9. Kapitel - Zeit vergeht

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Erstmals irrten wieder etwas umher, suchten nach der Höhle und fanden natürlich nichts. Ich konzentrierte mich und lauschte den Geräuschen meiner Umgebung, da ich nach den Stimmen suchte, mit denen Arathan und ich schon einmal in der Lage waren, diese Unterirdischen Ruinen zu finden. Der kalte Nordwind pfiff mir um die Ohren, ließ die Blätter der Bäume rascheln und die Tiere in ihre Einrichtungen flüchten. Schritte, von Denaryan und Melissande, wanderten wild umher, blieben kurz ruhig und trampelten dann weiter. Ansonsten war nichts mehr zu hören, außer mein eigener Atem. >>Was machst du da?<<, unterbrach Denaryan meine Konzentration und Melissande antwortete: >>Vielleicht versucht sie sich an etwas mehr zu erinnern? Keine Ahnung, aber was auch immer sie macht, stör sie nicht!<< Ihre Stimme klang geschwächt und als ich sie fragen wollte, ob alles in Ordnung sei, hörte ich etwas. Es war nicht das selbe Geräusch wie mit Arathan, aber es war eines, das nur ich zu hören schien. Noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, rannte ich in die Richtung von der ich das Geräusch vernahm. >>Lyna, warte!<<, rief Melissande, aber ich wartete nicht. Wenn ich dem Geräusch nicht gleich nach gehe, verschwindet es vielleicht und außerdem bin ich positiv der Dinge, das sie mich schon einholen werden.

Das Geräusch wurde immer lauter und ich konnte ihn der Ferne schon die Struktur einer zerfallen Höhle erkennen. Doch davor war noch etwas anderes, was ich erst viel zu spät erkannte, also rannte ich in die Arme des Dyan. >>Du bist manchmal ganz schon tollpatschig, kann das sein?<<, lachte er, ließ mich los und streichte mir über dem Kopf, >>Du warst ganz schon schnell, weißt du das?<< Ich konnte auf seine Frage nicht eingehen. Viel zu sehr war ich geschockt und überrascht darüber, das er hier war. Melissande und Denaryan hatten nach ein paar Minuten voller Schweigen uns auch endlich erreicht und waren zum Glück genauso verwundert wie ich. Er lachte: >>Ich hoffe ihr hattet nicht vor da rein zu gehen!<< Er hatte so ein freundliches und warmes Lachen, aber dadurch das er lachte, konnte ich ihn nicht so ernst nehmen, weshalb ich mit lachen musste. >>Pst, Melissande! Ich glaube die sind durchgedreht, kannst du dagegen was machen?<<, flüsterte Denaryan und Melissande schüttelte den Kopf. >>Mehr wie mitlachen oder flüchten leider nicht<<, fügte sie nachträglich hinzu und lachte dann mit mir und dem Dyan. >>Na ja, es interessiert mich eigentlich viel mehr, was ihr hier macht und wie ihr diesen Ort gefunden habt<<, unterbrach Tharnek die gerade so gute Stimmung. >>Es ist der selbe Ort, wo auch ich und Arathan waren und wir... wollten nach ihm suchen<<, erklärte ich ihm >>Den Ort hier haben wir durch Lyna gefunden<<, fügte Denaryan anschließend hinzu. Tharnek wirkte auf einmal ziemlich nachdenklich und sah mich mit einer strengen Miene an. >>Hast du was gehört?<<, fragte er auf einmal. >>Äh... Ich... also, ja... ich habe was gehört, kann aber nicht sagen, was es war<<, antwortete ich ihm etwas zu unsicher. >>Verdammt Lyna! Wo ist dein Selbstbewusstsein hin? Das war gerade echt peinlich<<, dachte ich. >>Ich verstehe...<<, sagte Tharnek plötzlich, >>Und ich nehme an, das du auch etwas Gehört hast, als du mit deinem Bruder hier warst?<< Ich nickte. >>Er... er ist eigentlich nicht mein richtiger Bruder, sondern mein bester Freund...<<, fügte ich nach dem nicken noch hinzu. >>Ich weiß<<, kam es kühl von ihm als Antwort, dann schien es, als würde er schon wieder überlegen. Geduldig beobachteten Melissande und Denaryan das Gespräch zwischen mir und dem Dyan, doch als dieser nichts mehr sagte, wendete Melissande ihren Blick von uns ab und betrachtete den zerstörten Höhleneingang, während Denaryan einfach ungeduldig, und wie ein kleines Kind, gelangweilt stöhnte und mit den Armen hinter dem Rücken verschränkt leicht wippte.

>>Also gut<<, sprach Tharnek, >>Wenn ihr rein wollt, werde ich mit euch gehen, aber vergesst nicht, das die Zeit in der Höhle schneller vergeht und sie droht, jeden Moment einzustürzen. Wenn dies geschieht verschwinden wir sofort, auch wenn wir nichts gefunden haben... Was auch immer ihr sucht... Und Lyna<<, er sah mich beunruhigt an, >>Wenn wir wieder in eurem Lager sind möchte ich gerne mit dir sprechen, allein<< Er betonte jedes Wort so geschickt, das mir ein kalter Schauer den Rücken runter lief und ich mich schon davor fürchtete, was er später mir zu sagen hat. >>Moment, was meint ihr mit "Die Zeit in der Höhle vergeht schneller"?<<, hakte Denaryan nach, aber Tharnek antwortete nicht, sondern war schon im Halbdunkel des Eingangs verschunden. Melissande folgte ihm stumm und sah, als sie an mir vorbei lief, mich misstrauisch an. War sie jetzt sauer auf mich, weil ich sie vorhin angelogen habe oder machte sie sich sorgen, weil sie nicht wusste was uns in der Höhle erwartet? Dylan schaute nur auf den Boden, als er die Dunkelheit betrat und ich bildete den Schluss. Hoffentlich änderte sich noch diese Aufstellung, da ich es nicht mochte, wenn wir alle so getrennt waren.

Shadow Ages: Die dunkle Zeit beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt