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Am nächsten Morgen wache ich auf Lukes Brust auf und als ich meine Augen öffne, erschrecke ich mich: auf der linken Seite seines Brustkorbs sind überall blaue Flecken. Das war ich gestern abend. Mit einem schlechten Gefühl streichele ich vorsichtig über die kleinen Blutergüsse. Als ich bei dem größten angelange, zuckt Luke kurz zusammen und öffnet seine Augen. "Tut mir leid." flüstere ich. Sofort lächelt er mich an "Ist doch nicht schlimm, Little." "Doch! Ich habe dir weh getan. Und das nicht wenig.." murmele ich und sehe traurig auf die blau gefärbte Haut auf der Brust meines Freundes. "Hey, mach dir keine Gedanken. Du warst komplett fertig gestern. Alles ist gut. Du warst wütend und traurig." versucht er mich zu trösten. "Ja, aber ich sollte das nicht an dir auslassen. Du bist mein Freund verdammt. Es tut mir so leid" schniefe ich. Ugh, warum heule ich in letzter Zeit wieder so viel? "Nicht weinen, Love" sagt Luke besorgt und zieht mich enger an sich. "Ach man, Süße, warum machst du dir immer gleich so viele Gedanken? Alles ist okay." seufzt er und ich vergrabe mein Gesicht verschämt an seiner Schulter. Lange bleiben wir so liegen und ich möchte am liebsten niemals aufstehen, aber um halb elf setzt Luke sich auf und da ich auf ihm liege, sitze ich dann auch. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und er legt seine um meine Hüfte. "Ich liebe dich" flüstert er und drückt sanft seine Lippen auf meine Stirn. Ich blicke auf und in die strahlend blauen Augen meines Freundes, lächele und antworte: "Und ich liebe dich." Sofort zieht Luke mich wieder eng an sich und umarmt mich ganz fest.
Dann steht er auf, wirft mir eine seiner Jogginghosen zu - als ob ich keine eigenen besitze haha - und ich schlüpfe hinein. Währenddessen zieht auch er sich ein Shirt und eine Hose an und dann nimmt er mich auf den Arm und trägt mich hinunter.

Als wir unten ankommen, sitzt Liz alleine am Tisch, hat ihr Geschicht in ihre Hände gestützt und schnieft leise. Erschrocken läuft Luke mit mir auf seine Mutter zu und setzt mich auf den Stuhl neben ihr. Dann umarmt er seine Mama und fragt sie was los ist. "Ach, ich mache mir so Vorwürfe, dass ich das Thema gestern auf den Tisch gebracht habe." schluchzt sie in Lukes Schulter. Liz tut mir so leid. Ich nehme es ihr gar nicht übel, dass sie es angesprochen hat. Ich meine es ist ihr gutes Recht zu fragen, was meine Mutter gegen Luke hat. "Mum, alles ist gut." tröstet er seine Mutter. "Nichts ist gut. Ich habe deine Freundin enttäuscht. Ich habe alles falsch gemacht. Sie ist ein so wunderbarer Mensch und es ging ihr so gut in letzter Zeit und jetzt...mach ich es alles kaputt." weint sie. "Mama, Annie sitzt hier." "Och man, jetzt habe ich alles nur noch schlimmer gemacht." "Nein Liz, hast du nicht. Alles ist gut. Ich bin dir nicht böse. Ich fand es eigentlich sogar gut, dass du gefragt hast, weil meine Mutter eigentlich keinen Grund dafür hat, Luke so zu hassen. Aber sie übertreibt dann immer. Das ist nicht deine Schuld." Ich bedeute Luke, dass ich seine Mutter umarmen möchte. Sofort hebt er mich hoch und setzt mich auf den Schoß von Liz. Ich lege meine Arme um sie und drücke sie ganz fest. "Wirklich Liz. Alles ist gut." versichere ich ihr. Dankbar umarmt mich die Mutter meines Freundes und entschuldigt sich noch einmal. "So und jetzt vergessen wir meine Mutter, denn ich habe morgen Geburtstag und den möchte ich mir nicht versauen lassen." erkläre ich und Luke und Liz nicken.

Nachdem wir um hakb zwölf gefrühstückt haben, fahren Liz und Celeste einkaufen, Andrew und Jack zur Arbeit und Luke geht mit Ben surfen. Also bin ich mit Molly alleine. Ich mache es mir auf dem Sofa der Hemmings' gemütlich und warte darauf, dass sich die schwarze Hündin neben mir einrollt. Lächelnd streichele ich über das vom Alter stumpfe Fell von ihr und konzentriere mich auf die Serie, die gerade im Fernsehen läuft. Die schalte ich nach ein paar Minuten allerdings wieder ab, da sie unendlich langweilig ist. Also lehne ich mich auf dem Sofa zurück, schließe meine Augen und denke über gestern nach. Mama hat mich ziemlich enttäuscht. Ich hätte gedacht, dass sie sich wenigstens ein wenig zurücknimmt. Aber falsch gedacht. Eigentlich war es auch zu erwarten, dass sie wieder über Luke herzieht und fiese Kommentare über die Vergangenheit meiner Familie macht. Natürlich muss sie noch immer darauf herum hacken und in der Wunde bohren. So ist sie eben. Naja, jetzt bleibt sie hoffentlich erstmal ein wenig weg, denn im Moment bringt sie mich ziemlich durcheinander. Wegen ihr bin ich wieder komplett verwirrt und weine wieder öfter.
Als Liz und Cels wiederkommen, helfe ich den beiden beim auspacken des Einkaufs. Danach beginnen wir das Abendessen zu kochen, während wir mal wieder so richtig über irgendwelche Promis herziehen und zu den ältesten Liedern abtanzen. Das ist im Rollstuhl zwar irgendwie ein bisschen kompliziert, aber es macht trotzdem Spaß. Vor allem mit den beiden. Ich habe die ganze Hemmings-Familie so lieb gewonnen und bin froh, hier sein zu können und meine Zeit mit ihnen verbringen zu können. Das habe ich zwar schon so oft gesagt, aber es ist wahr und ich kann es nicht oft genug sagen.
"Morgen wirst du 18, Annie!" ruft Liz plötzlich und ich erschrecke und verschlucke mich am Wasser, dass ich gerade trinke. Ich muss husten, aber gleichzeitig lachen, was die Situation nicht gerade besser macht. Nachdem ich mich beruhigt habe, antworte ich: "Ja! Und ich bin überglücklich ihn bei euch verbringen zu dürfen" freue ich mich. "Wir sind froh, dich hier zu haben" grinst Celeste.

Heute gehe ich schon um halb neun ins Bett, weil ich total müde bin. Außerdem haben Liz und Celsete mich praktisch rausgeschmissen, weil sie noch irgendetwas für meinen Geburtstag vorbereiten müssen. Also liegen Luke und ich um halb neun nebeneinander im Bett und genießen die Ruhe.

depressed. l.h. (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt