Durch die Wucht der Kugel, klatschte ich neben Thomas auf den Boden. Eine zweite Kugel folgte direkt danach.
Und plötzlich sah ich wie jemand den Mann zusammenschlug. Minho, denke ich.
Ich war zu benebelt um zu reden.
Thomas setzte sich auf und rief nach Newt, der das ganze Geschehen erst jetzt mitbekam. Er murmelte irgendwas und stellte sich neben Thomas.
"Er.. Er hat einfach auf mich geschossen." sagte ich fassungslos.
"Deine Sinne sind also noch wach." sagte Newt und ich sah ihn an. Jemand reichte ihm ein T-Shirt womit er mir ein Druckverbannt legte, wie ich es damals im Labyrinth gelernt hatte.
Es schmerzte höllisch, und ich kreischte einige Male auf.
"Ich kann die Kugel hier rausholen." sagte Jorge. Na super.
"Nicht hier, nicht jetzt." sagte Newt.
"Wir müssen sie weg schaffen." Was weiß ich wer das sagte?
"Vielleicht sollten.." die Stimme wurde immer dumpfer und ich es wurde ganz schwarz.Ich sah einen Jungen vor mir. Braunhaarig, braune Augen, vielleicht vierzehn. Er sah aus wie Thomas, nur jünger und vielleicht gelassener.
"Dina, wir sind bald dran." sagte er.
"Ich weiß."
"Hast du Angst?"
"Einwenig. Was ist, wenn ich nichts mehr weiß und dich umbringe?" fragte ich. Thomas schüttelte den Kopf.
"Das wirst du nicht. Ich sorge dafür, und passe auf." sagte Thomas. Nickend sah ich ihn an. Er kam auf mich zu und schloss mich in seine Arme, und eine gewisse Beruhigung kam über mich. Ich atmete tief ein und Thomas' Geruch stieg in meine Nase. Er roch immer noch so.
War ich tot? War das der Himmel? Was machte Thomas hier?
Doch bevor noch irgendetwas geschah, verschwamm das alles. Ich lag plötzlich in einem Bett, vor mir eine Frau die ich in früheren Träumen schon gesehen hatte.
"Kannst du nicht schlafen, Din?" fragte sie lächelnd. Ich schüttelte den Kopf.
Anscheinend war sie meine Mutter. Ich hatte ihre Augen, und ihr Lächeln, das sah ich sofort.
Sie legte sich neben mich, deckte mich zu.
"Soll ich dir was vorsingen?" fragte sie. Ich nickte, und daraufhin erklang ihre Stimme.
"Blackbird singing in the dead of night, take these broken wings and learn to fly.."
Ich kannte das Lied von ihr, deshalb konnte ich es auch Winston vorsingen. Auf eine Art beruhigte mich es unglaublich, und falls das der Himmel war, war ich glücklich tot zu sein.
Doch wieder verschwamm die Szene und ich hörte dumpfe Stimmen in der Dunkelheit.
"Sie lebt noch, oder?" fragte eine.
"Ja, Minho, sie lebt."
"Wir sollten sie schnellst möglich versorgen." sagte er, anscheinend Minho.
"Vielleicht sollten wir warten bis sie wach wird?" hörte ich eine Stimme sagen. Ich schätze mal Thomas. Meine Augen öffneten sich und sofort drückte ich sie wieder zu. Es war zu hell.
"Dina, bist du wach?" fragte Minho.
"Falls das die Hölle ist - ich schwöre, ich habe nichts gemacht." murmelte ich. Ich könnte Minho's Schmunzeln schon sehen.
Doch dann wieder, dämmerte ich weg.Als ich das nächste mal die Augen öffnete, brannte es in meiner Schulter mehr als zu vor. Schmerz donnerte durch meinen ganzen Körper, ich biss meine Zähne zusammen nicht los zu schreien. Neben mir lag Blut auf dem Boden und ich bemerkte das die Kugel aus meiner Schulter raus war. Ich schwitzte und an der untergehenden Sonne lag es nicht. Meine Hände krallten sich an einem Stein fest, und total geschwächt drehte ich meinen Kopf. Alle Lichter saßen weit entfernt von mir, und kümmerten sich ums Essen. Das letzte was ich sah, bevor ich weg dämmerte, waren meine Hände die den Stein zitternd los ließen.
Eine Hand die auf meiner lag, das war das erste was ich spürte als ich aufwachte. Der Himmel war dunkel, und einpaar Sterne leuchteten auf. Ich lag ziemlich bequem, und das wunderte mich denn auf dem Boden war es nicht bequem.
