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***2. Türchen und ich hoffe ihr hattet einen schönen Start in den letzten Monat des Jahres***

Am nächsten Morgen wache ich spät auf und sehe, dass Luke nicht neben mir liegt. Umständlich ziehe ich mich in meinen Rollstuhl und mache mich auf den Weg ins Bad. Ich mache mich fertig und rufe dann vom Rand der Treppe, denn ich komme schlecht alleine die Treppen hinunter. Daran werde ich mich wohl erst gewöhnen müssen. Vor allem anfangs werde ich ständig Hilfe brauchen. Aber ich bin froh, dass ich mich wenigstens alleine anziehen kann. Luke öffnet die Wohnzimmertür und kommt die Treppe hoch. ''Guten Morgen Süße.'' sagt er. ''Hey'' flüstere ich und er zieht mich aus dem Rollstuhl in seine Arme. Meine Füße stehen auf dem Boden aber Luke hält mich, damit ich nicht hinfalle. Lächelnd legt er seine Lippen auf meine und ich erwidere den Kuss. ''Frühstück?'' fragt er mich, nachdem wir uns voneinander gelöst haben. ''Ja'' antworte ich und her hebt mich hoch und trägt mich die Treppen hinunter. Dann setzt er mich unten ab und holt den Rollstuhl von oben. Er setzt mich hinein und schiebt mich ins Esszimmer. ''Guten Morgen'' begrüße ich seine Familie. ''Guten Morgen Annie. Hast du gut geschlafen?'' fragt Liz. ''Total. Aber ich bin spät eingeschlafen, weil ich so aufgeregt bin.'' lache ich. ''Oh ja. Sie hat mich so genervt gestern Abend.'' grinst Luke. ''Tut mir leid.'' sage ich leise. ''Ist doch okay. Ich verstehe dich ja.'' antwortet Luke und drückt meine Hand. Während des Frühstücks reden wir darüber, was wir in Brighton alles machen wollen. Ben, Jack und Andrew unterhalten sich über irgendetwas anderes, aber ich habe keine Ahnung über was genau. ''Was kann man denn dort so machen?'' fragt Luke. ''Also wir müssen auf jeden Fall in die Lanes und an den Strand...und auf den Brighton Pier.'' zähle ich die Sachen auf, die mir als erstes einfallen. ''Das hört sich schonmal gut an.'' sagt Luke. ''Wie weit ist London von Brighton weg?'' fragt Liz. ''Ungefähr eine Stunde. Wieso?'' antworte ich. ''Ich war noch nie dort...vielleicht können wir ja ein paar Tage dort verbringen'' schlägt sie kleinlaut vor. ''Na klar!'' stimme ich zu ''London zur Weihnachtszeit ist wunderschön'' ''Dann steht das also auch.'' stellt Luke klar. ''Auf jeden Fall! Ich will unbedingt shoppen in London!'' ruft Celeste. ''Ja! Und wir können einen Tag backen. Du hast ja gesagt, dass wir in einer Ferienwohnung sind. Da müsste dann alles zum backen da sein.'' stimme ich zu. ''Oh ja! Backen gehört dazu.'' freut sich Celeste. ''Okay Ladies'' sagt Luke ''Zwischendurch sollten wir uns vielleicht auch mal ausruhen.'' ''Du hast recht.'' müssen Liz, Celeste und ich uns eingestehen. Lachend beenden wir das Frühstück.

