Der restliche Schultag verging schnell.
In der Zweiten Pause gesellte sich Sam weiterhin zu mir. Ich freute mich auch wirklich über ihre Gesellschaft, wäre sie nicht die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen Kieran anzuschmachten.
Er verbrachte etwas Zeit mit Finn und Sascha, was ich auch verstehen konnte. Mit denen konnte man wirklich Spaß haben.
Ab und an sah er auch zu uns herüber, wobei Sam immer begann zu kichern. In der Annahme jeder Blick galt ihr, aber sie irrte sich.
Jedes Mal sah Kieran mir direkt in die Augen. Ab und an hatte ich seinen Blick förmlich auf mir gespürt und wiederstand dem Drang, ihn zu erwidern.
Ich würde mir ganz sicher nicht den Kopf verdrehen lassen, schon gar nicht von ihm. Erst einmal sollte ich herausfinden warum er so aussah wie der Typ von meinen Bildern.
Auch die letzten beiden Stunden vergingen schnell, auch in ihnen saß Kieran neben mir.
Nach der Stunde sprang ich auf und wollte mich schnellstmöglich in die Bibliothek begeben. Ich hielt es kaum mehr länger aus.
Ich schmiss meine Sachen irgendwie in die Tasche, stopfte auch meine Jacke hinein und sprintete los.
Kurz bevor ich mein Ziel erreicht hatte, hielt mich etwas am Arm fest. Ich wirbelte herum und erblickte Kieran. Dieser grinste mich an, wobei ich einfach nur die Augen verdrehte.
"Du schon wieder.", stellte ich nüchtern fest.
"Tja, so schnell wird man mich nicht los.", entgegnete er.
"Sehe ich.", gab ich etwas pampig zurück.
Ich wandte mich zum Gehen, doch bemerkte erst da, dass er immer noch meinen Arm umfasste. Ich blickte abwechselnd von seiner Hand, deren Griff sich nicht lockerte, zu seinem Gesicht.
Okay, wenn er nicht gleich seine Drecksgriffel von mir nehmen würde, garantiere ich für nichts.
Zwar befanden sie sich nicht direkt auf meiner Haut, sondern nur auf meinem Pullover, dennoch war es mir mehr als unangenehm.
"Lass mich los.", sagte ich dann, so ruhig wie möglich.
Aber anstatt mich loszulassen, zog er es vor mich auszufragen:"Wo willst du hin?"
Als ginge ihn das etwas an. Ich versuchte noch einmal mich aus seinem Griff zu befreien, vergeblich.
"Das geht dich nichts an, wenn du mich dann bitte loslassen würdest...",
Warum wurde ich plötzlich so unfreundlich? Er war doch eigentlich recht nett gewesen. Trotzdem schwöre ich, wenn er nicht gleich die Finger von meinem Arm nimmt, schlage ich sein Gesicht zu Brei.
Das würde zwar kaum funktionieren, da er offensichtlich um einiges stärker war, aber ich ließ mich in dem Glauben.
Erst jetzt sah Kieran auf seine Hand, als hätte er ganz vergessen gehabt, dass sie noch immer meinen Arm umfasste. Langsam nahm er seine Hand weg, entschuldigte sich jedoch nicht.
"Sagst du mir jetzt wo du hingehst?", fragte er erneut.
Nun, wo er losgelassen hatte, rieb ich mir über die Stelle, an der seine Hand gelegen hatte. Ouch.
"Bibliothek.", murmelte ich und setzte zum gehen an.
"Ich komme mit, wollte mich sowieso noch etwas umsehen.", sagte er.
Das war keine Frage, es war einfach nur eine Feststellung. Sag mal geht's noch? Das Wiedersehen mit Ace und Warro konnte ich dann wohl abhaken, für den Moment zumindest.
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Begebenheiten
FantasyWinter ist 17, vor kurzem ist sie umgezogen und schon seit längerem zeichnet sie Bilder eines mysteriösen Jungen. Als dieser dann plötzlich vor ihr steht, ist sie vollkommen sprachlos. Doch das sollte nicht die einzige ungewöhnliche Bekanntschaft bl...