sie dich aber auch gar nicht"
,,Kann auch sein" meinte ich und zuckte die Schultern.
,,Kann ich aber verstehen" sagte er und ich sah ihn erschrocken an.
,,Äh, Hallo?!" rief ich aus und er hob lachend die Hände.
,,Scheeeeeeerz" meinte er und verschwand aus meiner Sichtweite. Ich aß einfach weiter und stellte danach den Teller in die Spüle.

Dann sah ich mich nach Damon um und bemerkte, dass er wohl im Bad war. Schnell griff ich nach meinem Glas und trank es leer. Ich kann da nichts für, es schmeckt einfach so lecker. Kratzt zwar ein wenig im Hals, aber es ist lecker. Gerade als ich das Glas wieder wegstellte, stürmte Damon wieder rein. Er sah mich erschrocken an.

,,Zu früh gefreut" sagte er und ich sah ihn verwirrt an.
,,W-Was meinst du?" er nickte nach draußen und ich verstand. Scheiße!
,,Hinten raus, ich lenk sie ab!" sagte er und ich schüttelte den Kopf.
,,Du hast doch..-"
,,Los!" sagte er und zog mich am Arm aus der Küche.
,,Okay" sagte ich und rannte zur Hintertür. Ich riss sie auf und sah zurück zu Damon.

Er stand genau hinter mir und flüsterte:
,,Lauf den Pfad da runter, so schnell du kannst. Weiter hinten im Wald kommst du an einem Zaun vorbei, dort steht ein kleines Holzhaus, lauf dahin. Dort wohnt eine bekannte von mir. Zieh die hier an" sagte er und gab mir eine Jacke: ,,Trage sie solange, bis du an dem Wald ankommst, dort wirfst du die Jacke den Abhang runter. Bis zu dem Haus wird es ein bisschen dauern. Bitte, mach nirgend wo eine Pause und wage es erst gar nicht, einzuschlafen. Du wirst bei dieser kälte nicht mehr aufwachen. Mach dir keine Sorgen um mich, ich komm klar. Viel Glück" ich wollte wiedersprechen, doch als ich sein ernstes Gesicht sah, nickte ich.

Ich schlüpfte also in die Jacke und ignorierte die Tatsache, dass ich Alkohol intus, nur eine Kurze Boxershort von Damon und mein Top an hatte. Zum Glück trug ich noch meine Chucks. Dann stand er an der Eingangstür und sah durch das Blickdichte Fenster. Die Eingangstür war in einem anderen Flur, doch durch ein Bild, was an der Wand hing und die Tür spiegelte, konnte ich alles sehen. Es wurde still und nach ein paar Sekunden nickte er mir durch das Bild zu. Kurz darauf klingelte es an der Tür und ich schloss die Tür leise zu. Ich atmete tief ein und rannte dann los.

Es war verdammt kalt und es schneite sogar leicht. Ich biss die Zähne zusammen und rannte weiter. Der Pfand war zum Glück aus Stöckern und Erde, sodass es nicht einfrieren- und ich nicht wegrutschen konnte.

Es war schlimm und verdammt anstrengend. Ich hatte sogar Angst hinunter zufallen, da der Weg nur einen knappen Meter breit zu sein schien und es kein Geländer gab. Dennoch rannte ich weiter, mit Schuldgefühlen Damon gegenüber.

Nach gefühlten Stunden kam ich an dem Waldrand an, den Damon mir beschrieben hatte. Ich zog die Jacke aus und warf sie ohne zu zögern den Abhang runter. Sie blieb aber an einem Ast hängen und man konnte sie leicht sehen. Aber aus Angst vor den Volturi lies ich es dabei und rannte in den Wald hinein. Keine 5 Minuten später blieb ich stehen und ging in die Knie, während ich mich selbst umarmte.

Ich frierte ungemein und mein Kopf pochte so sehr, dass ich dachte er würde explodieren. Ich zitterte, hatte überall Gänsehaut und diese Kälte tat langsam weh; sie brannte. Doch als ich mich an Damons Worte erinnerte, fasste ich mich und lief weiter. Sprinten konnte ich nicht mehr, also joggte ich nur noch. Hin und wieder bekam ich doch ein bisschen Kraft und rannte ein paar Meter, doch danach lief ich wieder. Irgendwann fing mein Kopf an sich zu drehen und ich taumelte rum.

