"Meine Antwort lautet nein. N-E-I-N. Nie und nimmer kriegst du mich da rein!"
Kieran drehte sich belustigt zu mir um, ließ sich jedoch nicht beirren. Als er einen Schritt auf mich zu tat, trat ich wiederum einen zurück.
"Ich habe noch gar nichts gefragt.", antwortete er mir seinem unschuldigstem Grinsen im Gesicht.
"Die Betonung liegt auf dem Wort 'noch'.", sagte ich trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Komm schon. Sei nicht so eine Spaßbremse."
Er kam näher und legte seine Hände auf meine Hüfte. Ein Brennen schoss durch meinen Körper und ich spürte wie mir die röte in die Wangen schoss. Was wird das hier?
"Wir haben doch erst Ende September. Hab dich nicht so.", schmollte er und versuchte mir in die Augen zu schauen, doch ich wich ihm aus.
"Und das Wasser ist arschkalt!", entgegnete ich entsetzt und wandte mich aus seinem Griff.
Er hatte mich zu einem wirklich wunderschönen See geführt, der auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald lag. Ringsherum standen Bäume und die Sonne spiegelte sich leicht auf der Oberfläche des erstaunlich klaren Wassers. Alles in allem, war es einfach perfekt.
Doch ein Blick seinerseits hatte gereicht um ihn zu durchschauen. Um nichts in der Welt würde er mich dazu bewegen können dort hinein zu steigen, nicht zu dieser Jahreszeit.
Ich drehte mich um und ging die ersten Schritte zurück zum Auto, als mich plötzlich 2 Arme umschlungen und Kieran mich prompt über seine Schulter warf.
"Was wird das?", quiekte ich und hämmerte hilflos mit den Fäusten auf seinen Rücken ein.
Kieran reagierte erst gar nicht darauf und stapfte Richtung Wasser. Im Gehen streifte er sich die Turnschuhe von den Füßen und zog auch meine ganz nebenbei aus.
"Bitte nicht.", jammerte ich weiter, selbst wenn es keinen Sinn mehr haben würde.
Er tat den ersten Schritt ins Wasser, ohne auch nur ansatzweise zu zögern. Leider auch ohne Anstalten zu machen mich abzusetzen.
"Nimm es mir nicht so übel.", sagte er und zog mich langsam hinab.
Meine Zehen berührten bereits sachte das Wasser und ehe ich mich versah stand ich, ähnlich wie Kieran, knietief im See.
Ich hatte Recht behalten, es war wirklich alles andere als angenehm. Augenblicklich begann ich zu zittern, doch Kieran stand direkt vor mir und trennte mich von rettenden Ufer. Unruhig trat ichvauf der Stelle.
Okay, ich war noch nie jemand gewesen, der auf halbe Sachen stand. Also wenn, dann richtig. So stellte ich mich auf die Zehenspitzen und befand mich somit doch beinahe mit Kieran auf Augenhöhe. Behutsam legte ich die Hand in seinen Nacken und zog ihn etwas zu mir herab. Sein Atem streifte meine Haut und die Härchen in seinem Nacken stellte sich auf. Langsam beugte ich mich vor. Ein Windhauch umgab uns und trug seinen Geruch zu mir. Kiefer, schoss es mir durch den Kopf.
"Wer zuerst drüben ist.", flüsterte ich leise.
Ohne weiter darüber nachzudenken, sprintete ich ins Wasser, ignorierte die Kälte um mich herum. Der See war nicht besonders groß, die Distanz durchaus zu schaffen und da ich die Sommer als Kind teilweise nur im Wasser verbracht hatte, müsste ich das hinbekommen, trotz der Kälte und meinen Klamotten, die nass und schwer an mir klebten. So hoffte ich zumindest.
Ich schwamm um mein Leben und glücklicherweise wurde mir mit jedem Meter zunehmend wärmer. Scharf zog ich Luft ein und schwamm weiter. Ich wusste, dass Kieran sich direkt hinter mir befinden musste, doch bis jetzt hatte er mich nicht eingeholt.
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Begebenheiten
FantasyWinter ist 17, vor kurzem ist sie umgezogen und schon seit längerem zeichnet sie Bilder eines mysteriösen Jungen. Als dieser dann plötzlich vor ihr steht, ist sie vollkommen sprachlos. Doch das sollte nicht die einzige ungewöhnliche Bekanntschaft bl...