Als der Wecker klingelt bin ich schon lange wach. Ich bin schon um fünf aufgewacht. Zu viele Gedanken über die Hochzeit und darüber, dass Luke in drei Tagen weg ist, drehen sich in meinem Kopf. Luke beschwert sich, dass es noch so früh ist und kuschelt sich an mich. ''Ey Luke! Wir müssen aufstehen!'' ''Ich dachte, du willst nicht, dass deine Ma heiratet. Dann kann sie das ja auch ohne dich machen und wir können noch ein bisschen schlafen.'' seufzt er und legt seinen Kopf auf meinem Bauch ab. Ich schiebe ihn wieder runter und setze mich hin. ''Luke.'' mahne ich ihn. ''Entschuldigung. Aber es ist gerade so schön gemütlich.'' jammert er. ''Ich weiß...'' antworte ich und stehe auf. ''Ich gehe jetzt duschen!'' rufe ich vom anderen Ende des Zimmers. ''Nein! Tust du nicht! Dann ist das Bad wieder so lange besetzt! Ich will zuerst!'' höre ich Luke hinter mir und schon rennt er an mir vorbei ins Badezimmer. ''Willst du vielleicht Wäsche mitnehmen?'' frage ich lachend. ''Ach shit!'' muffelt Luke hinter der Tür und schließt wieder auf. ''Ich bringe dir was.'' sage ich und krame seine Boxers aus dem Schrank. Ich entscheide mich für eine hellgraue Calvin Klein Boxer. Den Rest muss er eh im Zimmer anziehen. Sonst ruiniert er sich den Anzug, er ist halt Luke. Er öffnet die Badezimmertür einen Spalt und ich schmeiße seine Unterhose ins Bad. Dann gehe ich zurück in Lukes Zimmer und hole mein Kleid aus seinem Kleiderschrank. Ich habe mich für ein hellblaues - so wie Lukes Augen - entschieden. Es ist bodenlang und luftig. Am Dekolleté sind kleine silberne Glitzersteine und Stickereien. Dazu werde ich silber glänzende Sandalen-Pumps tragen. Nur am Strand werde ich barfuß laufen. Aber erst einmal muss ich duschen. Ich hoffe, dass Luke gleich fertig ist. Kaum habe ich den Gedanken zu Ende gedacht, kommt er mit nassen Haaren in sein Zimmer. ''Du kannst duschen Süße.'' sagt er. ''Oki.'' Ich schnappe mir meine Wäsche und das Kleid und gehe ins Bad. Nachdem ich mich geduscht habe, drehe ich meine Haare zu einem Dutt zusammen und ziehe meine Unterwäsche an. Dann föhne ich meine Haare und mache mein Make-Up. Ich halte es relativ schlicht und setzte mit einem rosaroten Lippenstift ein Highlight. Bevor ich das Kleid anziehe locke ich meine Haare und stecke die vordere Partie mit einer silbernen Schmuckspange zurück. Zum Schluss schlüpfe ich ins Kleid und mache die kleine silberne Kette um, die ich mal von Papa bekommen habe. Sie hat einen kleinen kreisförmigen Anhänger. Ich liebe diese Kette abgöttisch, denn sie erinnert mich immer an eine der wichtigsten Personen meines Lebens: meinen Papa. Dann mache ich mir noch ein silbernes Armband um und tausche meine Ohrringe von kupferfarbend zu silber aus.
Ich gehe zurück in Lukes Zimmer, bleibe aber im Türrahmen stehen: Luke steht mit dem Rücken zu mir in seinem Anzug vor seinem Spiegel und fährt sich mit seinen Fingern durch die Haare. Dabei singt er leise vor sich hin. Leise räuspere ich mich und er dreht sich um. Sofort fangen seine Augen an zu strahlen und er lächelt. Unwillkürlich muss auch ich lächeln. Er sieht perfekt aus. Sein fast schwarzer Anzug steht ihm unglaublich gut. Er hat bewusst einen ganz dunkelblauen Anzug genommen, um im blau und cremefarbenen Arrangement zu bleiben. Das Blau sieht man eigentlich aber nur, wenn er im Licht steht. ''Du siehst umwerfend aus Annie.'' haucht er. ''Danke.'' antworte ich und gehe langsam auf ihn zu. Er umarmt mich und dreht uns um. Wir stehen nebeneinander vorm Spiegel und lächeln uns durch das Glas an. ''Wir müssen ein Foto machen.'' sagt Luke. ''Ja.'' antworte ich und gebe ihm mein Handy, damit er eins von uns machen kann. Dabei vergesse ich, dass ich ihn als mein Hintergrundbild habe. ''Wann hast du das gemacht?'' fragt er. ''An dem Morgen, an dem ich das erste Mal bei euch übernachtet habe.'' sage ich und blicke auf den Boden. Plötzlich schäme ich mich dafür, heimlich ein Foto von ihm gemacht zu haben. ''Das Bild ist echt süß.'' murmelt er. Sofort sehe ich auf und lächele. Dann öffnet Luke die Kamera und macht mehrere Bilder von uns.
Um neun Uhr sitzen wir im Auto und machen uns auf den Weg zum Milk Beach. Zwar brauchen wir nur circa eine Viertelstunde, aber es ist die Hochzeit meiner Mutter. Auch wenn unser Verhältnis nie das beste war und inzwischen echt schlecht ist, will ich pünktlich sein. Außerdem weiß man nie, ob nicht irgendwo Stau ist.
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depressed. l.h. (Teil 1)
FanfictionAnnie zieht zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters von Brighton nach Sydney. Ihre Mutter möchte dort einen Neuanfang machen, aber Annie will ihr Zuhause nicht verlassen. Sydney...das ist am anderen Ende der Welt, es ist warm dort und jeden Tag scheint...