Kapitel 25

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Ich sprang auf. Ja, wie eine Verrückte, und wie ich aufsprang, da sprang ich mitten im Film auf,und lief davon. Aus dem Kino Saal, raus in das Licht, raus an die frische Luft. Weg von dem Kino, weg von dem Film, weg von Maik.
Ihr Blick starrte mich durchdinglich und geschockt an.
"Bella." sprach sie verwirrt, nachdem ihr Hausmädchen, welches nicht weniger verstört als Stone selbst schaute, sie zur Tür gerufen hatte. "Was tun sie denn hier?"
Mir stockte der Atem und mein Herz schlug mir wieder so sehr gegen die Rippen, das mein Mund trocknete und die Hände zitterten. Ich schaute sie an und begann mich selbst zu fragen, was ich hier tat. Doch ich genoss diesen verdammten Anblick von denklem Haar, den dunkel geschminkten Augen und der Strenge die darin lag. Die Strenge, die mich immer so amüsiert beobachtete, jeden Tag.
Ich schloss die Augen, schloss sie und nahm einen festen und tiefen Atemzug. Und als ich sie wieder öffnete, da war mir klar, es wurde mir klar, als ich wieder in ihre grau grünen Augen sah, mir wurde klar was ich eigentlich tat.
"Ich... ich weiß es nicht." beschämt nahm ich den Blick runter, spürte die Röte in meinem Gesicht und spürte, ich konnte es fühlen und mir vorstellen, wie ihr dieses wohl bekannte, verheißungsvolle Lächeln über die Lippen huschte.
Ihr Tonfall hatte sie verraten.
"Nun denn, wenn sie schon hier sind, dann können wir ja heraus finden was sie wollen. Wein?" Was?! Wein? Trinken? Ich soll rein kommen?
Und noch bevor ich es richtig realisiert habe, da stand ich im Essraum ihrer Villa, dort wo wir das letzte Mal alle, mit dem Kollegium waren, und sie, in einem langem, bis zu dem Boden reichenden, tief blauen Seiden Bademantel, mit einer Flasche Rotwein und zwei Wein Gläsen in der Hand.
"Ich bitte mein Auftreten zu entschuldigen, jedoch hatte ich heute keinen Besuch mehr erwartet." sie duckte sich und stellte die Flasche und die beiden Gläser auf dem Tischchen vor der Couch ab, dann schhaute sie zur Uhr. "Obwohl, so spät ist es ja noch gar nicht. Halb zwölf."
"Entschuldigung!" rief ich aus.
"Ach nein wofür Bella, ich hatte einfach schon lange keinen Besuch mehr um diese Uhrzeit." sagte sie spielerisch. Verdammt wieso tat sie das?!
Sie nahm Platz auf dem dicken Sessel neben mir und schenke ein. Ihr Blick wanderte erwartungsvoll zu mir. "Nehmen sie ruhig Platz." Und ich setzte mich langsam ohne sie anzuschauen.
Sie reichte mir ein Glas Wein hin, bei dem ich merkte, dass er köstlich roch, als ich ihn schon in die Hand nahm.
"Und sie also.. verstehen sich mit Maik?" Mein  Herz hielt an, ich blickte automatisch zu ihr.
"Maik?" Ihr Blick verfinsterte sich schlagartig, als ich seinen Namen aussprach.
"Ja, sie und Maik."

"Nein.. ich meine doch."

