~43~

163 10 0
                                    

''Gehen wir heute noch einmal in die Lanes?'' fragt Liz während dem Frühstück. ''Können wir machen.'' stimmt Cels zu und auch Luke und ich nicken. ''Wann wollen wir denn los?'' möchte sie wissen. ''So um drei? Dann haben wir vorher ein bisschen Ruhe.'' schlage ich vor. ''Ja, ich denke, das wäre gut.'' antwortet Celeste. ''Okay, dann fahren wir um drei los.'' stellt Lukes Mutter grinsend fest. ''Ja'' strahle ich.

Nach dem Frühstück trägt Luke mich hoch und wir kuscheln uns noch einmal ins Bett. Wir haben einiges nachzuholen und ich denke, das ist genau das Richtige, um sich wieder näher zu kommen. Zufrieden schmiege ich mich an Lukes Seite und lege meinen Arm auf seinen Bauch. Sofort schlingt Luke seinen Arm um mich und drückt einen Kuss auf meinen Scheitel. Lächelnd sehe ich zu ihm hoch. Auch er lächelt mich an und legt dann seine Lippen auf meine. Ich erwidere den Kuss sofort und fühle mich unendlich wohl. ''Ich liebe dich.'' flüstere ich. ''Und ich liebe dich'' antwortet mein Freund leise. Ruhig liegen wir nebeneinander und genießen die Stille, die uns umgibt. Es tut gut, einfach nur nebeneinander zu liegen und einander in die Augen zu gucken.

Nach einigen schläft Luke ein und ich beobachte, wie er seine Nase kraus zieht und leise vor sich hin schnarcht. Lächelnd streiche ich über seinen Nasenrücken und muss kichern, als er sich mit der Hand durchs Gesicht fährt. Sanft lege ich meine Lippen an seine Stirn und nehme seine Hand in meine.

Um viertel vor drei wecke ich vorsichtig Luke, der jetzt natürlich komplett mies drauf ist. ''Annie, warum weckst du mich immer?'' jammert er. ''Warum schläfst du immer ein?'' frage ich zurück. Sofort schmollt er und ich kann nicht anders, als ihn zu umarmen. Glücklich erwidert mein Freund die Umarmung und steht danach sogar mit mir auf. Gemeinsam putzen wir uns die Zähne und ziehen uns danach um. Ich quetsche mich in meine graue skinny Jeans und schlüpfe in meinen dunkelroten Strickpulli.

Um Punkt drei Uhr sind Luke und ich im Flur, und ziehen Schuhe und Jacke an. Anerkennend hebt Liz den Daumen, als sie sieht, dass wir ausnahmsweise mal pünktlich sind.

Nachdem wir in Brighton angekommen sind und Luke mich in meinen Rollstuhl gesetzt hat, machen wir uns auf den Weg in die Lanes. Liz und Cels wollen ein paar Kleinigkeiten für Freunde kaufen während Luke und ich uns erst einmal in ein Café setzen und einen Kaffee trinken. Leise sitzen wir uns gegenüber und lächeln an. Kein Wort könnte diese Situation beschreiben. Deshalb legt Luke nur seine Hand auf meine, die auf dem Tisch liegt. Kurz sehe ich auf unsere Hände hinunter. Dann schaue ich auf und in seine strahlend blauen Augen und lächele breit. Langsam beginnen wir, unseren Kaffee zu trinken.

Eine Stunde später kommen die anderen beiden auch und bestellen sich auch einen Kaffee. Lachend sitzen wir zu viert in dem kleinen Café und unterhalten uns über den wunderschönen Urlaub hier in Brighton und London, der leider morgen zu Ende ist. Aber wir haben so schöne Sachen hier gemacht und ich habe Lauren wiedergetroffen, was mich fast am meisten freut. ''Wollen wir gleich noch einmal auf die Eisbahn?'' fragt Luke in die Runde. ''Oh ja!'' rufe ich glücklich und auch die anderen beiden stimmen zu. In Ruhe trinken wir unseren Kaffee aus und machen uns auf den Weg zum Churchill Square und zur Eisbahn. Dort leihen wir uns Schlittschuhe und Luke hilft mir aus meinem Rollstuhl. Wie letztes Mal umarmt er mich von hinten und hält mein Gewicht. Es macht Spaß, mit ihm Schlittschuh zu laufen und mit Liz und Celi ist es noch viel schöner. Viel zu spät ist es schon dunkel und wir essen noch etwas auf dem Weihnachtsmarkt. Leider fahren wir dann schon zur Ferienwohnung, da wir ja noch unsere Sachen packen müssen.

Traurig lege ich meine Hosen und Oberteile zusammen und lege sie Stück für Stück in meinen Koffer. Ich sitze auf dem Boden in Lukes und meinem Zimmer und höre leise Weihnachtslieder. Luke sitzt neben mir und packt seinen Koffer. Gedankenverloren singen wir die Lieder mit und reden sonst kein Wort. Aber es ist keine unangenehme Stille. Es ist schön, einfach mal nicht zu reden.

Nachdem wir fertig sind mit Koffer packen, setzten wir uns alle gemeinsam aufs Sofa, trinken Tee, essen die Reste unserer selbstgebackenen Kekse und gucken uns die Bilder an, die Liz und Cels gemacht haben. Um halb elf sagen wir uns allen gute Nacht und gehen ins Bett.

depressed. l.h. (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt