Manchmal, bevor ich einschlief dachte ich lange nach. Ich dachte auch nach während ich lief. Ich dachte darüber nach wie mein Leben sein würde, wäre all das nicht so geschehen. Wenn ich ein ganz normales Leben führen würde.
Ich malte mir jedes Detail aus, von Familie und Freunden und sogar zur Schule. Ich wäre wahrscheinlich eine ganz durchschnittliche Schülerin, vielleicht sogar etwas besser. Jedoch würde ich nicht so oft vor Büchern sitzen, außer ich würde ein gutes finden, dass hätte dann aber nichts mit Schule zutuen. Ich würde die restliche Zeit mit meinen Freunden verbringen. Wahrscheinlich, hätte ich nicht wirklich viele. Vielleicht eine Handvoll. Aber das, wären meine echten Freunde. Und ich würde liebend gerne einen Hund haben, einen der wirklich an mich gebunden ist.Die traurige Wahrheit war eben, dass all das nur Vorstellung und Träumerei war. Nichts davon wird geschehen und ich war mir bewusst, dass es sich auch nicht ändern würde. Jedoch brachte jeder meiner Träume einen großen Teil meiner Träumerei wieder. Immer wieder träumte ich diese Dinge, als würde ich einen Bruchteil meiner Vergangenheit wieder bekommen und es war so real. Oder? Das war es doch? Vielleicht war es ja passiert, und mein Gehirn erinnerte sich wieder daran?
Ich saß auf dem Stuhl, vor mir ein großer Tisch und eine blondhaarige Frau. Ihre Haare waren hochgesteckt und sie trug eine Bluse. Sie sah freundlich aus, trotz ihrem vielen Make Up. Vielleicht war sie Mutter gewesen? Sie sah aus wie eine. Und alt genug war sie bestimmt.
"Also, kleine." fing sie an, "kannst du mir sagen wie alt du bist?"
"zehn." antwortete ich.
"Gut, und erinnerst du dich an deine Familie?" fragte sie.
"Ja. Ich saß in der Küche und aß Frühstück, als sie kamen." erklärte ich.
"Wer?" fragte die Frau, und schrieb jedes einzelne Wort mit.
"Meine Mutter sagte mir, dass sie mich liebte. Und das alles okay sei." ich ignorierte die Frage praktisch und rede weiter, und starrte in die Luft als würde ich auf etwas warten, "Sie fing an zu weinen und ich verstand nicht was los war. Ich umarmte sie, sie strich mir über den Rücken und flüsterte mir zu das sie mich liebte. Das ich es nicht vergessen sollte. Als ich sie fragte, was los sei, klatschte die Tür auf."
Die Frau sah mich an. Sie kannte die Geschichte schon, und ich wusste das. Wieso wollte sie dann, dass ich weiter rede? Wieso redete sie überhaupt mit mir?
"Und dann?" fragte die Frau.
"Menschen in komischen Anzügen kamen rein. Sie hatten merkwürdige Masken an, ich konnte ihr Gesicht nicht sehen. Meine Mutter ließ mich los, aber ich wollte das nicht. Ich hatte Angst, und meine Mutter sagte mir das ich keine Angst haben sollte. Das alles gut werden würde. Sie sagte mir, ich sei ein starkes Mädchen. Und sie wiederholte zum dritten Mal, dass sie mich liebte. Die Menschen nickten meiner Mutter zu, als wüsste sie was jetzt geschehen würde. Dann sah sie mich ein letztes Mal an, brach wieder in Tränen aus und sagte, ich solle gut auf ihn aufpassen und wieder sagte sie mir, dass sie mich unglaublich liebte. Doch dann, war mir bewusst das ich sie eine lange Zeit nicht mehr sehen würde." ich schluckte, "Die Menschen nahmen mich an der Hand und brachten mich aus der Tür. Ich konnte meine Mutter nur ansehen beim raus gehen."
Die Frau nickte, und kreuzte etwas auf ihrem Formular an. "Und weißt du was mit deinem Vater ist? Wo war er? Und wen meinte sie mit pass auf ihn auf?"
Ich öffnete den Mund, und-"Dina?" hörte ich eine Stimme sagen. Sie riss mich aus meinen Gedanken. Newt.
"Alles gut, du siehst so blass aus?" fragte er und setzte sich hin. Anscheinend habe ich während ich in den Himmel gestarrt habe, Tag geträumt. Newt war währenddessen schon wach geworden, und er hielt immer noch meine Hand. Ich löste den Griff langsam und sah ihn an. Was hatte er gleich noch gefragt?