"Wie schade." Meine Augen weiteten sich, als über ihre Lippen wieder ein Lächeln huschte und sie sich darauf biss.
"Sch..schade?" Sie lächelte verschwörerisch.
"Ich habe gehofft, wir würden uns gut verstehen."
"Ja!" im selben Moment bereute ich meine Worte und sie zog eine Augenbraue hoch. Sie nahm einen Schluck von dem Wein und stellte das Glas ab, meins nahm sie ebenfalls aus der Hand.
Sie erhob sich langsam, ging zum Kamin und nahm eine kleine Fernbedingung vom Sims. Plötzlich spielte Musik... aus dem Nichts.
Es erklangen tiefe, nicht zu laute Töne aus allen Ecken des Raumes. Und darauf eine tiefe männliche Stimme. Stone kam zu mir rüber, als der Mann sang das sie nun einsam wäre und ihm einen ganzen Fluss weinen kann.
Fragend sah ich sie an, ihre dünnen Finger hielt sie vor mein Gesicht und lächelte.
"Na los." ich nahm ihre Hand, sie zog mich hoch, drücke meinen Körper an ihren. "Das ist Michael Buble. Hören sie Jazz?" ich schüttelte leicht den Kopf.
"Nein." entwich mir, sodass man es nicht hören konnte. Mein Herz pochte, während ihre Augen mich durchdringlich musterten. Welch tiefe Geheimnisse in dieser grau- grünen Fabre lagen.
"Das ist ein gutes Lied." sie lächelte. "Und der Sänger ist toll, finden sie nicht?" fragte sie, als sie begann sich von der einen Seite auf die andere zu bewegen und mich in ihre Bewegungen mit zu ziehen. Langsam bewegten wir uns, ich folgte den Bewegungen ihrer Hüfte. Die andere Hand nahm sie in ihre und hielt hoch.. wie man es beim Tanzen so tat.
Mein Herz.. mein armes Herz.. wie lange sollte es noch durchhalten und den unendlich harten Schlägen Stand werden?
Und wo war mein Kopf..? Meine Gedanken..?
Wie konnte ich an etwas anderes denken, als an diese verdammt verführerischen Augen.
Ihre Hand wanderte von meiner Taille, zu meinem Hintern.. wieder hoch zu meinem Becken, sie nahm meine Hand, legte sie auf ihre Schulter.
"Tanzen sie nicht?"
"Nein.." flüsterte ich.
"Cry me a river!" sang sie mit leiser Stimme.
War es die Rache? War es nun eine Rache wegen Maik? Aber ich habe ihr nie gesagt das ich sie liebe.. oder?
Ihr Gesicht nährte sich meinem.. verdammt.. was.. was war es schon wieder, dieses Gefühl in der Brust und im Bauch. Und doch, zu schwer wäre es diesen Lippen zu widerstehen. Aber ich war doch nicht lesbisch.. nein... wie denn... ich konnte es doch gar nicht sein.. wie sollte das funktionieren..?
"Sie weinen Bella." sagte sie flüsternd. Strich über meine Wange. Beschämt nahm ich den Blick runter.. Warum? Warum musste ich jetzt heulen?! Verdammt Bella!
Doch statt rot auf den Boden schaun zu können, da musste ich wieder hoch sehen, in ihre Augen. Sie hatte mein Kind zwischen ihren Fingern, die Farbe ihrer Iris war plötzlich so weich. "Haben sie Angst?" Doch ich schaute sie nur an, ich war nicht fähig etwas zu sagen. Sie lähmte mich, jede einzelne Berührung machte mich krank und zur gleichen Zeit so endlos süchtig. Ich sehnte mich nach ihr und doch, ja, natürlich ich hatte Angst. Vor ihr. Vor dem Gefühl wenn ich sie sah. Vor den Berührungen. Von dem Zustand in den sie mich in Sekunden versetzte. "Ich wünschte, sie hätten es nicht. " sie flüsterte. Wieso flüsterte sie so still, ich höre doch meine Gedanken! Sie soll wieder sprechen, sie soll meine Gedanken an sie verjagen! Die Gedanken an alles was ich mir selbst überhaupt nicht beschreiben konnte! Verdammt! Verdammt!
Sie nahm sanft meine Hand, führte mich aus dem großen Raum, über den Flur, über die Treppen, in das Zimmer.. in das als alles passiert war. Ich zuckte zusammen als ich das Bett sah.
Ihre Hand führte mich über den Teppich zu dem Bett. Ich nahm Platz.
Die Tränen rollten über mein Gesicht, ich konnte es einfach nicht sein lassen. Ich konnte nicht aufhören zu weinen.
Stone kam mit einem Glas Wasser und reichte es mir. Wortlos nahm ich es in die Hand und trank einen Schluck. Sie setzte sich zu mir, schwieg.
Da saßen wir wortlos, ich spürte ihren Blick auf mir haften und schämte mich. Wie peinlich, nur ich war in der Lage soetwas zu schaffen!

Nie (wieder) Sex || GirlxGirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt