20. Spontaneous decision

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Heute Morgen eröffneten mir meine Eltern, dass sie mit May einen Ausflug machen wollten in irgendeinen Tierpark ein paar Städte weiter. So musste ich mir wenigstens keine Ausrede überlegen um das Haus zu verlassen.

Richtig, ich werde zur Schule gehen.
Mein Entschluss stand.

Meine Neugier war einfach zu groß. Auch wenn ich inständig hoffte, dass die Nachricht nur von Warro war. Jemand anderes fiel mir nicht ein. Ace war wohl kaum in der Lage SMS zu tippen.

Schnell schnappte ich mir meinen Rucksack und stopfte alles Mögliche hinein.

"Wir fahren jetzt.", hörte ich meine Ma von unter rufen.

"Geht klar.", antwortete ich ihr schnell.

Okay, nur noch eine Jacke und mein Handy. Im Kopf ging ich noch einmal die wichtigsten Punkte durch.Ich sollte mein Pfefferspray auch noch einpacken. Ich meine, man weiß ja nie. Außerdem wurden das Letzte mal Pfeile nach mir geschossen!

Aus welchem Grund auch immer belächelte ich diese Situation letzten Endes nur. Als wären die Pfeile nicht echt oder nichts anderes als eine Illusion, doch das waren sie nicht, dennoch fürchtete ich mich nicht.

Nicht vor so etwas.

Ich warf einen Blick auf die Uhr und schob mein Handy dann ebenfalls in den Rucksack. Ich beschloss das Fahrrad zu nehmen, so war ich an keinerlei Zeiten gebunden, war aber dennoch wesentlich schneller als zu Fuß.

Ich ging die Treppen herunter und warf noch einem letzten sehnsüchtigen Blick nach oben.

Ich könnte auch hier bleiben und ein gutes Buch lesen oder die ersten 3 Staffeln von 'Charmed' hintereinander schauen, mit ein paar Chips oder Keksen. Ja, vielleicht sollte ich...

Ich setzte den Fuß wieder auf die unterste Treppenstufe.

Nein, ich musste das durchziehen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und raste zur Tür hinaus so schnell ich konnte, sonst wäre ich eventuell gar nicht gegangen.

Zu unheimlich war die Nachricht in vielerlei Hinsicht gewesen und ebenso spannend zugleich.

Einfach nicht mehr darüber nachdenken und das einfach durchziehen, Winter. Dir wird nichts passieren, selbst wenn hattest du ein sehr schönes Leben. Deine Eltern würden sich die Augen aus dem Kopf heulen, deine Schwester erst recht.

Nicht darüber nachdenken!

Ich atmete einmal tief durch und zog mit einem Ruck die Tür ran. Das klicken des Schlosses ertönte, womit meine Entscheidung für mich endgültig war.

Ich hastete zum alten Schuppen, den wir immer noch nicht wirklich aufgeräumt hatten. Wir kamen an, schoben die Fahrräder rein und machten das Ding wieder zu.

So lief ich auch direkt in ein Spinnennetz. Ich fuchtelte wie wild in der Luft herum und war heilfroh, dass keine Spinne darin gesessen hatte. Allein bei dem Gedanken daran schüttelte es mich.

Keine Minute später schwang ich mich auf mein Rad und fuhr los. Wahrscheinlich hätte ich mindestens Zeit bis 5 Uhr. Das müsste reichen, locker.

Kieran's POV

Nein! Sofort parkte ich meinen Wagen am Straßenrand. Ich riss die Tür auf und beschleunigte meinen Schritt, um ans Ende der Straße zu gelangen. Verzweifelt sah ich umher. So sehr ich auch gehofft hatte, mich verguckt zu haben, so genau sah ich sie nun.

Winter, sie fuhr freudig mit ihrem Rad Richtung Schule. Was auch immer sie dort wollte, es konnte nicht gut sein.

Sie war zu neugierig, viel zu neugierig. Es grenzte an einem Wunder, dass sie mich noch nicht mit hunderten von Fragen gelöchert hatte. Dennoch hat sie welche, eine Menge sogar, und irgendwann würde sie sie stellen, Antworten verlangen und ich müsste sie ihr geben.

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