Kapitel 14

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Kapitel 14

Bria's P.o.V.

Ich zog eine Sonnenbrille auf, als ich aus dem Haus ging. In letzter Zeit hatten so viele Paparazzis an uns Interesse, ich konnte fast nicht mehr rausgehen und musste mich im Haus verschanzen. Und alles wegen Julie und Jake.

Das Geschrei wurde lauter, als sie mich entdeckten. Sie brüllten mich mit Fragen zu: Ob es stimmte, dass Jake ein gefährlicher Drogendealer war, ob Julie schwanger von ihm war, ob das Baby von Mom ein Junge oder ein Mädchen wurde.

Ich blieb stumm, senkte den Blick nach unten und ging zügig zur Garage. Ich wollte zu Alice fahren.

Sie war mittlerweile im 5. Monat schwanger. Ihr Freund und ihre Familie hatten es gut aufgenommen. Ich war dabei gewesen als sie es ihnen gesagt hatte. Zuerst waren natürlich alle geschockt, doch dann war es okay für sie.

Ich schloss mein Auto auf, setzte mich rein und warf meine Tasche auf den Hintersitz. Dann fuhr ich schnell an den Fotografen vorbei. Sie folgten mir natürlich, aber nach einer Weile würde ich sie schon abschütteln können.

Ich entspannte mich.


Nach einer Weile schaute ich wieder in den Rückspiegel und erschrak mich fürchterlich. Es waren immer noch fünf Autos hinter mir, und die Fotografen hingen halb auf der Straße und knipsten wie wild Fotos.

Ich bekam es langsam mit der Angst zu tun. Zitternd kramte ich mein Handy aus der Tasche und rief Dad an.

"Ja, was gibt's, Bria?", meldete er sich. "Dad! Ich sitze gerade im Auto, und hinter mir sind ganz viele Wagen mit Fotografen! Sie lassen sich nicht abschütteln. Dad, ich hab Angst!"

Er schluckte hörbar. "Reg dich nicht auf, mein Engel ... Wie wär's wenn du einfach wieder zuückfahren würdest?"

"Das geht nicht, ich hab Alice versprochen beim Ultraschall dabei zu sein!" "Dann sag ihr ab. Schatz, du weißt doch was mit Prinzessin Diana passiert ist?"

"Dad! Du machst mir Angst!" "Okay, tut mir leid. Ruf die Polizei! Die wird das regeln. Oder warte, ich schick dir Paul vorbei! Der regelt das schon."

Paul war Dad's Bodyguard. Er war schon da, als er mit meinen Onkeln seine Karriere gestartet hatte, und war mir wie ein fünfter Onkel.

"Okay, aber er soll sich beeilen!" "Ich sag ihm sofort Bescheid."

Es war eine Weile still. Dann meldete er sich mit einem Knacken in der Leitung wieder.

"Okay, Paul kommt. Wo bist du?" Ich schaute mich hektisch um. Wo war ich überhaupt?

"Ich glaube ich bin auf der Straße zu Melissa!" Melissa war meine Stute. Ich liebte sie sehr.

"Okay, dann fahr langsamer. Er ist unterwegs und bringt Lou mit!" "Okay." Eine Träne bahnte sich den Weg auf meiner Wange.

"Brianna? Es ist alles okay. Beruhig dich. Shsh, gleich sind sie da."

Ich legte auf und fuhr langsamer. Die Autos kamen immer näher. Ich bekam schreckliche Panik und trat auf die Bremse. Der Wagen machte eine Vollbremsung, die Reifen protestierten quietschend und drehten sich auf dem Sandweg.

Ich verlor für ein paar Sekunden die Kontrolle über das Auto und schrie in Panik laut auf. Dann kam der Wagen zum Stillstand.

Ich wagte es erst nach ein paar Sekunden die Augen zu öffnen. War ich tot?

Nein, war ich nicht. Ich hatte mir die Hand verletzt. Sie war irgendwo gegen gestoßen und tat unwahrscheinlich weh.

Ich hörte aufgeregtes Geschnatter um mich herum. Fotografen standen um den Wagen herum und schossen wie wild Fotos.

Mit dem unverletzten Arm verbarg ich mein Gesicht und drehte mich um. Oh Gott. Oh Gott. Dad würde so sauer sein.

Hol mich hier raus, Daddy, betete ich in Gedanken. Hol mich hier raus.

Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür, und zwei vertraute Arme zogen mich aus dem Auto. Ich hielt meinen Arm immer noch vor mein Gesicht, als Paul mich zu seinem Auto brachte.

Ich setzte mich auf den Vordersitz, wurde angeschnallt, und dann startete der Wagen. Ich öffnete die Augen.

Hinter mir saß ein besorgter Louis. "Lou", schluchzte ich und streckte eine Hand nach ihm aus. Mein Onkel nahm sie und umarmte mich fest.

"Shsh, jetzt ist alles gut. Wir bringen dich ins Krankenhaus, da wird dein Arm versorgt, und dann bist du ganz schnell wieder zuhause. Alles wird gut", flüsterte er in mein Ohr, welches von meinem Haar verdeckt wurde.

Ich schniefte noch ein paar Mal wie ein kleines Kind, dann riss ich mich zusammen. Ich musste fürchterlich aussehen.

Louis hielt die ganze Fahrt über meine Hand.


Am Krankenhaus wartete schon Ella auf mich. Sie war Louis' und Eleanor's gemeinsame Tochter, und nur ein Jahr jünger als Julie und ich. Sie war meine beste Freundin, immerhin waren wir wie Schwestern aufgewachsen. 

"Bria!" Sie nahm mich in den Arm. "Was machst du denn für Sachen." Ich hielt sie fest umklammert.

"Lass uns reingehen!", unterbrach Louis uns. "Brianna muss versorgt werden." Ich nickte undd nahm Ella an der gesunden Hand. Sie jedoch löste sich von mir und rannte vor. Zwei Sekunden später kam sie mit einem Rollstuhl zurück.

Ich wich zurück. "Oh nein!" "Oh doch!", erklärte Ella und warf selbstbewusst ihr langes braunes Haar zurück. "Du hast einen Schock. Sonst klappst du uns hier noch zusammen. Reinsetzen."

Ich tat, was sie wollte. Ella wollte Ärztin werden, das passte wie die Faust aufs Auge zu ihr. Sie war super in der Schule, kam irgendwie mit allen klar, hatte einen perfekten Freund und sah toll aus. Außerdem hatte sie ein großes Talent im Singen, was sie eindeutig von Louis geerbt hatte.

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