Am Montag war ich so müde wie schon lange nicht mehr. Ich saß am Küchentisch und schmierte mir ein Nutellabrötchen, während meine Mutter mich ausquetschte. Sie war mit Dad zwei Tage weggefahren, und so war ich mit Brianna alleine gewesen.
"Also wart ihr essen, dann in den Park, wo er dir eine Kette geschenkt hat, und dann seid ihr nach Hause gefahren?", fasste sie alles nochmal zusammen.
Ich nickte erschöpft. "Genau, Mom. Darf ich jetzt weiteressen?" "Und habt ihr euch geküsst?" "Ihr habt euch geküsst?!"
Ich schrak zusammen. Dad stand im Türrahmen und funkelte mich an. "Nein?!" Er starrte mich mit zusammengekniffenen Augen an.
"Bist du sicher?" Ich warf mein Haar zurück. "Dad! Ich liebe ihn nicht! Er ist nur ein guter Schulfreund, aber es könnte sein dass er ein bisschen in mich verliebt ist ..."
"Hat er dich angefasst?" "Dad! Also wirklich! Jason würde das niemals tun!", rief ich aufgebracht.
"Bei der heutigen Jugend weiß man nie!", verteidigte er sich. "Vertrau mir. Wenn ich das Gefühl habe, dass er irgendwas mit mir vorhat, was mir gefährlich werden könnte, sage ich dir Bescheid. Versprochen."
Er legte den Kopf schief. Dann seufzte er. "Ich kann wohl nicht kurz mit zur Schule kommen und ihm sagen dass er gefälligst seine Finger von meiner Tochter lassen soll?"
Lachend umarmte ich ihn. "Nein, das geht nicht, Daddy." Er umarmte mich fest, dann ließ er mich los. "Los jetzt, du musst in die Schule, Kleines."
Ich gab ihm einen Kuss auf die Locken. "Auf Wiedersehen, Daddy."
Dann nahm ich meine Tasche, winkte meinen Eltern kurz zu und sprintete dann aus dem Haus.
Ich kam viel zu spät an der Schule an, und musste mich deshalb höllisch beeilen. Ich rannte den Flur entlang zu meinem Klassenzimmer.
An der Ecke zum 200-Flur stieß ich mit voller Wucht mit jemandem zusammen. Ich hielt mir stöhnend den Kopf, da wir mit diesem zusammengeknallt waren.
"Sorry ...", entschuldigte sich jemand, stand auf und rannte weiter. Ich riss mich zusammen und lief ebenfalls los.
Als ich keuchend die Tür zum Klassenzimmer aufriss, starrten mich alle entsetzt an.
"Entschuldigung, Sir, ich habe verschlafen", japste ich. Unwillig winkte der Lehrer mich zu meinem Platz.
Aber heute saß nicht Emily neben mir, sondern Jason.
Verwirrt sah ich ihn an. "Wo ist Emily?", fragte ich und bemühte mich um eine ruhigere Atmung.
"Sie schwänzt, hat keine Lust auf Geschichte, sagte sie." "Achso", murmelte ich und ließ meine Tasche zu Boden sinken.
"Miss Parker, wenn Sie die Güte hätten dem Unterricht Ihre Aufmerksamkeit zu schenken, wäre ich Ihnen sehr dankbar", quäkte der Lehrer und sah mich missbilligend an.
Ich murmelte eine Entschuldigung und schwieg für den Rest der Stunde.
Als ich nach dem Klingeln aus dem Klassenzimmer huschen wollte, hielt Jason mich fest.
Fragend sah ich ihn an. "Ich ... ähem ... ich wollte dich fragen, ob wir mal wieder was zusammen machen wollen." Hoffnungsvoll lächelnd wartete er auf meine Antwort. "Ähm ...", murmelte ich unsicher.
Ich wollte mich nicht mit ihm treffen, denn ich war nicht in ihn verliebt und er machte sich Hoffnungen, was ich wiederum nicht wollte, da es unsere Freundschaft zerstören würde.
"Kommt drauf an", sagte ich zögerlich. "Wann denn?" "Ich dachte, so am Donnerstag gegen 7Uhr?"
Ich seufzte. "Hattest du mir nicht versprochen, mich in Ruhe zu lassen?" Enttäuscht sanken seine Mundwinkel herab. Doch er probierte es mit einem Lächeln nochmal: "Dann als Freunde?"
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Rebel
Fanfiction11 Jahre nach Ende von "Daughters": Aus Julie und Brianna Parker-Styles sind Teenager geworden. Alles ändert sich, als die Zwillinge auf eine normale Schule müssen. Zum ersten Mal müssen sie mit Gefühlen klarkommen, die sie noch nie erlebt haben, un...