''Annie, hast du Lust mit mir in die Stadt zu kommen? Ich wollte noch ein paar Sachen für den Urlaub besorgen.'' fragt Jacks Freundin mich. Ich zögere. ''Ich weiß nicht...'' ''Du machst dir Sorgen wegen dem Rollstuhl, hm?'' ''Ja..'' murmele ich. ''Glaub ich dir. Aber das wird schon. Ich pass auf dich auf.'' antwortet sie. ''Okay. Ich komme mit.'' sage ich entschieden. ''Ich freue mich!'' strahlt Celeste und umarmt mich. ''Ich wollte so in einer Stunde los.'' ''Okay. Ich freue mich auch.'' Dann frage ich Luke, ob er mich hochbringen kann, denn ich möchte mich noch schminken. ''Ich komme sofort!'' ruft er aus der Küche. ''Ich mach schon'' sagt Ben und kommt auf mich zu. Vorsichtig hebt er mich aus meinem Rollstuhl und trägt mich die Treppen hoch. Oben setzt er mich auf Lukes Bett und holt Chris (den Rollstuhl, für die die es vergessen haben). ''Danke.'' sage ich zu ihm. ''Kein Problem.'' antwortet er und geht wieder runter. Ich ziehe mich in meinen Rollstuhl und schiebe mich an und ins Bad. Dort ziehe ich mir einen Lidstrich und tusche meine Wimpern. Zum Schluss benutze ich einen etwas dunkleren roten Lippenstift. Aus Lukes Zimmer hole ich meine Tasche und mein Handy und lasse mich dann von Luke wieder ins Wohnzimmer bringen. Ich seufze. Alles ist so umständlich mit dem scheiß Rollstuhl. Bis wir los wollen habe ich noch eine halbe Stunde Zeit, also leiste ich Liz in der Küche Gesellschaft. ''Na Annie.'' ''Na Liz.'' ''Wie geht es dir?'' fragt sie. ''Gut. Ich freue mich so sehr auf Brighton. Danke nochmal. Ich kann euch gar nicht genug danke sagen. Ihr seid so lieb zu mir und tut so viel für mich.'' bedanke ich mich bei der Mutter meines Freundes. ''Ach, Darling. Wir machen das gerne. Außerdem wollte ich schon immer mal nach England.'' sagt sie zwinkernd. Dann fügt sie hinzu: ''Du musst dich nicht immer bedanken. Wie gesagt, du bist jetzt Teil der Familie. Und das meine ich genauso wie ich es sage.'' ''Liz, hör auf. Natürlich muss ich mich bedanken. Das alles ist nicht selbstverständlich.'' ''Für uns ist das selbstverständlich...'' widerspricht sie und ich weiß, dass ich ihr das auch nicht ausreden kann. Also gebe ich auf und freue mich, als Celeste in die Küche kommt, um mir zu sagen, dass wir los können. Ich verabschiede mich bei Liz und rolle mich in den Flur, um Schuhe anzuziehen. Celeste hilft mir ins Auto und setzt sich dann auf den Fahrersitz. Sobald sie den Schlüssel umdreht und das Auto anspringt, spielt All I want for Christmas von ihrem Handy, dass sie an die Anlage geschlossen hat. Lachend und singend fahren wir in die Stadt und parken im Parkhaus des Einkaufszentrums. Celeste hilft mir in meinen Rollstuhl und gemeinsam machen wir uns auf den Weg nach drinnen. Sie schiebt mich durchs Einkaufszentrum und zwischendurch gehen wir in einen Laden rein, um Klamotten anzuprobieren. Allerdings ist es etwas schwierig, dickere Pullis und eine dicke Jacke zu kaufen, denn hier ist es ja nie wirklich kalt. Für England wäre es aber praktisch, warme Kleidung zu haben. Nachdem wir zwei Stunden erfolglos durch die Läden gelaufen beziehungsweise gerollt sind, schlägt Celeste vor, einen Kaffee trinken zu gehen. Dankbar stimme ich zu und wir suchen uns ein kleines Café.

''Warst du schonmal in England Celeste?'' frage ich sie, als wir sitzen und auf unseren Kaffee warten. ''Ja, aber das ist schon Ewigkeiten her. Ich war glaube ich fünf oder so. Und du kannst mich auch gerne Celi nennen. Wie die anderen. Celeste ist so lang.'' ''Achso okay, das ist echt schon lange her, Celi'' grinse ich. Lachend trinken wir die ersten Schlücke Kaffee und ich muss echt aufpassen, dass ich mich nicht verschlucke. Nachdem wir fertig sind, suchen wir weiter nach Pullis und Jacken. ''Im Notfall gucken wir in Brighton.'' grinse ich. ''Stimmt.'' sagt Celeste. Aber genau in dem Moment kommen wir bei Forever21 vorbei und im Schaufenster stehen Puppen mit dicken Pullis. Sofort stürmt Celi in den Laden und schiebt mich vor sich her. Außer Atem steht sie in der Abteilung mit den dicken Sachen, während ich sie auslache. ''Danke Annie.'' sagt sie sarkastisch. ''Gerne'' grinse ich. Celeste ist zwar drei Jahre älter als ich, aber wir verstehen uns einfach super. Nachdem wir eine Stunde lang verschieden Sachen anprobiert und uns endlich entschieden haben, fahren wir wieder nach Hause. Auf dem Rückweg hören wir wieder Weihnachtslieder. Als wir in die Einfahrt fahren hören wir gerade Mistletoe von Justin Bieber und singen lautstark mit. Celeste hilft mir aus dem Auto und als ich gerade im Rollstuhl sitze, geht die Haustür auf und Luke steht im Türrahmen. Lächelnd schiebe ich mich auf ihn zu und er öffnet seine Arme und zieht mich aus dem Rollstuhl. Wie heute morgen stehe ich auf meinen Füßen, aber Luke hält mich. Er drückt seine Lippen auf meine und flüstert dann: ''Ich liebe dich.'' ''Und ich liebe dich.'' antworte ich, ebenfalls flüsternd. Celeste kommt mit den Armen voller Tüten kaum durch die Tür, weil wir im Weg stehen. ''Könnt ihr mich wenigstens durchlassen?'' jammert sie. Luke und ich lösen uns voneinander und lassen Jacks Freundin ins Haus. Ich lasse mich wieder in meinen Rollstuhl fallen und Luke schließt die Tür hinter sich. ''Kommt ihr essen ihr Lieben?'' ruft Liz aus dem Esszimmer. ''Ja!'' antworten Luke, Celi und ich gleichzeitig. Wir waschen uns noch kurz die Hände und kommen dann zusammen durch die Tür. Im Esszimmer riecht es unglaublich gut. Liz hat einen Gemüse-Nudel-Auflauf gemacht und ich freue mich schon den ganzen Tag darauf. Denn sie hat schon heute morgen angefangen, das Gemüse zu schneiden. Inzwischen habe ich auch echt Hunger. Auch Jack, Ben und Andrew sitzen schon am Tisch und warten nur noch auf uns. ''Guten Appetit. Ich hoffe es schmeckt euch.'' sagt Liz. ''Bestimmt. Was du kochst schmeckt immer, Dear.'' antwortet Andrew und küsst die Wange seiner Frau. Die beiden sind so süß. Ich habe ihre Beziehung schon immer bewundert.

Wie Andrew gesagt hat, schmeckt das Essen sehr lecker und ich bin danach echt satt. ''Jemand Nachtisch?'' fragt Liz auf einmal. ''Warum hast du das denn nicht vorher gesagt?'' jammere ich ''Ich bin voll...aber ja. Nachtisch geht immer.'' lache ich. ''Same here!'' grinsen Luke und Celi. Zum Nachtisch gibt es Apple Crumble und das beste daran ist, dass es noch warm ist. ''Vanillesoße?'' fragt Liz. ''Ja!'' antworten alle im Chor.

Nach dem Essen bin ich so müde, dass ich Luke direkt bitte, mich hochzubringen. Ich mache mich bettfertig und lasse mich aus dem Rollstuhl in sein Bett fallen. ''Ich gehe noch ein bisschen runter zu den anderen okay?'' ''Ja klar. Viel Spaß. Hab dich lieb.'' sage ich leise. ''Ich dich mehr.'' antwortet Luke und küsst meine Nasenspitze. ''Gar nicht.'' beschwere ich mich und nehme seinen Kopf zwischen meine Hände, bevor er wieder aufstehen kann. Sanft lege ich meine Lippen auf seine und merke, wie er lächelt. ''Okay. Du liebst mich genauso wie ich dich.'' gibt er zu. ''Morgen kommen die Jungs.'' sagt er. ''Yay! Dann können wir uns noch verabschieden.'' antworte ich. ''Ja'' flüstert er und geht aus dem Zimmer. Leise schließt er die Tür hinter sich und ich höre, wie er die Treppe wieder hinunter geht. Meine Augenlider werden schwer und ich gebe mich dem Schlaf hin. Ich träume von Brighton an Weihnachten mit meinem Vater und meiner Mutter.

depressed. l.h. (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt