~Kapitel 8.3~

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Wer bist du?

Die Tage vergehen und ich merke von Minute zu Minute wie meine Kraft schwindet. Bin ich es überhaupt wert zu kämpfen? Wo bleibt dieser kleine Funken Hoffnung, wenn deine Welt im Dunkeln erstickt. Zu begreifen, dass man nichts machen kann, um etwas an dieser Situation zu ändern ist das schlimmste.

Nick ist immernoch weg und ich vergesse langsam aber sicher seinen Geruch. Wenn du dieses eine Parfum täglich riechst verbindet dein Gehirn es automatisch mit dieser einen Person oder diesen einem Moment an dem du es zuletzt gerochen hast. Diese Eiseskälte beginnt an meinem Arm und klettert meinen ganzen Körper entlang. Ich sollte aufhören jemanden zu suchen, der nicht gefunden werden will. Stattdessen sollte ich lieber die Layla finden, die ich schon immer sein wollte.

In der Küche steht Jonas schon vorm Herd und bereitet Nudeln mit Tonatensauce vor. Irgendetwas ist anders an ihm, doch was es ist kann ich nicht entziffern.

„Brauchst du Hilfe?"

„Ja, gib doch bitte die Nudeln ins Wasser, sobald es kocht", entgegnet er.

Es fühlt sich so an, als würde er direkt in meine Seele blicken. Diese Augen strahlen ein unbehagen in mir aus, welches mich erstarren lässt.

„Das Wasser kocht schon", sagt er, während er die Sauce beginnt.

Das einzige Problem an der Sache ist, dass ich keinen einzigen Schritt machen kann. Mein Körper fühlt sich an, als wäre er aus Blei. Kein Muskel zuckt auch nur. In meinem Kopf wiederholen sich seine Worte immer wieder, bis ich es realisiere, dass ist nicht mein Bruder! Doch es war zu spät, im selben Moment packt er meine Haare und schlägt mich gegen den Tisch, ich kann mich kaum erholen schon nimmt er sich meinen Bauch vor. Er schlägt einmal hin dann wieder und wieder und wieder und wieder. Doch dann hört er auf.

Ich liege auf dem Boden und kann nur schwer atmen. In dieser Sekunde fühle ich mich als wäre ich schon lange tot gewesen. Mein Hals verengt sich immer mehr und ich versuche nach Hilfe zu rufen, doch aus meinem Mund kommt nicht einmal ein leises pipsen. Wer bist du? Ich versuche tief Ein- und Auszuatmen, während ich mit den Tränen kämpfe. Warum habe ich mich nicht gewehrt? Was für ein Schwächling bin ich denn? Ich lasse das nicht mit mir machen.

Ich kann nicht sagen wie lange ich hier nun schon auf den kalten Fliesen liege, doch es reicht. Meine Füße taumeln nur vor sich hin, jeder Schritt fühlt sich an, als ob tausend Messer in mich eindringen würden. Doch ich gehe weiter, bis ich vor seiner Haustüre stehe. Ich klinge einmal und dann wird mir schwarz vor Augen.

Ich sehe eine Frau, sie tanzt in einem Raum und jede ihrer Bewegungen erzeugt kleine bunte Lichtstrahlen. Sie singt schöner als alles, was ich je zuvor hören durfte. Die Augen nicht abwendend bewege ich mich zu ihr, ich fühle mich so leicht, so rein. Wer bist du? Diese Frage stelle ich mir heute schon zum zweiten mal, Layla wer bist du?
Hey Jude, dieses Lied hallt durch den Raum und lässt ihn funkeln.

„Layla! Layla, bitte wach auf"

Dieser Laut gehört nicht in diesen Moment, es ist so friedlich.

„Lay bitte, ich brauche dich"

Ein undurchdringbarer Schmerz strömt durch meinen Körper und ich öffne meine Augen.

„Nick?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 16, 2019 ⏰

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