"Shhs.. Ich bin hier." murmelte Newt als er sah das ich wach war.
Ich lag auf seinem Schoß, er hätte sein Laken genommen und mich zu gedeckt weil er dachte, ich würde frieren.
"Wie geht es dir?" fragte er.
"Miserabel." krächzte ich.
"Du schaffst das. Du bist eine Kämpferin, richtig? Die Kugel ist raus. Vielleicht hast du dir eine Infektion eingefangen, aber.." Er schwieg einen Moment. In diesem Moment musterte ich seine Mine und ich wusste, dass mein Leben an einem Nagel hing, "Aber wir kriegen das hin. Du bist meine Kämpferin, richtig?"
Die Verzweiflung von Newt tat mir eben so weh wie der Schmerz der durch meinen Körper zuckte.
"Tut es so weh?" fragte er.
"Werd du mal angeschossen." murmelte ich und er lächelte, vielleicht auch nur damit er nicht weinen musste.
"Hab ich in den nächsten Jahren meines Lebens nicht vor, nein." sagte er.
"Hoff–" ich hustete einwenig da meine Kehle trocken war, "Hoff ich für dich."
Newt nickte und half mir, etwas zu trinken in dem er meinen Kopf einwenig anhob, sehr vorsichtig damit ich mir nicht wehtat. Bewegen konnte ich mich nicht, ohne den schlimmsten Schmerz zu spüren, den ich je erleben durfte.
"Wieviel Uhr ist es?" fragte ich. Er sah auf seine Uhr.
"3:29" sagte er.
"Wann geht die Sonne auf?"
"In einpaar Stunden." sagte er.
"Gut, ich will nämlich nicht in der Kälte absterben." scherzte ich, obwohl sich dahinter eine große Wahrheit verbarg. Es waren vielleicht meine Vorkenntnisse, oder vielleicht einfach ein Instinkt; aber ich wusste das, wenn ich bald keine Hilfe bekam, ich schnell sterben würde. Und das wusste jeder.
"Kannst du sowas bitte nicht sagen, Dina? Du wirst nicht sterben, in Ordnung?" sagte Newt.
"Newt ich–"
"Bitte." murmelte er.
Ich nickte, und verstummte so. Die nächsten zwanzig Minuten saßen wir da so, während es in meiner Schulter pochte wie wild. Es fühlte sich an als würde der Teufel sich gerade dort einnisten. Ich wusste, dass ich eine Infektion hatte.
"Newt, im geringen Falle das mir was passiert - ich weiß du willst es nicht hören aber bitte sei realistisch, - versprichst du mir weiter zu machen? Bis zum Ende?" fragte ich.
"Dina, du wirst–"
"Ja, blah blah–" ich biss meine Zähne zusammen, es tat so höllisch weh, "versprich es mir doch einfach."
Ich war kraftlos, ich konnte jetzt nicht mehr weiter reden. Deswegen schwieg ich, und hoffte er würde es mir versprechen.
"Ich verspreche es dir." murmelte er, und schon dämmerte ich zum millionsten Mal heute weg. Vielleicht war es besser so, denn im dem Zustand merkte ich kaum was von meinem Leiden.Als ich meine Augen öffnete, sah ich den einen lila, pinken Himmel. Kurz spürte ich die Schmerzen nicht, der Wind war angenehm kühl, und die Welt schien perfekt. Ich lag nach wie vor in den Armen der Person, die ich liebte (die jetzt jedoch schnarchte), und dann begann der Schmerz wieder. Mit jedem aufwachen, fühlte es sich schlimmer an. Mit jedem aufwachen, wollte ich immer mehr schreien und mir am liebsten alle Stellen abschneiden, die total brannten. Doch ich schwieg, während die Flamme in mir loderte. Mir fiel ab einem Punkt auf, dass mir Tränen über die Wange kullerten durch den Schmerz.
Ich sah zu wie alle Lichter aufwachten, wie sie sich unterhielten und schlussendlich zu mir und Newt kamen. Newt aß, ich wollte jedoch nichts, und ich hörte den Stimmen zu wie sie redeten. Brenda sah mich an, und sie lächelte bemitleidend. Einpaar Lichter versuchten mich zu behandeln wie immer, und ich hoffte in diesem Moment das bald ein Wunder geschehen würde und es mir gut gehen würde. Newt ließ mich von seinem Schoß. Mittlerweile konnte ich mich bewegen, ohne direkt das Verlangen zu haben mich umzubringen.
Ich saß an einem Fels gelehnt. Vor mir saßen die Menschen, die ich am meisten liebte.
Thomas, Minho und natürlich Newt.
Newt hielt meine Hand, Minho und Thomas lagen auf dem Sand und sahen hoch. Wir konnten nicht weiter bis ich mich wenigstens ein bisschen besser fühlte. Doch der Schmerz wurde immer stärker.
"Sie sagen, bevor man stirbt, sieht man sein ganzes Leben an einem vorbeiziehen, glaubst du das ist wahr?" fragte ich Newt.
Newts braune Augen sahen zu mir und seine Augen schienen so müde. Von all dem, nicht von dem geringem Schlaf den er bekam.
"Ich hoffe doch." sagte Newt.
"Ich sehe mein Leben nicht an mir vorbei ziehen. Alles was ich sehe ist dich, Thomas und Minho." sagte ich.
"Liegt daran, dass du nicht stirbst."
Das war der Newt, den ich liebte. Ein totaler Sturkopf, und aktzeptierte nur das, was er dachte das es richtig wäre.
"Newt, ich liebe dich." sagte ich.
Er lächelte einwenig, und nickte. "Ich liebe dich auch."
"Du hast das Leben hier um einiges schöner gemacht, selbst wenn du mich anfangs gehasst hast." sagte ich.
"Ich habe dich nicht gehasst, Dina. Von Anfang an wusste ich wie besonders du warst. Ich habe damals immer nur versucht dich zu beschützen. So wie ich es auch immer getan habe. Bis auf gestern.. Ich habe nicht aufgepasst. Verdammt, es tut mir-"
"Newt, ist schon okay. Ich habe es extra getan. Ich wollte nicht, das Thomas was geschieht." sagte ich.
"Du bist verrückt." sagte er mit einem kleinen Lächeln. Er nahm meine Hand, und hob sie an so, dass er meinen Handrücken küssen konnte.
"Das ist was ganz neues." murmelte ich.
"In der Tat, aber das macht dich besonders." sagte er und schnaubte einwenig. Ich legte meinen Kopf auf seine Oberschenkel, während mein Schmerz langsam nachließ. Ich fühlte mich gut. Mein Blick war auf sein Gesicht gerichtet, und dahinter sah ich den immer noch pinken Himmel. Verdammt, ich wurde in den letzten 24 Stunden angeschossen und war glücklicher denn je.
"Ich liebe dich, Newt.." murmelte ich kurz bevor ich tief einatmete und meine Augen schloss.
"Ich dich auch." hörte ich dann noch.Vor mir, Dunkelheit. Kein Geräusch, kein Lebenszeichen. All das, fühlte sich nicht wie schlafen an. Es war.. fester. Und dann kamen sie, die Bilder die ich erwartet hatte. Doch sie waren mehr wie ein Film, ein Film der den Namen meines Lebens trug.
Alby, wie er sich zu Newt umdreht und folgende Worte spricht "Newt... Kümmer du dich um sie."
Die Lichter, wie sie alle lachen als ich Gally fertig gemacht hatte am Lagerfeuer.
Die erste Konversation mit Minho in der Nacht, als er nicht schlafen konnte.
Chuck, wie er lachte.
Chuck, wie er mich aufzog weil er dachte ich stand auf Newt.
Wie er weinte, als er seine Eltern vermisste und wie ich neben ihm lag wie eine große Schwester die auf ihn aufpasste.
Newts Gespräch mit mir am Lagerfeuer.
Wie Newt und ich tanzten.
Thomas, wie er mich anlachte.
Teresa die dort lag und wie ich ihr alles erzählte.
Wie Newt und ich neben einander schliefen, da wir beide so besser schlafen konnten.
Immer mehr Momente kamen zusammen, und es waren nur die Momente die ich auch wirklich zurück gesehnt habe. Alles endete dann mit dem letzten Ich liebe dich auch von Newt. Es wurde Still, die letzte Sekunde meines Films war vorbei. Die Lichter im Saal gingen aus, und ich verließ den Raum. Es war meine Zeit den Saal zu verlassen. Sehr viele meiner Freunde würden mir bald mit aus dem Saal folgen. Manche früher als geplant. Und früh genug, würde ich Newt wieder sehen.
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Newt... {Maze Runner Fanficiton}
Hayran KurguNewt. Ein seltsamer doch netter Junge. Aber hinter dieser Fassade, gibt es einige bröckelnde Steine. Und dann, kommt Dina auf die Lichtung, und Newt muss ihr helfen sich hier einzuleben. Sie, als einziges Mädchen. Erstmal, gibt es einen kleinen Zoff...