~Kapitel 3.3~

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„Komm nur herein", sagt Nick, während er mit seiner Hand zur Couch zeigt.

Wenn man erst einmal drinnen ist, wirkt dieses Zimmer noch größer.

„Kennst du mich noch?", fragt er und lässt sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf die Couch fallen.

„Meinst du von den Tagen im Krankenhaus? Natürlich, ich vergesse nie ein Gesicht", sage ich mit schüchterner Stimme und setze mich vorsichtig neben ihn.

„Davon auch, aber auch von Zuhause? Von deinen Träumen?", sagt er lächelnd.

„Haha, du bist echt witzig", äußere ich mit einem ironischen Unterton.

„Nein, ich meins ernst."

„Ich würde nicht sagen, dass du der Mann meiner Träume bist."

Doch, wenn ich ganz genau drüber nachdenke, sein Gesicht kommt mir echt erstaunlich bekannt vor. Es kann wirklich möglich sein, dass ich ihn schon mal gesehen habe, aber doch nicht in meinen Träumen? Ich könnte mich doch daran erinnern, wenn jede Nacht dasselbe Gesicht darin vorkäme oder?

Lautstark knallt die Türe auf und reißt mich aus meinen Gedanken.

„Da seid ihr ja, ich hab euch schon überall gesucht meine Lieblinge!", schreit Felipe durch den Raum. „Wir müssen sofort los, keine Fragen, einfach raus hier!"

„Aber wir unterhalten uns doch gerade so schön", sagt Nick enttäuscht.

„Dafür habt ihr auch morgen Zeit, die du weißt schon wer, sind hier her unterwegs."

„Warum sagst du das nicht gleich?" fragt Nick. Stürmisch umarmt er mich und beide drängen mich aus dem Schloss.

Ich habe nicht einmal eine Sekunde Zeit um mir über das zu passieren drohende im klaren zu werden.

„Wer kommt?", versuche ich von Felipe zu erfahren.

„Niemand, sprich nie wieder davon, vergiss es einfach!", sagt er mit einem gereiztem Unterton.

Wie soll ich das ganze denn vergessen, wenn ich es nicht verstehen kann? Ich sollte lieber still sein, er sieht sehr verängstigt aus. Ich glaube, er macht sich echt Sorgen um mich.

„Hör zu, es gibt Dinge, die du noch nicht erfahren solltest, aber schon bald wirst du alles von uns lernen", sagt er während er mich umarmt.

Ich kenne diese Menschen kaum und trotzdem hab ich das Gefühl, dass ich sie schon jahrelang kenne. In ihren Augen spiegelt sich Vertrauen wider, woher kenne ich sie? Ich versuche noch den Gedanken zu greifen, doch er verflüchtigt sich bereits. Vielleicht gehören sie einfach zu mir? Als ob es Schicksal wäre, dass ich sie treffe.

„Bringst du mich wieder nach Hause?", frage ich stotternd.

„Das darf ich leider nicht meine Liebe, deine Eltern denken du bist noch in der Klinik. Du wirst in nächster Zeit bei mir bleiben", antwortet er mit sanfter Stimme.

Am nächsten Morgen scheint die Sonne durchs Fenster, ich weiß gar nicht mehr wie ich in dieses Zimmer gekommen bin. Aber es ist wunderschön groß und das Bett ist richtig weich. Sie sind alle so nett zu mir. Vielleicht hatte Susi recht und ich habe noch ein aufregendes Leben vor mir, vielleicht sind diese Personen, denen ich jetzt nach so kurzer Zeit schon mehr vertraue als mir selbst der Schlüssel zu dem großen Ganzen. Es ist eigentlich auch nicht von Bedeutung, solange ich nur Nick weiterhin sehen kann.


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