~Kapitel 5.3~

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„Du kannst das nicht machen", ist das Erste, was ich nach dem Aufstehen höre.

„Sie gehört wieder zurück in die Klinik!"

Wer ist das bitte, ich verstehe die gesamte Situation nicht, was ist hier bitte los?

„Du verstehst nicht Christian, sie muss hier bleiben. Sie ist unsere letzte Hoffnung."

Christian, Klinik. Etwa der Christian aus der Klinik? Aber das kann doch nicht möglich sein, die Ärztin hat gesagt, er ist verstorben und was will er jetzt von mir?

„Ich muss sie beschützen, Susi wird es den anderen sagen, wenn ich sie nicht beschützen kann, wird sie sterben. Dann sind wir alle verloren."

Ich bekomme echt Angst, was soll ich tun. Es kommen Schritte auf mein Zimmer zu. Ich höre immer aufmerksam zu, mir kommen diese Schritte bekannt vor. Es sind dieselben, die damals in mein Zimmer gekommen sind und mich in die Klinik gebracht haben, ich will dort nicht hin.

„Layla, Liebes kommst du raus, wir müssen reden", höre ich Felipe fragen.

„Wir müssen gehen", sagt jemand, aber es kommt nicht von draußen, dafür ist es viel zu klar. Ich drehe mich langsam um und da ist er.

„Nick, was tust du hier, wie bist du hier hereingekommen. Was ist hier los."

„Wir müssen gehen, jetzt!", sagt Nick, während er meine Hand nimmt.

Ich spüre eine unheimliche Art von Kraft durch meinen Körper dringen. Mir wird schlecht und ich schließe meine Augen. Als ich sie wieder öffne, befinden wir  uns an einem anderen Ort. Diese Macht strömt immer noch durch mich hindurch, bis ich bemerke, dass sie in die Erde übergeht. Dieses Gefühl hat sich in meine Knochen gebrannt. Ich habe dies schon einmal gespürt!

„Wie sind wir hier hergekommen?", frage ich, während ich die Umgebung begutachte.

Wir stehen in einem Wald, unter einem großen Baum, einer Trauerweide. Ich habe noch nie so einen ruhigen Ort gesehen. Die Sonne scheint, aber er ist nicht zu stark, unter dem Baum ist die Temperatur angenehm. Rund herum ist sehr viel Platz, bis die nächsten Bäume kommen. Die Trauerweide hat sich wohl den Raum genommen, den sie zum Wachsen benötigt.

„Du weißt doch, was ich mit meinem linken Auge anstellen kann? Mein Rechtes hat andere Fähigkeiten", sagt Nick lächelnd und etwas überrascht von meiner Begeisterung.

„Hast du uns hierher teleportiert?"

„Genau, ich wollte dich an einen sicheren Ort bringen, kannst du dich erinnern?"

„Nein, also nicht wirklich. Ich kenne dieses Gefühl, aber nicht den Ort."

„Hier waren wir immer als Kinder, sobald es uns schlecht ging. Wir haben dann den ganzen Tag zusammen verbracht, bis jemanden auffiel, dass wir fehlten. Das sind die schönsten Erinnerungen, die ich habe. Doch eines Tages warst du nicht mehr hier und seit dem habe ich dich überall gesucht. Ich habe versucht dich zu finden, aufzuspüren. Aber erst durch die Klinik wurde ich auf dich aufmerksam."

„Ich erinnere mich, mein Fantasie-Freund Nick brachte mich immer hier her. Ich wusste nie, wie er das machte, er nahm meine Hand und wir waren hier. Wir haben sogar unsere Namen in den Baum geritzt. Nick und Layla für immer zusammen. Warte, du bist Nick? Der Nick, der mir gezeigt hat wie ich mit meinen Freunden, den verlorenen Seelen, kommunizieren kann. Der Nick, der mir gelehrt hat, mich zu akzeptieren. Bis ich 12 Jahre alt war, hatte ich einen Fantasie-Freund, meine Mutter hat mich zum Psychologen geschickt, sie fand das anormal. Und du willst mir erzählen, dass du es bist? Ich war gar nicht verrückt? Ach wie hab ich dich vermisst!", sage ich, während ich ihm in die Arme springe.

„Ja, der Nick. Ich habe dich auch vermisst, du warst meine einzige Freundin. Die Einzige, die mich verstand. Ich wusste nicht, dass du es warst, ich dachte immer, ich werde diese Layla nie wieder sehen. Aber du kamst mir so vertraut vor, als würde ich dich schon Jahre lang kennen, also kam ich hierher zurück und hatte dieses Gefühl. Dasselbe, dass ich habe, wenn ich in deiner Nähe bin. Ich musste es einfach versuchen. Ich bin so froh dich gefunden zu haben."

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