Kapitel 18

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Kapitel 18

Bria's P.o.V.

Ich raufte mir die Haare. Hatte meine wundervolle Zwillingsschwester wirklich versucht, sich umzubringen? Warum? Wegen mir? Hatte ich vielleicht auch eine Teilschuld?

Nein, das glaube ich nicht. Wir haben uns immer gut verstanden. Aber mit Dad hatte sie so ihre Schwierigkeiten. Die beiden waren sich einfach viel zu ähnlich.

Zwei extrem starke Charaktere in einem Haus eingesperrt, das geht auf Dauer nicht gut. Und genau das war der Fall.

Aber die beiden haben sich immer wieder gestritten, und nie hatte es Julie so viel ausgemacht, dass sie sich umbringen wollte.

Es gab also zwei Möglichkeiten: Entweder, sie hatte vorher einen fürchterlich großen Streit mit Jake, oder Dad hatte etwas gesagt oder getan, was sie vollkommen aus der Bahn geworfen hat.

Entschlossen stand ich auf und eilte aus dem Wartezimmer zu ihrem Krankenzimmer. Dort traf ich Jake an, der gerade davor stand und irgendetwas in sein Handy eintippte.

"Jake?", fragte ich und ging auf ihn zu. Er hob den Blick.

"Ihr zwei seht euch wirklich unglaublich ähnlich, weißt du das?", fragte er.

Ich musste lächeln. "Tja, das ist nunmal so bei Zwillingen, weißt du."

Dann aber erinnerte ich mich an meine Fragen. "Jake, wieso...?", setzte ich an.

Doch er unterbrach mich. "Ich weiß nicht, wieso sie es getan hat, Brianna. Ich hatte nichts damit zu tun. Glaube ich jedenfalls. Wir habe uns nicht gestritten oder so, falls du das meinst."

Ich nickte. Ich hatte es so sehr gehofft. Jetzt lag es wahrscheinlich doch an Dad. Oder an mir.

Ich stieß die Tür zu Julie's Zimmer auf. Sie war allein.

Verwirrt drehte ich mich zu Jake um. "Ist mein Vater hier rausgegangen?" Er nickte. "Ja, ich glaube er wollte zu deiner Mom. Um zu schauen, ob alles in Ordnung ist."

"Okay." Ich schloss die Tür wieder. Dann zückte ich mein Handy, und wählte seine Nummer. Er ging natürlich nicht dran. 

Ich seufzte. "Na gut, dann frage ich sie eben selbst..."

Jake nickte zustimmend. "Sie meinte, dass irgendetwas schreckliches geschehen ist. Wollte ich dir nur kurz sagen." Ich hob die Augenbrauen. 

Ich öffnete ihre Tür wieder. 

"Julie?" "Komm rein", sagte sie leise, gedämpft durch ihre Decke. Ich ging zu ihr, und legte mich vorsichtig neben sie.

Behutsam streichelte ich ihren Kopf.

"Julie, was ist los mit dir? Du kannst mir doch alles erzählen, was dich bedrückt", sagte ich leise.

Sie nahm meine Hand und drückte sie ganz fest.

"Es geht um Dad ..."

Ich wartete.

"Er hatte eine Affäre."

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