Ich weiß nicht mehr, wie lange das andauerte, doch irgendwann stolperte ich über eine Wurzel oder etwas ähnliches und fiel hin. Ich muss wohl das Bewusstsein verloren haben, denn als ich aufwachte, lag ich in tausenden braunen Decken eingekuschelt, auf einem kleinen Sessel und vor einem Kamin. Shit, wo bin ich?!

Ich murmelte ein bisschen was und schloss meine Augen nochmal, ehe ich mich auf den Rücken drehte und mich auf die Ellenbogen stützte. Meine Augen waren halb geschlossen, als sich eine ältere Frau in meinen Blickwinkel schlich und ich meinen Kopf zu ihr drehte.

,,Ein Glück, du bist wach" sagte sie, mit einer warmen und rauen Stimme. Sie kam auf mich zu und zog mir die Decken kurz weg und schob mein Top hoch. Ich wollte gerade protestieren, als ich ein heißes Kissen auf meinem Bauch spürte und ausseufzte.
,,W-W-Wo bin..bin ich?" stotterte ich und sie lächelte freundlich.
,,In Sicherheit. Ich bin Damons bekannte" ich nickte. Dann legte ich mich wieder hin und schloss stöhnend die Augen.

Mein ganzer Körper schmerzte.
,,Wie kann Damon auch so verantwortungslos sein und so ein kleines und zerbrechliches Ding wie dich alleine durch den Wald schicken" sagte sie und ich schmunzelte.
,,Er hat mich beschützt" sagte ich und sie seufzte.
,,Wie auch immer, wie geht es dir?" fragte sie.
,,Mein ganzer Körper tut weh" murrte ich und ich hörte, wie sie leicht kicherte.
,,Du bist ja auch ganz schön schlimm gefallen. Komm, ich helfe dir mal auf" sie ergriff meine Schultern und setzte mich aufrecht hin.

Ich stöhnte vor schmerz auf und unterdrückte aufkommende Tränen.
,,Was ist denn P-Passiert?" fragte ich nach.
,,Du warst durch die Kälte sehr geschwächt und bist hingefallen. Sehr schwer, da du mehrere Platzwunden hast. Ich denke, deine Schwäche hat mit dem Alkohol in deinem Blut zutun." sagte sie und schüttelte den Kopf: ,,Übrigens, ich bin Anne" lächelte sie nun.
,,Tamara, aber nenn mich bitte Tara" sagte ich und sie nickte.

,,Geht es Damon gut?" fragte ich dann.
,,Ja, er hat mich vor ein paar Stunden angerufen. Deine Volturi Freunde sind hier" sagte sie und ich riss die Augen auf und sah sie erschrocken an. Dann sah ich mich hektisch um, sah jedoch niemanden.
,,Sie befinden sich gerade im Wald und Jagen irgendwas, ich hoffe mal Tiere. Dein Freund Alec kann ganz schön ungemütlich sein, wenn es um dich geht" sagte sie und schüttelte wieder den Kopf.

,,Er...Er ist nicht mein Freund!" stellte ich klar, was sie sichtlich verwunderte.
,,Echt nicht? Komisch, weil er..." sie brach ab und sah Richtung Tür.
,,Was? Was weil er?" sie lächelte mich nur an und stand dann auf. Ich stand ebenfalls auf, jedoch nicht ohne das Gesicht zu verziehen und mich danach wieder hinzusetzten und meinen Kopf fest zu halten.

,,Hier, trink das" sagte sie und gab mir eine große lila Tasse in die Hand: ,,Das ist ein Tee mit verschiedenen Kräutern. Das wird dir gut tun" sagte sie und ich nickte. Der Tee roch nach Hühnerbrühe. Aber an dem Geschmack merkte ich, dass es keine Hühnerbrühe war. Es schmeckte wiederlich und war etwas dickflüssiger. Entsprechend verzog ich das Gesicht.

Als plötzlich die Tür aufging und Anne sich anspannte, drehte ich mich langsam um und stöhnte sofort auf. Scheiße, das wars!   

Eccezionale ♥ | Twilight FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt