Stepbrother~ 5
Kurz überlegte Luke, biss unsicher auf seine Lippe, ehe er ein leises, heiseres 'Okay' murmelte.
Luke's POV:
Mein Vater war nie die Art von Mensch, die man gerne in seiner Umgebung hatte. Er trank viel, war laut und bollerig. Seine große Liebe war nicht etwa meine Mutter, sondern das alte Fernsehgerät im Wohnzimmer, auf welchem er immer Football guckte.
Wenn ich an meinen Dad dachte, sah ich immer einen fetten Mann mit einem Bier in der einen Hand und einer Fernbedienung in der anderen Hand, nur in Unterhosen und weißem Top, in einem abgewetzten Sessel sitzen und Football gucken.
Meistens war er schon am frühen Nachmittag betrunken und randalierte dann rum. Meine Mom und ich konnten stets nur hoffen, dass seine Lieblings Mannschaft gewann, denn sonst würde er völlig ausrasten.
Ich weiß noch, wie ich mich mit sechs Jahren im Schrank verstecken musste, weil mich meine Mutter vor ihm schützen wollte. Er hatte zu viel Schnaps getrunken, seine Mannschaft wieder verloren und sein bester Freund hatte ihn bei einer Wette über den Tisch gezogen. Wütend beschimpfte er meine Mom als 'Schlampe' und schlug sie. Als sie nur noch ein halbbewusstloses, zusammengerolltes Etwas am Boden war, ließ er von ihr ab. Ich verstand nicht, was hier vor sich ging und krabbelte aus meinem Versteck.
Mom schluchzte nur und als ich dann fragen zu meinem Vater sah, verflog meine Angst vor Monstern unterm Bett oder Geistern im Spiegel. Mein Dad stand vor mir, breitbeinig und mit zornverzerrtem Gesicht. Sein alter lederner Gürtel war zwischen seinen großen Händen gespannt.
"Luke du jämmerlicher Nichtsnutz.", hatte er damals zu mir gesagt. Sah mich mit einem angeekelten Gesichtsausdruck an. Ängstlich wich ich zurück.
"WARUM HABEN WIR VERDAMMT NOCHMAL KEIN BIER MEHR?!", brüllte er und holte aus. Zischend traf mich der Gürtel, lies mich schmerzvoll aufstöhnen. Er schlug immer wieder auf mich ein, bis auch ich mich zusammengerollt auf dem Biden befand. Dann ging er in die nächste Bar und tauchte erst am nächsten morgen wieder auf.
Ich hatte mir irgendwann sein Verhalten abgeschaut, prügelte mich oft in der Schule um meine Wut zu bekämpfen, flog mehrmals.
Als ich 14 war, trank ich das erste Mal Alkohol. Mein Dad hatte mich beiseite genommen und wollte den Sieg meines Footballteams mit mir feiern. Ich saß eigentlich nur auf der Bank, durfte nicht spielen, da ich mich Tage vorher verletzt hatte, doch mein Vater meinte, Sieg sei Sieg.
Spät nachts waren wir beide stark angetrunken nachhause gegangen. Und zum ersten Mal regte sich meine Mom auf. Sie nahm es hin, dass mein Dad Alkoholiker war, aber sie wollte nicht, dass er mich da mit rein zog.
Meine Eltern stritten sich und mein Vater wollte schon auf sie losgehen, hatte nach einem Messer gegriffen. Ich wollte ihn von ihr abbringen, doch er schlug mich nieder, sagte 'ich wäre später dran'.
Meine Mutter tickte noch mehr aus. Sie griff nach der Klinge, kämpfte mit meinem Vater. Alles ging so schnell. Mein Vater schrie und das Messer steckte in seiner Brust. Er verstarb noch vor Ort.
DU LIEST GERADE
Stepbrother || Muke (AU)
FanfictionLuke ist alles andere als Pflegeleicht. Er nimmt Drogen, isst kaum, verschließt sich vor seiner Mutter. Regelmäßig ist er mit seinen Freunden unterwegs, trinkt mit ihnen oder hat einen bedeutungslosen One-Night-Stand nach dem anderen. In der Schule...