"Eh, ja." sagte ich und nickte, "alles gut ich.. Ich habe nur.. Wo ist meine Flasche?"
Newt kniff seine Augen ein wenig zusammen und sah mich misstrauisch an.
Ich kramte meine Flasche aus dem Beutel und trank einen Schluck, damit meine Kehle nicht so staubig war. Dann legte ich sie wieder zurück, kniff meine Augen kurz zusammen und lächelte Newt an.
"Und, gut geschlafen?" fragte ich. Er sah mich an mit erhobenen Augenbrauen.
"Dina, ich weiß das was nicht stimmt." sagte er mit fester Stimme. Dagegen hörte sich meine Stimme an wie eine Maus, die verzweifelt piepste.
"Newt, ich-"
"Okay, alle Lichter aufwachen!" hörte ich Minho laut sagen. Sofort zuckten alle noch schlafenden Lichter zusammen und setzten sich auf. Newt rollte seine Augen, und flüsterte schnell noch was.
"Erzähl es mir später."
Ich zuckte mit den Schultern. Um ehrlich zu sein, wollte ich darüber nicht reden. Ich wollte einfach nur die Aufgabe meistern, und dann endlich ein normales Leben leben.
"Ihr habt jetzt fünf Minuten Zeit um zu essen, zu trinken, und euch für den Lauf fertig zu machen." erklärte Minho. Er selber war schon fertig, er sah weder müde noch verschlafen aus. Seine Kleidung saß perfekt und von seinen Haaren ganz zu schweigen. Minho eben.
Newts Haare standen einwenig ab, und eine größere Strähne hing über seinen Augen. Schmunzelnd, strich ich sie ihm aus dem Gesicht und wuschelte ihm dann durch die Haare. Er lächelte ein wenig und sah mich dann an.
"Nicht jeder kann Haare wie Minho haben." sagte er und ich schüttelte den Kopf.
"Deine Haare sind schön so, wie sie sind." sagte ich und er grinste breiter. Es war schön ihn Lächeln zu sehen, selbst wenn ich nicht wusste ob es ein reales Lächeln war.
Ich nahm einen Biss vom Apfel, und sah ihn an. "Isst du nichts?"
"Ich weiß nicht recht. Vielleicht wird mir von Minho's Reden schlecht, und Lust mich zu übergeben habe ich ich." sagte er und lachte los. Ich boxte ihm gegen die Schulter, lachend.
"Nein, ich scherze nur. Ich habe meinen Beutel Winston gegeben, und er schläft noch. Hat sich nochmal aufs Ohr gehauen. Ich möchte ihn nicht wecken." sagte er.
Ich nahm meinen Beutel und legte es neben ihn.
"Was meins ist, ist auch deins." sagte ich und er sah mich an.
"Das kann ich nicht essen, Dina." sagte er.
"Und wie du kannst. Außerdem wird das kein Unterschied machen. Na los, Newt."
Er sah mich an, und ich nickte ihm zu. Unsicher griff er nach einem Apfel und biss rein. "Danke."
"Kein Problem." sagte ich.
Ein Lächeln verzierte sein Gesicht und ließ mich augenblicklich mit Lächeln. Wieder hatte ich das schöne, warme Gefühl. Als würde alles wieder gut werden, als gäbe es einen Ausweg aus dem Labyrinth der Schmerzen und Trauer. Und das kam alles nur von diesem Jungen. Der Junge mit dem Lächeln, dass nicht oft hervor kam, aber wenn es kam war es das schönste was man sehen konnte. Jedoch erinnerte ich mich immer wieder daran, dass mir auf der Lichtung wurde das Newt sehr kaputt war. Und immer wenn er lächelte, hörte ich die Stimme die es mir flüsterte.
Er ist zerbrochen. Wie Glas. Und es ist unmöglich ihn wieder zusammen zusetzen, einige Teile fehlen. Außerdem, wird er nie wieder der selbe sein.
Nach wie vor hatte ich keine Ahnung, was passiert war, niemand wollte mit mir darüber reden. Und ich respektierte das, aber meine Neugier war eben größer.
Ich müsste mit Newt reden.
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Newt... {Maze Runner Fanficiton}
FanfictionNewt. Ein seltsamer doch netter Junge. Aber hinter dieser Fassade, gibt es einige bröckelnde Steine. Und dann, kommt Dina auf die Lichtung, und Newt muss ihr helfen sich hier einzuleben. Sie, als einziges Mädchen. Erstmal, gibt es einen kleinen Zoff...