Kapitel 26

3.9K 192 5
                                    

Wir liefen los, aber das ging nicht lange so. Alle waren sich bewusst, dass wir bei dieser unerträglichen Hitze nicht lange laufen konnten. Ich teilte mir das Laken mit Thomas, was für mich vorteilhaft war, da er mit mir noch reden wollte. Newt war ziemlich rechts von mir, und als er mich sah lächelte er einwenig und es sah aus als würde er mir zu zwinkern, aber wahrscheinlich war es nur ein Sandkorn was in sein Auge flog.

"Also Tommeh," fing ich grinsend an, "Was ist los?"
"Tommeh?" fragte er mit erhobener Augenbraue.
"Hey! Teresa nennt dich Tom, Newt nennt sich Tommy, da bleibt ja nichts mehr übrig. Außer natürlich Tommeh." erklärte ich.
Er schmunzelte Kopf schüttelnd, "Nenn mich doch einfach Thomas?"
"zu Retro." entgegnete ich und stupste ihn an, damit er anfing. Er hielt kurz inne, dann fing er an.
"Also, als ich zu der Person lief wusste ich sofort wer es war." fing er an.
"Teresa." sagte ich, und war mir ziemlich sicher.
Er nickte, "Und sie sah so schön aus, und überraschenderweise auch so geduscht, als würde sie in einem Hotel hier wohnen. Und dann ging sie in die Hütte und ich folgte ihr."
"Weißt du Tommeh-", fing ich an, "Thomas, so fangen schlechte Geschichten immer an. Was wäre passiert wenn das gar nicht Teresa sondern ihr böser Zwilling war, und der dich dann in Stücke gerissen hätte und aufgefressen hätte?"
"Dann hätte der Zwilling mir einen Gefallen getan. Ich habe Schmerzen während des vielen Laufens." sagte er und ich rollte meine Augen, "Jedenfalls, sagte sie mir dass es nicht sicher wäre und blah blah blah, und dann"
Er stoppte.
"dann was?" fragte ich und sah ihn an. Ich hatte immer wieder Angst über was zu stolpern, da ich nicht auf den Boden schaute, aber das geschah glücklicherweise nicht.
"Dann küsste sie mich." sagte er und wurde einwenig rot. Möglicherweise wegen der Hitze?
Ich machte ein dramatisches Einatem-Geräusch, und legte meine Hand auf meine Brust. "Unglaublich. Erzähl bloß!" sagte ich sarkastisch.
"Was?" fragte er verwirrt.
"Man hat doch wohl gesehen das sie total auf dich steht. Das sieht jeder!" sagte ich und Thomas sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.
"Das du das gerade sagst." zischte er und ich sah ihn verwirrt an. Er schüttelte nur den Kopf und seine Blick wurde weicher.
"Aber, sie schubste mich praktisch danach weg und sagte ich sollte abhauen. Sofort. Wir alle sollten uns vor ihr fern halten. Und sie weinte. Und ich weinte." meinte er und sah während des Gehens auf seine Schuhe. Verdammt, er hatte große Füße. Bigfoot artige Füße. Vielleicht war das übertrieben, aber sie waren schon groß.
"Oh." sagte ich.
"Ja, oh." meinte er, sarkastisch.
Stille kam über uns, aber dann öffnete er den Mund.
"Sie hatte den Blick." sagte er, und seine Stimme klang plötzlich so gebrochen.
"Was für ein Blick?" fragte ich und sah ihn an. Er sah so traurig aus. Nicht wie bei Chuck, aber trotzdem traurig. Auf eine andere, harte, Weise.
"Wie bei Gally. Du erinnerst dich an den Blick, als wäre er besessen? Sie hatte den selben. Als würde sie bald etwas schlimmes tuen." sagte er.
"Vielleicht war das schlimme ja dein Kuss?" scherzte ich und er lächelte tatsächlich.
"Du Idiotin." sagte er und schüttelte den Kopf, "Soviel Kontakt mit Minho tut dir nicht gut."
"Ich weiß!" sagte ich, schockiert, "Aber es ist schon witzig, musst du zugeben."
"Ja, schon." sagte er lächelnd.

Es war unglaublich anstrengend so zu gehen. Immer wieder blies der starke Wind uns Sand in die Augen, oder unsere Laken weg. Ich war durstig, obwohl wir eben eine Pause hatten. Meine größte Hoffnung war einfach, dass wir Wasser finden würden in der Stadt. Denn das brauchte ich gerade.
Die Stadt kam immer näher, vielleicht war es auch nur eine Halluzination. Aber das betrachten der auf uns zu bewegende Stadt, brachte mir Kopfschmerzen. Deshalb sah ich die restliche Zeit auf den Boden.
"Thomas." sagte ich und ich spürte das er mich ansah, "Kannst du bitte reden? Ich weiß nicht, ich fühle mich als würde ich gleich umkippen. Rede einfach irgendwas, ich höre zu."
"Äh, sicher." sagte er und nickte, "Äh.. Ich habe Träume."
"Träume?"
"Na ja, ich sehe immer wieder einen kleinen Jungen, der in einem Raum oder in einem Gebäude ist. Ich habe das Gefühl, dass ich der Junge bin, wobei er ständig auch Thomas genannt wird. Aber es ist nicht so, dass ich er bin sondern ich stehe neben ihm. So wie ein Geist. Ich denke, es sind Situation von früher und mein Gehirn erinnert sich daran." erklärte er.
"Habe ich auch." sagte ich und er sah mich an.
"Was hat das zu bedeuten?" fragte er.
"Was hat all das zu bedeuten?" entgegnete ich.
"Touché." sagte er und sah zu den anderen Lichtern.
Nach einer Weile, redete er wieder.
"Ich denke wir schaffen es morgen zur Stadt." sagte er.
"Ich hoffe es." sagte ich, und er nickte.
"Ich sehe du bist ziemlich gut mit Newt?" fragte er und sofort machte mein Herz einen Satz.
Schluckend, hoffte ich das man mir das nicht anmerkte.
"Ja."
"Das ist schön." sagte Thomas. Mehr nicht. Das wars. Er wollte nichts wissen. Als wollte er nur die Bestätigung. Ich war mehr überrascht als enttäuscht. Thomas war ein guter Freund, sehr gut. Neben Newt, mein bester. Und es war schön mit ihm zu reden, denn mit ihm konnte ich über meine Sorgen oder meine Gefühle reden ohne, dass er sich sofort Sorgen machte. Vielleicht, weil er meistens das gleiche dachte.

Immer wieder wiederholte es sich.
Gehen. Pause. Hitze. Gehen. Pause. Hitze. Gehen..
Und ab einem Punkt an, ging die Sonne unter und es wurde dunkel. Der Wind war jedoch immer noch da. Es war kein kalter, angenehmer Wind, wie damals in der Lichtung. Es war ein trockener und warmer Wind. Und ich hätte nie gedacht, dass ich es sagen würde, aber ich vermisste die Lichtung. Wir hatten dort alles. Essen, Trinken, Abkühlung, Schlaf. Und das meiste fehlte uns jetzt.
Ich selber fand wir sollten nun rennen. Es war Nacht, nicht mehr so warm und wir könnten es früher zur Stadt schaffen. Und das sagte ich, die Person der es wahrscheinlich am schlechtesten ging. Jedenfalls körperlich. Aber Minho bestand darauf das wir uns hinlegten. Mein Platz war natürlich neben Newt. Die Stadt erhellte eine Hälfte von Newts Gesicht, und der Rest lag in der Dunkelheit, und ich erkannte dort nur Umrisse.
Sein rechtes Auge wurde beleuchtet, und ich sah wie seine braunes Auge funkelte als es mich ansah.
"Newt." sagte ich leise, und er schloss langsam seine Augen. Er hielt meine Hand, und ich legte meinen Kopf auf seine Brust.
"Hm?"
"Du weißt schon, dass ich glücklich bin das ich dich habe?" fragte ich und ich konnte ihn zwar nicht sehen, wusste jedoch das er lächelte.
"Ich bin glücklich dich zu haben Dina. Sehr glücklich." sagte er und strich mir leicht über die Wange.
"Sehr glücklich." hörte ich ihn murmeln, bevor er dann einschlief. Ich hingegen lag da und lauschte seinem regelmäßigem Atem und seinem Herzschlag. Meine Angst vor dem einschlafen und diese Bilder wieder zu sehen, war größer als gedacht. Obwohl ich keine Angst haben sollte. Es war nur ein Traum, keine Realität, jedenfalls jetzt nicht mehr.
Und mit dem Gedanken schloss ich meine Augen.

Ich hörte Kindergelächter, und ging dem Geräusch nach. Vor einer Tür, die leicht angelehnt war, blieb ich stehen. Langsam öffnete ich sie, und sah drei kleine Kinder. Zwei Mädchen, ein Junge. Sie spielten in dem kleinen Raum fangen. In mitten des Raumes war ein Tisch und vier Stühle, und eine Lampe die von der Decke hing.
"Thomas!" hörte ich eine dominante Frauenstimme hinter mir sagen. Sofort blieben die kleinen Kinder stehen und ich sah hinter mich. Die selbe Frau, die ich im letzten Traum gesehen hatte. Nur einpaar Jahre jünger.
"Thomas, du wirst zu deinem Test A73 gerufen. Und Dina, du gehst zu dem Test A93. Teresa, für dich haben wir heute keine Tests mehr. Du kannst zu Bett gehen." sagte die Frau, und alle nickten. Mein kleineres Ich sah zu Thomas, der mich anlächelte und mir sagte das alles okay ist und wir uns später sehen würden. Mein kleineres Ich nickte und folgte dann der Frau. Ich ging ihnen nach und sah durch die Fenster, die am Flur waren. Sie zeigten nicht die Natur oder sonstiges, sie zeigten andere Räume. Es waren Durchblick Fenster, in denen ich sehr viele kleine Kinder und Jugendliche sah, die mit Erwachsenen redeten. Was war das hier?
Mein kleineres Ich und die Frau gingen in einen Raum, doch ich blieb vor einem anderen Fenster stehen.
Ein kleiner blondhaariger Junge saß da, total verwirrt. Er sah den Mann vor sich an, der mit ihm redete während der kleine Junge nickte. Der Junge hatte schöne braune Augen. Und dann lief mir ein Schauer über den Rücken.
Der kleine Junge war Newt.

Newt... {Maze Runner Fanficiton}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt