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Dieses Kapitel widme ich LaraPlm  weil sie mir gesagt hat, dass sie es gerne mag. Danke für so viele Jahre enge Freundschaft und die ganzen Erinnerungen. Love YOU (you know what I mean) ❤

Ich öffne die Ladentür und höre lautes Gelächter. Kaum habe ich die Tür hinter mir geschlossen, kommt Luke um die Ecke und umarmt mich zur Begrüßung. ''Hi Annie'' grinst er. ''Hey Luke'' antworte ich. ''Ähm..ich wollte dir ja was zeigen...die CD, die ich dir gegeben habe..das bin ich mit meiner Band..und ich wollte dir die Jungs heute vorstellen.'' Er wirkt irgendwie schüchtern. ''Oha wie cool! Das hätte ich gar nicht gedacht!'' Sofort verdränge ich die Gedanken an meine Mutter und was passiert ist und freue mich darauf, Lukes Bandkollegen kennenzulernen. ''Ist das denn okay für dich?'' fragt er mich leise. ''Okay? Das ist mega!'' Ich grinse von einem Ohr zum anderen. ''Na dann! Die Jungs sitzen hinten.'' Ich folge Luke nach hinten und werde von drei Jungs begrüßt. Alle drei sind groß, fast so groß wie Luke und unglaublich nett. Ich mag sie jetzt schon. Der eine, Michael, hat rote Haare und einen Augenbrauenpiercing. Er sieht am meisten ''Punk-Rock'' aus. Dann ist da noch Calum, der Bassist. Er ist Kiwi, nicht Asiate, wie er betont. Als er das sagt, brechen die anderen in großes Lachen aus. Auch ich muss unwillkürlich lachen. Der letzte heißt Ashton und ist der Drummer. Er hat etwas längere lockige Haare und ein sehr lustiges Lachen. Dann erzählt Luke, dass sie 5 Seconds of Summer heißen und auch Videos auf einem YouTube Channel hochladen. ''Könnt ihr mir was vorspielen?'' frage ich vorsichtig. ''Na klar!'' grinst Michael. ''Das Lied heißt She looks so perfect'' sagt Ashton und zählt vor. Die Jungs fangen an zu spielen und sehen dabei unglaublich glücklich aus. Es macht so Spaß, ihnen dabei zuzusehen. Allerdings erinnert es mich an die Zeit, in der auch ich so gerne gesungen habe, an eine Zeit in der ich glücklich war, in der mein Vater noch lebte...und dann kommen auch die Gedanken an den Streit mit Mama vorhin zurück. Ohne, dass ich sie aufhalten kann, laufen die Tränen über mein Gesicht. Sofort hört Luke auf zu singen und auch die anderen drei hören auf zu spielen. Luke nimmt mich in den Arm, entschuldigt uns und führt mich in den Laden. Ich fange an, doller zu weinen und lasse mich in seine Arme sinken. Er setzt sich auf den Boden und zieht mich an seine Brust. Ich unterdrücke meine Tränen nicht, versuche mich nicht zu beruhigen, wie sonst, sondern lasse alles raus. Lukes T-Shirt ist schon komplett durchnässt, aber ich kann nicht aufhören zu weinen. Ich bemerke, wie einer der drei Jungs zu uns kommt und fragt was los ist. Luke sagt, dass er nicht weiß, ob er darüber sprechen darf und schickt ihn wieder weg. Dann legt er eine Hand auf meine Haare und streichelt mit der anderen sanft über meinen Rücken. Langsam merke ich, wie die Tränen weniger werden und hebe vorsichtig meinen Kopf. Ich sehe in die besorgten Augen von Luke und ringe mir ein Lächeln ab. ''Hey Little.'' sagte er leise. ''Hey'' antworte ich. ''Möchtest du darüber reden?'' Ich nicke und beginne zu erzählen. ''Emma war heute nicht in der Schule..und als meine Lehrerin kurz aus dem Raum gegangen ist, haben die Idioten der Klasse angefangen mich mit Papierkugeln abzuwerfen und dann haben sie mir einen Zettel gegeben, auf dem stand, dass ich mich ja nicht wundern müsse, wenn ich keine Freunde habe, wenn ich immer so scheiße drauf wäre. Ich hatte eine Panikattacke und bin auf die Toilette gerannt. Meine Lehrerin hat mich gefunden und vom Unterricht freigestellt. Zuhause habe ich mich dann mit Mama gestritten...'' ''Das hört sich gar nicht gut an. Worum ging es denn im Streit?'' Ich erzähle ihm auch das und fange wieder an zu weinen. Er drückt mich an sich. ''Nicht weinen Annie. Wir kriegen das hin. Ich bin immer für dich da, wenn etwas ist.'' ''Danke'' flüstere ich. ''Hast du den Jungs eigentlich erzählt, was mit mir los ist?'' ''Nein. Ich wusste nicht, ob du das möchtest.'' ''Du kannst es ihnen ruhig erzählen. Ich glaube ich fände das sogar besser...'' Ich schaue zu ihm auf und sein Mund verzieht sich zu einem Lächeln. ''Okay. Ich rede mit ihnen darüber. Oder möchtest du das selber machen?'' Ich schüttele den Kopf. ''Aber ich möchte dabei sein...'' ''Okay Süße, dann erzählen wir den dreien jetzt, warum wir so lange hier saßen.'' Ich stehe von seinem Schoß auf und auch er steht auf. Ashton, Calum und Michael drehen sich um, als wir wieder zurückkommen. ''Wir müssen mit euch reden...'' sagt Luke und wir alle setzen und auf den Boden. Ich sitze vor Luke und lehne mich an seine Brust. Leise fängt Luke an zu erzählen. Ich habe ihm alles gesagt, wie der Unfall passiert ist, wie es mir danach ging, was nach dem Unfall passiert ist, wie es mir jetzt geht und, dass das Verhältnis zu meiner inzwischen ziemlich schlecht ist. Nur, dass ich auf dem Konzert gesungen habe, lasse ich aus. Das alles erfahren jetzt auch Cal, Ash und Mikey. Mit großen Augen hören sie zu. Ich sehe, dass Ash feuchte Augen hat und auch die anderen beiden mit den Tränen kämpfen. Als Luke fertig erzählt hat, sagt Michael: ''Grouphug'' und alle stürmen auf uns zu, um uns zu umarmen. Ich genieße das Gefühl, denn ich hatte lange nicht mehr so viele Leute um mich, die für mich da sind.

