"Dina?" hörte ich jemanden flüstern. Träumte ich jetzt, oder sprach wirklich jemand? Ich entschloss mich meine Augen aufzumachen, um den Neppdepp dort anzumeckern.
Es war Chuck.
Seine Augen glänzten, als hätte er geweint und wäre noch nicht fertig, was seine roten Wangen dann auch bestätigten.
"Was ist Chuck?" murmelte ich. Ich war so fertig, aber sonst störte es niemanden dass Chuck sprach, immerhin war die nächste Person von uns ganze zehn Meter weg.
"Ich.." seine Stimme bröckelte, und dann rollten Tränen über seine Wangen.
"Komm her." sagte ich, und setzte mich so hin, dass Chuck neben mich konnte. Er setzte sich hin und ich umarmte ihn. Ich wusste dass es ihn beruhigen würde, da er ziemlich oft traurig war wegen seiner Familie, und er mich ansah wie eine Schwester.
"Was ist los?" fragte ich ihn. Langsam löste er sich, und versuchte seine Tränen zu kontrollieren.
"Ver..Vermisst du deine Eltern je?" fragte er, "Ich habe dich dass schonmal gefragt, ich weiß, aber ich wills nochmal hören... Vermisst du deine Familie?"
"Chuck." sagte ich leise. Auf eine Art, tat ich es. Aber dieser Schmerz und dass Verlangen war um Längen nicht so wie bei Chuck.
"Chuck." fing ich wieder an, und seine Glubschaugen hingen an mir, "Natürlich tue ich dass. Ich vermisse sie.. Aber.." ich stoppte mich selbst.
"Aber was?" fragte Chuck, und wischte sich seine nassen Wangen trocken.
Wie sollte ich ihm das erklären? Ich atmete durch. Es würde total dumm klingen.
"Ich vermisse sie aber immer weniger und weniger." erklärte ich ihm, und seine Augenbrauen wanderten hoch.
"Wieso denn das?"
"Du musst verstehen, wir alle haben unser Gedächtnis nicht mehr, nur grobe Erinnerung, wenn überhaupt, und unsere Namen. Aber darauf können wir nicht festhalten. Was, wenn unsere Namen auch nur eine falsche Erinnerung sind?" ich musste ihn wohl damit total verwirren, weil er nämlich so aussah. Ich machte eine kurze Pause, bevor ich weiter redete.
"Ich habe sehr viel Zeit nachzudenken, Chuck." erklärte ich ihm, "Und so mehr ich versuche mich an die Vergangenheit zu erinnern, desto mehr verwirre ich mich selber. Ich sehe Dinge und Menschen in Träumen, aber wenn ich aufwache ist eine komplette Leere in meinem Körper und hauptsächlich in meinem Gehirn. Ich habe dann keine Ahnung wer sie sind, oder woher ich sie kenne. Nur in dem Moment wo ich träume, bin ich in der Vergangenheit, und halte mich dort fest.. Aber, hier? Hier habe ich keine Zeit darüber nachzudenken wer meine Eltern waren, oder ob ich Geschwister hatte, oder ob ich Käse mochte, und ich bin wirklich froh dass ich die Zeit nicht habe. Ich würde es nicht aushalten."
"Aber." unterbrach er mich, "Wieso vermisst du sie dann nicht trotzdem?"
"Tue ich doch." sagte ich, "Aber hier, auf der Lichtung, habe ich eine Familie. Na ja, die anderen sind mehr Familie und die anderen weniger." ich lachte auf, und Chuck lachte mit mir.
"Bin ich Familie, oder eher weniger?" fragte Chuck.
"Du bist aufjedenfall mein kleiner nerviger Bruder." lächelte ich, und wuschelte durch seine Haare.
"Wie steht's mit..." er überlegte, "Newt?"
Ich stockte.
Oh Gott.
"Er, ehm.." fing ich an, "er zählt mehr zu den Freunden. Den sehr guten Freunden."
"Ah." sagte Chuck mit einem riesigen Augenzwinkern, "Freunde, so nennt man das hier."
"Nerviger Bruder, und wie." sagte ich lachend, "Jedenfalls, wieder alles okay?"
"Ja, es geht wieder." sagte er. Langsam stand er auf und wollte gerade los, und drehte sich dann nochmal zu mir, "Thomas. Familie, oder weniger?"
"Ich kenn den Strunk noch nicht, mal sehen wie er sich entwickelt." lachte ich auf. Chuck lächelte, nickte, und ging dann weg. Ich wartete bis er mindestens zwanzig Meter weit war, bis ich mich wieder schlafen legte.
***
"Du hast dann später Schicht, vorausgesetzt nichts passiert." sagte Jeff, und ich nickte. Clint und er standen dann auf, und gingen weg. Newt saß vor mir und kaute auf seinem Brot herum.
"Alles klar, Newt?" fragte ich. Er nickte.
"Dina, ich denke Thomas ist nett. Ich habe mit dem Strunk gesprochen. Er ist zwar nicht der hellste, aber er ist gut." erklärte er.
"Wenn du meinst." sagte ich, während ich über etwas nachdachte.
Was war Newt für mich?
Thomas saß nicht weit von mir und Newt. Er aß mit Chuck, während Chuck redete, aber man merkte dass Chuck im gehörig auf den Zeiger ging. Als sie mit dem Essen fertig waren, standen beide auf. Ich musste meine Chance ergreifen und aufstehen.
"Sorry Newt, muss los." sagte ich, und bevor er überhaupt antworten konnte, stand ich auf und rannte ihnen hinterher.
"WERD LÄUFER!" schrie mir Minho hinterher, woraufhin ich mich entschied zu gehen, da ich einen guten Vorsprung hatte, und jetzt sehr nah an ihnen war. Minhos Kommentar ließ ich einfach mal unkommentiert.
"Chuck, chuck, chuck!" sagte ich, und beide stoppten. Thomas sah mich an.
"Chuck, kann ich mit dem Frischling reden? Anweisung von Newt.." Lüge. "..Es ist dringend" Wahrheit.
Chuck sah zu Thomas, und nickte dann, "Okay, bis dann Thomas" und schon war er weg.
Thomas und ich sahen uns eine weile an, und schwiegen. Woher kannte ich diesen Jungen so gut?
"Wieso solltest du mit mir reden?" fragte er dann. Es war so plötzlich das Thomas los sprach, dass es mich schon fasst erschreckte.
"War gelogen." sagte ich ihm, "Ich muss aber trotzdem mit dir reden."
"Und wieso lügst du dann?"
"Weil Chuck sonst nicht weggehen würde, und ich einiges erklären müsste, worauf weder ich noch du keine Lust hätten." sagte ich. Thomas sah verwirrt aus, ließ mich aber reden.
"Du kommst mir bekannt vor." sagte ich, "So wirklich. Als wärst du ein Bestandteil meines Lebens gewesen bevor, du weißt schon, ich herkam."
"Ich habe das selbe Gefühl." sagte er.
"Erinnerst du dich an etwas?" fragte ich. Er schüttelte den Kopf, "Nein, du?"
Schluckend sah ich kurz auf meine Füße, und dann wieder hoch.
"Ich sehe dich in manchen meiner Träume. Du sagst, WICKED seie schlecht, und du sagst, dass wir es bestehen müssen." erklärte ich, vorsichtig.
"Was bestehen?" fragte er, und ich merkte ich war mindestens genau so verwirrt wie er.
"Ich habe nicht die geringste Ahnung."

DU LIEST GERADE
Newt... {Maze Runner Fanficiton}
FanfictionNewt. Ein seltsamer doch netter Junge. Aber hinter dieser Fassade, gibt es einige bröckelnde Steine. Und dann, kommt Dina auf die Lichtung, und Newt muss ihr helfen sich hier einzuleben. Sie, als einziges Mädchen. Erstmal, gibt es einen kleinen Zoff...