Zwar kenne ich Luke erst seit einigen Wochen und die Jungs erst seit ein paar Stunden, aber ich hatte von Anfang an Vertrauen in die vier. Wie zur Bestätigung sagte Calum: ''Wir sind immer für dich da Annie! Wir kennen dich zwar erst seit drei Stunden oder so, aber wir lieben dich jetzt schon.'' ''Außerdem ist es doch egal, ob du depressiv bist oder nicht. Du bist ein wunderbarer Mensch und wir helfen dir durch die ganze Scheiße!'' fügt Michael hinzu. ''Und selbst wenn alle anderen die Hoffnung in dich verlieren, WIR BLEIBEN!'' mischt sich nun auch Ashton ein. ''Genau. Und wenn irgendetwas ist, kannst du immer mit uns reden. Du kannst uns anrufen oder direkt zu uns kommen. Wir sind für dich da!'' schließt Luke ab. Ich lächele die Jungs mit Tränen in den Augen an und umarme sie noch einmal. ''Danke.'' flüstere ich, denn mehr gibt meine Stimme in diesem Moment nicht her ''Ich habe keine Worte dafür, wie dankbar ich euch bin. Wir kennen uns noch nicht einmal richtig, aber ich habe euch allen von Anfang an vertraut.'' Meine Stimme bricht ab und ich fange erneut an zu weinen. Diesmal aber nicht, weil ich so traurig bin, sondern weil ich den Jungs so dankbar bin. ''Nicht noch mehr weinen Annie! Das reicht für heute.'' grinst Luke. Auch ich muss lachen, seit langem mal wieder so richtig und sofort stimmen Cal, Ash und Mikey mit ein. ''Wollt ihr noch mit zu mir kommen? Ihr wollt doch bestimmt meine Mutter kennenlernen.'' sage ich und muss erneut lachen. ''Das vielleicht nicht unbedingt, aber mit zu dir kommen schon'' antwortet Michael ebenfalls lachend. ''Na dann los!'' schreit Luke und rennt in den Laden. Ich renne hinterher doch erschrecke, als ich in jemanden hineinlaufe.

depressed. l.h. (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt